Müschede (Arnsberg)

Müschede (Arnsberg)
Müschede
Stadt Arnsberg
Wappen von Müschede
Koordinaten: 51° 24′ N, 8° 0′ O51.4036111111118.0005555555556Koordinaten: 51° 24′ 13″ N, 8° 0′ 2″ O
Fläche: 11,410 km²
Einwohner: 2.798 (31. Dez. 2010)
Eingemeindung: 1. Jan. 1975
Postleitzahl: 59757
Vorwahl: 02932

Müschede ist ein Stadtteil von Arnsberg in Nordrhein-Westfalen, Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Müschede liegt am Osthang des Röhrtals, zwischen den Ortschaften Hüsten und Hachen. Gegenüber der Ansiedlung liegt der Müssenberg, mit 427,5 m die höchste Erhebung im Bereich der Stadt Arnsberg. Im Nordosten wird die Müscheder Flur durch die Ruhr begrenzt, die gleichzeitig die südwestliche Grenze der Nachbargemeinde Bruchhausen bildet.

Zwischen der Ruhr und dem bebauten Ortsteil Müschedes liegt der unter Schutz stehende Naturraum des früheren militärischen Übungsgeländes, der sich in den letzten Jahren zu einer wertvollen und beliebten Naherholungszone innerhalb der städtischen Grenzen entwickelt hat. Mit einer Fläche von 11,41 Quadratkilometern stellt der Ortsteil Müschede etwa 5,6 Prozent der Gesamtfläche der Stadt Arnsberg

Politik

Wappen

Wappen der ehemaligen Gemeinde Müschede
Blasonierung

In Rot ein herschauender silberner Hirschkopf (Zwölfender) mit silbernem Geweih, zwischen den Stangen ein schwebendes goldenes Kreuz.

Beschreibung

Der Hirsch ist das Symbol des Heiligen Hubertus, dem in Müschede eine Kapelle geweiht war. Die amtliche Genehmigung des Wappens erfolgte am 30. Oktober 1936.[1]

Ortsgliederung und Erschließung

Müschede wird verkehrstechnisch durch die B229 erschlossen, die das Lennetal mit dem Ruhrtal und dem Haarstrang verbindet. Über die durch Müschede führende Bahnverbindung zwischen Neheim und Sundern mit Anbindung an das Streckennetz der Deutschen Bahn wurde ab 1900 bis in die ersten Nachkriegsjahre des 2. Weltkrieges der wesentliche Personen- und Warenverkehr abgewickelt (Röhrtalbahn). Heute wird diese Bahnverbindung nur noch sporadisch genutzt.

Im Bereich dieser Straßen- und Bahntrasse haben sich, beginnend im 19. Jahrhundert, Industriebetriebe angesiedelt, die heute etwa 500 Menschen Arbeit bieten. Die älteren Ortsteile und die ab dem letzten Krieg bis heute entstandenen Wohnsiedlungen liegen größtenteils abseits und oberhalb dieser industriellen Talansiedlungen.

Geschichte

In der Nähe des Ortes befand sich die Burg Wollbrigg aus dem 10. Jahrhundert und das Gut Wicheln. Von dem zugehörigen Herrenhaus existiert nur noch das Hauptportal als Eingang der Schützenhalle.

Bis 1445 heißt Müschede immer nur Muche, Musche oder Mussche, wie die damals in Müschede ansässige Adelsfamilie von Muche. Diese wird erstmalig im Jahre 1179 erwähnt. Die älteste, ausführliche Nachricht über den Ort Müschede (Musche) findet sich in einer Urkunde aus dem Jahr 1242 (Kloster Oelinghausen, Urk. 63). In einer Akte aus den Jahren 1596/97 (StAM, Herzogtum Westf., Landesarchiv VI Nr. 17) findet sich schließlich zum ersten Mal die heutige Schreibweise „Müschede“.

Eingemeindung

Bis zur Eingemeindung in die Stadt Arnsberg nach den Bestimmungen des Sauerland-Paderborn-Gesetzes war Müschede eine selbständige Gemeinde im Amt Hüsten, dessen Verwaltungsaufgaben von den Städten Arnsberg und Sundern übernommen wurden. Am 1. Januar 1975 wurde Müschede mit weiteren elf Gemeinden in die Stadt Arnsberg eingegliedert.[2] Die Stadt Arnsberg hat als Wappen einen silbernen, goldbewehrten Adler auf blauem Hintergrund.

Einwohner

Müschede stellt mit 2798 Einwohnern 3,5 % der Gesamteinwohnerzahl der Stadt Arnsberg.[3]

Betriebe

Zwei über die Stadtgrenzen Arnsbergs hinaus bekannte Firmen sind der 1870 gegründete, Sophienhammer, der Firma Julius Cronenberg, die sich von einer Sensenschmiede zu einem Anbieter von Stadtmobiliar entwickelt hat; sowie die Westfälische Papierfabrik Wepa, die 1953 vom Vater der jetzigen Inhaber, Martin, Wolfgang und Jochen Krengel, gegründet wurde, und deren Hauptsitz sich in Müschede befindet.

Vereine / Ortsring

Der Ort Müschede hat ein reges Vereinsleben, das sich durch häufige Termine im Ort widerspiegelt. Die Vereine sind dem Ortsring angeschlossen, der die Jahrestermine koordiniert und bestimmte Aufgaben im Dorfleben betreut.

Die größten Vereine sind die St. Hubertus-Schützenbruderschaft, gegründet um 1450, mit mehr als 1000 Mitgliedern, der Turn- und Spielverein Müschede 07 mit nahezu 1000 Mitgliedern, der Musikverein Müschede mit etwa 60 aktiven und 350 passiven Mitgliedern, sowie der Spielmannszug Müschede mit etwa 60 aktiven und mehr als 400 passiven Mitgliedern.

Ein Arbeitskreis für Dorfentwicklung und Heimatpflege arbeitet seit einiger Zeit gemeinsam mit den Vereinen erfolgreich an der Realisierung eines umfangreichen Programms zur Attraktivitätssteigerung des Ortes Müschede.

Außerdem haben die Mitglieder des SGV Müschede e.V. in Eigenarbeit ihr Jugend- und Wanderheim errichtet, welches nun als neuer Ort des Zusammentreffens dient.

Gipfelkreuz auf dem Müssenberg

Persönlichkeiten

  • Dieter-Julius Cronenberg (* 2. März 1930 in Neheim), ehem. Bundestagsvizepräsident. Er wuchs in Müschede auf und war als Politiker der FDP von 1984 bis 1994 Vizepräsident des Deutschen Bundestages. Nach dem Abitur 1951 absolvierte er ein Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Lausanne, Aix-en-Provence und Münster, welches er 1955 mit dem ersten juristischen Staatsexamen beendete. Er arbeitet danach in verschiedenen Unternehmen und wurde 1960 Mitinhaber der Firma Julius Cronenberg o.H. in Müschede.
  • Prälat Dr. Eduard Stakemeier (* 9. Juni 1904 in Müschede; † 30. Dezember 1970 in Würzburg), Professor. Im Jahre 1929 empfing er die Priesterweihe. Von 1929 bis 1932 war Vikar in Dortmund-Lütgendortmund. Danach studierte er drei Jahre an der Universitas S. Thomae in Rom. 1934 promovierte er dort zum Dr. theol. und 1935 in Tübingen. Eduard Stakemeier war Professor der Fundamentaltheologie, der vergleichenden Religionswissenschaft und Konfessionskunde, Direktor des Johann-Adam-Möller Institutes in Paderborn, Konsultor im Sekretariat für die Einheit der Christen, Peritus auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil und päpstlicher Hausprälat.
  • Anton Steinbach (* 10. April 1844 in Werl; † 8. März 1918 in Hattingen), Heimatdichter und Lehrer.
  • Gerd Stüttgen (* 22. März 1966) von 2005–2010 Mitglied der SPD-Fraktion im Landtag Nordrhein-Westfalen

Einzelnachweise

  1. Eduard Belke, Alfred Bruns, Helmut Müller: Kommunale Wappen des Herzogtums Westfalen, Arnsberg 1986, S. 168 ISBN 3-87793-017-4
  2. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
  3. Einwohnerstatistik Stadt Arnsberg, Stand 31. Dezember 2010

Weblinks


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