Bruchhausen (Arnsberg)

Bruchhausen (Arnsberg)
Bruchhausen
Stadt Arnsberg
Wappen von Bruchhausen
Koordinaten: 51° 25′ N, 8° 1′ O51.4240444444448.0169305555555Koordinaten: 51° 25′ 27″ N, 8° 1′ 1″ O
Fläche: 2,093 km²
Einwohner: 3.296 (31. Dez. 2010)
Eingemeindung: 1. Jan. 1975
Postleitzahl: 59759
Vorwahl: 02932

Bruchhausen ist ein Stadtteil der Stadt Arnsberg im Hochsauerlandkreis mit 3.296 Einwohnern.[1]

Inhaltsverzeichnis

Lage

Bruchhausen liegt im Tal der Ruhr. Südöstlich grenzt der Ort an den Stadtteil Niedereimer und nordwestlich an den Stadtteil Hüsten. Nordöstlich des Ortes führt die Autobahn A 46 (gleichzeitig B 7) vorbei, dahinter liegt der Naturpark Arnsberger Wald. Südwestlich trennt der Tempelberg den Ort vom Stadtteil Müschede.

Wappen

Wappen der ehemaligen Gemeinde Bruchhausen
Blasonierung

In Rot ein mit drei roten Wecken belegter goldener Schrägbalken, begleitet oben von einem goldenen Salbgefäß, unten von einem kurzen goldenen Schwert.

Beschreibung

Aus dem Wappen der adligen Familie von Eickel ist der Rautenschrägbalken mit veränderter Farbgebung entnommen. Schwert und Salbgefäß sind Sinnbilder der Heiligen Lucia und der Heiligen Maria Magdalena, denen die Wallfahrtskapelle von Rodentelgen geweiht ist. Die amtliche Genehmigung erfolgte am 22. März 1963.[2]

Geschichte im Mittelalter und Frühen Neuzeit

Katholische Kirche in Bruchhausen

Eine erste schriftliche Erwähnung findet Bruchhausen 1295 als Sitz eines Ministralengeschlechts der Grafen von Arnsberg genannt. Zu deren Besitz gehörten mehrere Höfe. Nach dem Aussterben des auch namensgebenden Geschlechts von Brockhusen wechselten sich verschiedene Geschlechter ab, ehe der Komplex schließlich in den Besitz der Familie von Fürstenberg überging. Daneben gab es einen weiteren Hof der den Kölner Kurfürsten lehnspflichtig war. Eine weitere Siedlungsstelle Lüttkebruchhausen wurde während der Soester Fehde 1444/45 zerstört und nicht mehr wiederbesiedelt.

Um 1450 soll der damalige Pfarrer von Hüsten (von seiner Herkunft her der Sohn des Bürgermeisters von Soest) zur Sühne für die während der Kämpfe begangenen Gräueltaten die Kapelle zu Rodentelgen erbauen lassen. Nach dem diese von einer Flut der Ruhr zerstört worden war, wurde sie 1464 neu errichtet. In fünf Bauschritten wurde die Kapelle in den folgenden Jahrhunderten immer wieder erweitert.

Entwicklung seit der Industrialisierung

Mit dem Aufschwung der Industrie im benachbarten Hüsten wandelte sich die Sozial- und Wirtschaftsstruktur von Bruchhausen von einer landwirtschaftlich geprägten Gemeinde hin zu einem Industrieort. Nach 1870 wurde direkt an der Ruhr ein als Tochterbetrieb eine Walzwerk der Hüstener Gewerkschaft angelegt. Hinzu kam vom selben Betreiber eine chemische Holzverkohlungsanlage. Während das Walzwerk in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts stillgelegt wurde, blieb die Holzverkohlungsanlage als chemische Fabrik mit anderen Produktionsschwerpunkten bestehen. Lange Zeit war die Fabrik im Besitz der Degussa, ehe die schwedische Firma Perstorp den Betrieb übernahm.

Durch seine verkehrsgünstige Lage entstanden nach dem Zweiten Weltkrieg sowohl Richtung Niedereimer wie auch in Richtung Hüsten große Gewerbegebiete. Von Bedeutung sind etwa das ehemalige Duropalwerk, das heute zur Pfleiderergruppe gehört, sowie die Firma Interprint.

Mit der industriellen Entwicklung stiegen auch die Bevölkerungszahlen an:

Jahr Einwohner
1871 288
1895 590
1905 782
1925 964
1939 1.458
2006 3.331
2010 3.296

Eingemeindung

Am 1. Januar 1975 wurde Bruchhausen in die Stadt Arnsberg eingegliedert.[3]

Vereine

TuS Bruchhausen 1902 e.V. (Abteilungen: Fußball; Leichtatlehtik; Tennis; Tischtennis; Turnen)

Literatur

  • Ferdy Fischer: Arnsberg. Perle des Sauerlandes. Menden, ca. 1990, S. 10f.
  • Stadt Arnsberg: Historischer Überblick. Arnsberg, 2007.

Einzelnachweise

  1. Einwohnerstatistik Stadt Arnsberg, Stand 31. Dezember 2010
  2. Eduard Belke, Alfred Bruns, Helmut Müller: Kommunale Wappen des Herzogtums Westfalen, Arnsberg 1986, S. 139 ISBN 3-87793-017-4
  3. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.



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