- Heribert Hellenbroich
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Heribert Hellenbroich (* 14. Mai 1937 in Köln) war von 1983 bis 1985 Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz und im August 1985 Präsident des Bundesnachrichtendienstes. Hellenbroich ist Mitglied der CDU.
Leben
Hellenbroich wuchs in Köln auf, besuchte dort das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium und studierte anschließend Jura und Staatswissenschaften. 1966 trat er ins Bundesamt für Verfassungsschutz ein. 1981 wurde er zum Vizepräsidenten ernannt und übernahm zwei Jahre später nach dem Rücktritt Richard Meiers die Leitung dieser Behörde.
Am 1. August 1985 wechselte er als Präsident zum BND. Sein Nachfolger als Leiter des Bundesverfassungsschutzes wurde der später wegen Vorteilsannahme und Steuerhinterziehung verurteilte Ludwig-Holger Pfahls.
Jedoch war Hellenbroichs Zeit als Spionagechef nur von kurzer Dauer. Nach der Flucht des Regierungsdirektors Hansjoachim Tiedge nach Ost-Berlin trat er am 27. August 1985 nach nur vier Wochen Amtszeit zurück. In einem Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestages musste Hellenbroich aussagen und wurde von Engelbert Rombach, dem Leiter der Spionageabwehr, diskreditiert. So sollen Hellenbroich „schwere sachliche Fehler“ bei der Telefonüberwachung der damaligen Präsidialamtssekretärin Margarete Höke unterlaufen sein und durch seine „voreilige, leichtfertige Art“ hätte Hellenbroich auch die Chance vertan, einen Spitzenmann „im Zentrum eines gegnerischen Nachrichtendienstes“ für die Mitarbeit zu gewinnen. Jeder der Führungsverantwortlichen schob vor dem Untersuchungsausschuss anderen die Schuld daran zu, über den bedenklichen Lebenswandel von Tiedge informiert oder nicht informiert gewesen zu sein.
Nach dem Ende seiner Nachrichtendienstkarriere übernahm Hellenbroich den Vorstandsvorsitz der Industrie- und Handelsschutz GmbH (IHS) in Frankfurt/Main, einem renommierten Sicherheitsunternehmen - heute WISAG.
Otto John | Hanns Jess (kommissarisch) | Hubert Schrübbers | Günther Nollau | Richard Meier | Heribert Hellenbroich | Ludwig-Holger Pfahls | Gerhard Boeden | Eckart Werthebach | Hansjörg Geiger | Peter Frisch | Heinz Fromm
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