- Hermann Münchmeyer der Ältere
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Karl Georg Heinrich Franz Hermann Münchmeyer (* 13. März 1815 in Schöningen, Landkreis Helmstedt, Niedersachsen; † 28. Januar 1909 in Hamburg) war Kaufmann auf Haiti, gründete in Hamburg 1855 das Handels- und Privatbankhaus „Münchmeyer & Co.“, war Mitglied der Bürgerschaft und Konsul von Haiti.
Inhaltsverzeichnis
Familie
Münchmeyer entstammte einer alten niedersächsischen Familie und war der Sohn des Arztes und Physikus Ernst Münchmeyer (1778–1851) und der Amalie Meyersiek (1786–1850).
Er heiratete am 23. Juli 1841 in Werl (Kreis Soest, Westfalen) Emma Flashoff (* 30. Dezember 1821 in Essen; † 19. Mai 1905 in Hamburg), die Tochter des Karl Flashoff, Direktor der „von Papenschen Erbsälzerwerke“ in Werl, und der Friederike Strohn.
Er wurde der Stammvater des bekannten Hamburger Zweiges der Münchmeyer-Familie. Sein Sohn war Alwin Münchmeyer der Ältere (1844–1895), Mitinhaber der Firma „Münchmeyer & Co.“
Leben
Ab 1816 war Münchmeyer offiziell Bürger in Hamburg. Später wanderte er nach Haiti aus und war dort Kaufmann in dem Exporthafen Aux Cayes, (heute Les Cayes). 1843 musste Münchmeyer jedoch - ausgelöst durch das verherrende Erdbeben vom 7. Mai 1842 mit geschätzten über 10.000 Toten und darauf folgenden politischen Unruhen und Volksaufständen, die zum Sturz des haitianischen Präsidenten Jean-Pierre Boyer führten - das Land verlassen.
Nach seiner Rückkehr in Hamburg - "Hermann war mit viel Geld angereist" [1] - gründete Münchmeyer 1846 mit seinen haitianischen Geschäftspartnern Emile Nölting [2] [3] und Julius Friedrich Wilhelm Reimers[4] die Firma „Münchmeyer, Reimers & Nölting“, aus der schließlich 1855 sein eigenes Unternehmen „Münchmeyer & Co.“ hervorging, das sich in Bankgeschäften, weltweitem Im- und Export und im Großhandel betätigte.
1851 bis 1863 war Münchmeyer Konsul von Haiti, 1859 bis 1861 Mitglied der Hamburger Bürgerschaft, 1859 bis 1901 Mitglied des Verwaltungsrats der Norddeutschen Bank, 1862 bis 1868 Richter am Obergericht, 1864 bis 1866 Mitglied der Hamburger Commerzdeputation, 1865 bis 1866 Mitglied der Deputation für Handel und Schifffahrt und der Auswandererdeputation.
Außerdem war er Mitglied des Aufsichtsrats der Nord-Deutschen Versicherungsgesellschaft und der Hamburg-Bremer Feuer-Versicherungsgesellschaft sowie Ehrenmitglied des Vorstandes des Vaterländischen Frauen-Hilfs-Vereins.
Literatur
- Deutsches Geschlechterbuch Band 128 (Hamburgisches Geschlechterbuch Band 10), C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1962, ISSN 1438-7972.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Risse in weißen Fassaden - Der Verfall des hanseatischen Bürgeradels, John F. Jungclaussen, Siedler Verlag, München 2006, Seite 61
- ↑ Jacques Emile Louis Alexandre Nölting
- ↑ [1]
- ↑ Eberhard von Wiese: Hier ist das Paradies. Schicksale am Harvestehuder Weg, Frankfurt 1967, S. 31
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