Hermann Prell

Hermann Prell
Hermann Prell um 1900

Hermann Prell (* 29. April 1854 in Leipzig; † 18. Mai 1922 in Loschwitz/seit 1922 Stadtteil von Dresden) war ein deutscher Bildhauer, Historien- und Monumentalmaler sowie Professor an der Akademie der Bildenden Künste in Dresden.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Sein Studium begann er in Dresden, um 1876 zu Carl Gussow an die Berliner Akademie zu wechseln. Der fast gleichaltrige Max Klinger war wie vor allem Arnold Böcklin sein großes Vorbild. Hans von Marées, der ihn ab ca. 1878 in Rom unterrichtet hatte, nahm eine skeptische Haltung zu ihm ein. 1892 erfolgte die Berufung zum Professor an die Kunstakademie, 1914 ging er in den Ruhestand. Sein Atelier und Wohnung befanden sich ab 1897 in einer Villa am Elbhang. Sein Sohn ist der tharandter Zoologe Heinrich Prell (1888–1962).

Mit Alfred Messel und Christian Behrens verband Prell eine fruchtbare künstlerische Zusammenarbeit.

Die Hauptbedeutung Prells liegt im Bereich der Monumentalmalerei, da ihn sein Sinn für pomphaft-dekorative Wirkung, wie sie in der Wilhelminischen Ära gefordert war, besonders für dieses Fach empfahl. Ausgehend von Studien setzte Prell auf einen auf den Formen der Hochrenaissance basierenden Idealstil, der aber auf naturalistisch-illusionistische Wirkung zielte. In der Gesamtkomposition seiner Zyklen war Prell bestrebt die Wand im Sinne des Barock zu ignorieren und durch fiktive Durchbrechungen derselben dem Besucher das Gefühl der Raumerweiterung zu geben.

Im Februar 1945 verbrannten viele seiner Gemälde im Gebäude des Auswärtigen Amtes in Berlin sowie in Dresden seine Darstellungen aus der griechischen Mythologie im Treppenhaus des Albertinums und im Festsaal des Neuen Rathauses.

Werke (Auswahl)

Ruhe auf der Flucht

Gemälde

König Albert in Sybillenort (16. Mai 1902), Skizze
  • Der Heilige Georg und der Erzengel Michael töten den Drachen, 1908 Heliogravure, gewidmet Martin Wigand, Blattgrösse beträgt ca 36,5 an 20,2 cm.
  • Die letzte Jagd
  • Die Wasserfrau
  • Exzellenz Mohr
  • Prometheus
  • Würfel Wasserfrau
  • Würfel letzte Jagd, 1878

Büsten

Skulpturen

  • Weibliche Herme, Skulptur, 1883–1885, Marmor, farbig gefasst durch ihn, Museum der Schönen Künste, Leipzig

Ehrungen

  • Nach der Eingemeindung von 1922 wurde die Eschebachstrasse, benannt nach dem Fabrikanten Carl Emil Eschebach (1842–1905), in Hermann-Prell-Straße umbenannt.

Schüler

  • Otto Fischer (1870–1947)

Literatur

  • Hermann Prell. In: Ulrich Thieme, Felix Becker u. a.: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band 27, E. A. Seemann, Leipzig 1933, S. 375
  • Hartwig Fischer, Hermann Prell: Ein Wilhelminisches Gesamtkunstwerk auf dem Kapitol. Hermann Prell und die Einrichtung des Thronsaals in der Deutschen Botschaft zu Rom 1894–1899. Hamburg 1998.
  • Christel Wünsch: Hermann Prell. In: Die Kunst hat nie ein Mensch allein besessen. Dreihundert Jahre Akademie der Künste und Hochschule der Künste Berlin. Katalog Akademie der Künste und Hochschule der Künste, Berlin 1996, S. 317–319.
  • Adolf Rosenberg: Prell. Bielefeld 1901

Weblinks


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