Hildegrim von Chalons

Hildegrim von Chalons

Der heilige Hildegrim I. von Châlons und Halberstadt (* 750 in Friesland; † 19. Juni 827) war nach seinem Bruder Liudger der zweite Abt der Klöster Werden und Helmstedt, erster Bischof von Halberstadt und 30. Bischof von Châlons-sur-Marne.

Hildegrim der, wie sein Bruder Liudger, an der Domschule in Utrecht und in York bei Alkuin studierte, wurde im Jahr 804 Bischof von Châlons-sur-Marne und von Halberstadt. Nach dem Tod des Bruders im Jahr 809 wurde er Abt von Helmstedt und Werden.

Die von ihm erbaute Kapelle neben der Abteikirche in Werden erhielt das Patronat des Hl. Stephanus. Im Mittelalter trug diese kleine Kapelle sogar den Titel „Basilica minor“. Das Stephanus-Patrozinium von Chalons-sur-Marne wurde von Hildegrim auch nach Osterwieck und Halberstadt übertragen. Diese Orte, sowie Liudgers Gründung in Helmstedt mit Patronat über eine Stephanus-Pfarrei und eine vermutlich von Hildegrim gegründete Stephanus-Pfarrkiche in Hildesheim waren sämtlich durch den Hellweg verbunden [1]. Seine in Halberstadt gegründete Bischofskirche St. Stephanus nahm Hildegrim als Ausgangspunkt für die Missionierung in seinem neuen Bistum. Im Laufe seiner Tätigkeit soll er dort 35 Kirchen gegründet haben, die alle St. Stephanus geweiht waren. So gab er möglicherweise den Auftrag zum Bau der St.-Stephani-Kirche in Calbe – was in letzter Zeit jedoch stark angezweifelt wird – und war auch der Erbauer der Stephanuskirche in Magdeburg. Gemäß seinem Wunsch wurde er bei seinem Bruder Liudger in der von ihm erbauten Krypta der Werdener Abteikirche bestattet. Er wird besonders in Nordfrankreich als Heiliger verehrt.

Weblinks

Literatur

  • Heinrich Engel: Ruhrchristen. Geschichte und Geschichten von Ludgerus und den Liudgeriden, von Reichsäbten und Pfarrern in Werden an der Ruhr. Edition Schmitz, 1997, ISBN 3932443047
  • Franz Schrader: Gestalt und Entstehung der mittelalterlichen Pfarrorganisation der Stadt Halberstadt und die Gründung des Bistums Halberstadt. In: Veröffentlichungen des Städtischen Museums Halberstadt, Nordharzer Jahrbuch, 14, 1989, S. 45–85

Nachweise

  1. Schrader S. 74ff. Die Benediktinerklöster in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Bremen bearb. v. Ulrich Faust St. Ottilien 1979 (Germania Benedictina Bd 6I), 163-165. Bernhard Gallistl, Epiphanius von Pavia, Schutzheiliger des Bistums Hildesheim, Hildesheim und Bielefeld (2000), S. 6


Vorgänger Amt Nachfolger
Bischof von Halberstadt
804–827
Thiatgrim
Beuve I. Bischof von Châlons-sur-Marne
804–810
Adelelmus
Liudger Abt von Werden und Helmstedt
809–827
Gerfried

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