- Hitdorf
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Hitdorf ist heute ein Stadtteil von Leverkusen.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Das Dorfbild wird vom Rhein und der Kirche St. Stephanus geprägt. Hitdorf grenzt im Südwesten an den Rhein, im Südosten an Rheindorf und im Norden an Monheim. Die Grenze zu Langenfeld liegt wenig nordöstlich von Hitdorf. Aufgrund seiner Lage unmittelbar am Rhein ist Hitdorf hochwassergefährdet.
Geschichte
Hitdorf wurde 941 erstmals als Huttorp erwähnt und der Rheinhafen von Hitdorf fand schon im Jahre 1252 erstmals schriftliche Erwähnung. Seit dem Mittelalter gehörte Hitdorf zum Amt Monheim im Herzogtum Berg. 1341 wurde der Ort sogar Sitz eines Landgerichts für das Kirchenspiel Rheindorf. Das Hitdorfer Fährrecht wurde erstmals 1633 beurkundet. Während des Napoleonischen Zeit kam das kleine Rheindörfchen an die Mairie Monheim im Kanton Richrath im Arrondissement Düsseldorf im Departement de la Rhin im Großherzogtum Berg. 1814 kam Hitdorf mit dem Großherzogtum Berg an das Königreich Preußen und war zunächst ein Teil des Kreises Opladen im Regierungsbezirk Düsseldorf. Im Jahre 1840 wurde die katholische Pfarrei Hitdorf gegründet. Im Jahre 1857 erhielt Hitdorf die Stadtrechte. Zusammen mit Rheindorf bildete der Ort seit 1897 eine Verwaltungsunion. Am 1. Dezember 1905 hatte Hitdorf 1.810 Einwohner. 1931 wurde das Amt Rheindorf aufgelöst. Rheindorf wurde in die Stadt Leverkusen eingemeindet. Hitdorf war nun zunächst eine selbständige Stadt im Rhein-Wupper-Kreis. Schließlich wurde der Ort 1960 ein Teil der Gemeinde Monheim. Seit dem 1. Januar 1975 ist Hitdorf ein Teil der Stadt Leverkusen.[1]
Hochwasserschutz
Mit Unterstützung des Landes wurde Ende 2010 eine Baumaßnahme abgeschlossen, die über 900 Meter Länge geht und die Lücke zum Rhein schließt. Für zehn Millionen Euro entstand eine Hochwasserwand. Das Land trug mit einem Zuschuss über sechs Millionen Euro einen großen Teil der Kosten.
Bauwerk aus drei Teilen
Auf der Strecke zwischen Fähr- und Werftstraße wurde im Untergrund eine 27 Meter tiefe Dichtwand eingebaut. Sie soll das Unterströmen des Bereichs verhindern. Von oben ist sie nicht zu sehen. Oberirdisch aufgesetzt ist darauf eine massive Wand von 1,50 Meter Höhe. Damit sie sich in das Gelände einpasst, wurde sie teilweise begrünt und verklinkert.
Wenn Hochwasser droht, kommt der mobile Teil des Bauwerks zum Einsatz: eine Aluminium-Wand. Sie kann bis zu zwei Meter hoch aufgebaut werden, angepasst an den Wasserstand.
Einwohnerentwicklung
Bevölkerungsentwicklung Jahr Einwohnerzahl Jahr Einwohnerzahl Jahr Einwohnerzahl 1990 5.778 1995 6.393 1996 6.436 1997 6.357 1998 6.345 1999 6.533 2000 6.719 2001 6.812 2002 6.880 2003 7.046 2005 7.292 2006 7.456 Kultur und Freizeit
- Hitdorf ist besonders bekannt in den umliegenden Städten für den „Hitdorfer Karneval“. Hier nehmen jährlich immer mehr Wagen und auch Hitdorfer Bürger teil. 2011 wurde der Karnevalszug, der vor nicht allzu langer Zeit als „Schull un Veedelszoch“ anfing, von ca. 65.000 Zuschauern besucht.
- Hitdorf besitzt ein Theater, das „Matchbox“-Theater, das die kleinste Bühne Leverkusens hat.
Sehenswürdigkeiten
- Katholische Kirche St. Stephanus
- Hitdorfer See
- Das Kran-Café [2]
Wirtschaft und Infrastruktur
Industrie
1765 wurde die erste Hitdorfer Tabakfirma von Johann Peter Dorff gegründet. Das in Hitdorf bekannte Haus Dorff des Firmengründers, welches 1791 errichtet wurde, steht heute unter Denkmalschutz und ist an der Langenfelderstraße von außen zu besichtigen. 1816 wurde die Firma vom Sohn aus erster Ehe Jakob Dorff übernommen. Später erbte der Sohn Wilhelm Dorff der I. nach dem Tode seines Vaters 1849, unter dem die Firma ihre höchste Blüte erlebte. 1915 wurde die Fabrik, nach dem kinderlosen Tode Wilhelm Dorff des II. 1910, von der zurückgebliebenen Witwe an den Fabrikanten Lorenz Cremer verkauft.
Die zweite Hitdorfer Tabak- und Zigarrenfabrik „Tabak & Cigarren Fabrikation Caspers - Neess“ wurde 1796 von den Brüder Caspers gegründet. Das 1666 errichtete Anwesen der Familien Caspers und Neess steht heute noch und beherbergt zurzeit ein Bed & Breakfast Hotel.
1833 folgte die Brauerei und 1843 die Zündholzfabrik. Alle drei Gewerbe existieren nicht mehr am Ort. In Hitdorf befindet sich die Europazentrale des Automobilherstellers Mazda. Ein Zentrallager der Firma Rossmann ist auf dem Gelände der ehemaligen Bayer-Gärtnerei. Wichtigste örtliche Arbeitgeber sind der Chempark Leverkusen und die Stadtverwaltung.
Verkehr
Südlich von Hitdorf befindet sich die Anschlussstelle Leverkusen-Rheindorf der Autobahn A59. Es gibt eine Rheinfähre, die zwischen Köln-Langel und Hitdorf verkehrt. Diese erfreut sich vor allem großer Beliebtheit bei Stau auf der Autobahnbrücke der A1 zwischen Wiesdorf und Köln-Merkenich.
Öffentliche Einrichtungen
- Hans-Christian-Andersen Grundschule (benannt nach dem Märchendichter)
- St. Stephanus Grundschule (benannt nach der katholischen Kirche in Hitdorf)
- Freiwillige Feuerwehr, Löschzug Hitdorf
- Stadthalle Verwaltung durch den Dachverband Hitdorfer Vereine
- Heimatmuseum Am Werth
Bilder
Quellen
- ↑ Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
- ↑ Bernd Imgrund, Nina Osmers: 111 Orte im Kölner Umland, die man gesehen haben muss, Verlag Emons, Köln, 2010, ISBN 978-3-89705-777-7, Ort 65
Literatur
- Leverkusener Informationen 2005, Herausgeber: Stadt Leverkusen, Leverkusen 2005.
Weblinks
- Hitdorf-Lev.de - Offizielle Webseite von Hitdorf
- Hitdorf-Online.de - Private Webseite über Hitdorf
- hitdorf.org - Webseite über Hitdorf der Internet Initiative Leverkusen e.V
51.060176.91881Koordinaten: 51° 4′ N, 6° 55′ OAlkenrath | Bergisch Neukirchen | Bürrig | Hitdorf | Küppersteg | Lützenkirchen | Manfort | Opladen | Quettingen | Rheindorf | Schlebusch | Steinbüchel | Wiesdorf
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