Quettingen

Quettingen

Quettingen ist ein Stadtteil von Leverkusen mit einer Fläche von 346 ha, einer Einwohnerzahl von 12914 (31. Dezember 2007) und einer Bevölkerungsdichte von 3732 Einwohnern pro km².[1]

Inhaltsverzeichnis

Lage

Lage Quettingens als Stadtteil Leverkusens bzw. der ehemaligen Stadt Opladen

Quettingen liegt mitten in Leverkusen. Es grenzt im Osten an Lützenkirchen, im Westen an Opladen und Küppersteg, im Norden an Bergisch Neukirchen und im Süden an die BAB 1 und Alkenrath. Zu Quettingen gehören die Ortschaften Fixheide (mit Gewerbegebiet, südwestlich), Feldsiefen (südlich, am Rande des Waldgebiets Bürgerbusch entlang des Köttelbachs) sowie nördlich Neucronenberg und Teile von Biesenbach (entlang des Wiembachs, „Tillmanns Loch“ und „Hummel“ genannt).

Politik

Quettingen gehört zum Bezirk II der Stadt Leverkusen. In den Rat der Stadt Leverkusen wurden bei der Kommunalwahl 2009 in Quettingen-Ost Christina Richerzhagen (CDU) und in Quettingen-West Stefan Hebbel (CDU) direkt gewählt.

Geschichte

Katholische Kirche St. Maria Rosenkranzkönigin

Eine erstmalige urkundliche Erwähnung Quettingens als Quettingheim lässt sich auf das Jahr 1209 zurückverfolgen, und im Jahre 1216 ist ein Franco de Quettingheim als Zeuge in einer Urkunde des Grafen Adolf III. von Berg aufgeführt. Die erste Erwähnung des Quettinger Hofs, eines landwirtschaftlichen Besitzes mit Gehöft, wird 1377 verzeichnet.Die Teilung des Quettinger Hofes in Ober- und Unterhof erfolgte 1423.[2]

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts nahm die Einwohnerzahl wegen der 1903 erfolgten Gründung der Hauptwerkstätte der preußischen Staatsbahn, später Eisenbahn-Ausbesserungswerk genannt, zwischen Opladen und Quettingen stark zu. Von 1914 bis 1955 fuhr die Kleinbahn Opladen - Lützenkirchen von Opladen, Rennbaumstraße über die Lützenkirchener Straße nach Lützenkirchen. Ein Werksanschluss zweigte in Höhe der Feldstraße zur Fabrik Tillmanns in Neucronenberg ab und bestand noch einige Jahre später; so lange waren immer wieder einzelne Güterwagen auf der unteren Lützenkirchener Straße zu sehen.

Im Zuge einer Kommunalreform wurde Quettingen 1930 zusammen mit Lützenkirchen nach Opladen eingemeindet. Bei der Kommunalreform 1975 kam Quettingen dann mit Opladen nach Leverkusen.

Am 28. Dezember 1944 wurden bei einem Bombenangriff mehrere Häuser in der Maashofstraße zerstört, 28 Menschen kamen ums Leben. Der Angriff galt den Bahnanlagen und dem Bahn-Ausbesserungswerk in Opladen.

1960 wurde an der Lützenkirchener Straße die erste Tankstelle der näheren Umgebung in Quettingen errichtet. Die in Pilzform gebaute große Zapfanlage im Bauhausstil steht heute unter Denkmalschutz. [3]

Schulen

Am 7. Januar 1857 nahm die einklassige katholische Volksschule den Unterricht auf. Lehrer Balthasar Höffgen unterrichtete 134 Schülerinnen und Schüler im Schulgebäude an der Ecke der heutigen Quettinger Straße/Pfarrer-Jekel-Straße. Obwohl durch die Industrialisierung die Zahl der Schüler bald stieg, wurde das Schulhaus erst 1878 erweitert und Frau Josephine Wegener als 2. Lehrkraft angestellt. Daneben gab es an der werkseigenen Fabrikschule der Fa. Tillmann in Neucronenberg eine weitere Klasse mit 30 Kindern, die auch von Lehrer Höffgen unterrichtet wurde. 1901 wurde der südliche Teil des heutigen Schulgebäudes als Neubau mit 4 Klassenzimmern errichtet und 1950 auf die Größe des heutigen Altbaues erweitert. Die Turnhalle kam 1960 hinzu und von 1965 bis 1969 der neue Klassentrakt und die Pausenhalle. 1968 wurde aus der Volksschule die Katholische Grundschule, die 1982 den Namen Don-Bosco-Schule erhielt.[4]

Der Anteil der evangelischen Bevölkerung stieg zu Beginn des 20. Jahrhunderts deutlich an. Am 1. Mai 1908 bezog die neu gegründete evangelische Schule Quettingen einen Unterrichtsraum in der alten katholischen Schule Quettingen. Ihr heutiges Gebäude an der Herderstraße erhielt sie 1952.

Kirchengemeinden

1913/1914 wurde die Katholische Pfarrkirche an der Quettinger Straße durch den Bauunternehmer August Hohmann aus Opladen als Filialkirche von St. Maurinus Lützenkirchen gebaut und am 24. Mai 1914 von Pfarrer Adam Wirtz aus Lützenkirchen auf den Titel St. Maria Rosenkranzkönigin benediziert. Sie war zunächst kürzer als heute und nur mit einem Dachreiter versehen. Einen Kirchturm und drei Glocken bekam sie 1937. Konsekrioert wurde die Kirche erst am 6. Oktober 1947 durch den Kölner Weihbischof Dr. Wilhelm Stockums. 1956/57 wurde der Altarraum neu gestaltet, 1969 erfolgte eine grundlegende Renovierung mit Umgestaltung des Innenraumes nach den Vorgaben des 2. Vatikanischen Konzils, des Turms und des Vorplatzes.

1925 wurde St. Maria Rosenkranzkönigin Quettingen zur selbständigen Kapellengemeinde und 1930 zur Rektoratspfarrei mit eigenem Pfarrer erhoben, am 15. September 1963 wurde sie kanonische Pfarrei. Zum 1. Januar 2011 erfolgte die Fusion mit der Pfarrei St. Maurinus Lützenkirchen zur neuen Pfarrei St. Maurinus und Marien, nachdem bereits seit 2003 ein gemeinsamer Pfarrverband und seit 2005 die „Pfarreiengemeinschaft Lützenkirchen/Quettingen“ bestand. Die beiden Kirchen in der neuen Pfarrei behalten ihre bisherigen Namen „St. Maria Rosenkranzkönigin“ und „St. Maurinus“. Die Pfarrkirche ist St. Maurinus.[5]

Seit 1931 hat die katholische Kirchengemeinde am Holzer Weg einen Friedhof, der 1971 eine Friedhofskapelle bekam. 1949 eröffnete die Gemeinde einen Kindergarten in der von der Stadt käuflich erworbenen alten Schule. Das 1857 erbaute Gebäude an der Ecke Quettinger Straße/Schulstraße (später in Pfarrer-Jekel-Straße umbenannt) erhielt den Namen „Marienheim“; dort wohnten auch Ordensschwestern aus dem Orden der Rekollektinnen, die im Kindergarten, in der Hauskrankenpflege und im Kirchendienst tätig waren. 1965 wurde ein neues Schwesternheim mit Kindergarten, Bücherei und Priesterwohnungen neben der Kirche gebaut. Das alte Gebäude wurde abgerissen.

Die evangelischen Christen gehörten bis 1951 zur Gemeinde Bergisch Neukirchen und dann nach Opladen. 1954 wurde eine eigene Pfarrstelle für Quettingen eingerichtet und ein provisorisches Gemeindehaus an der Herderstraße in Betrieb genommen. Am 24. Juni 1962 wurde der Grundstein zum evangelischen Gemeindezentrum mit Kirche, Kindergarten und Pfarrhaus gelegt, welches am 9. Februar 1964 feierlich eingeweiht wurde.

Persönlichkeiten

Vereine

  • Der TuS 05 Quettingen ist einer der größten Leverkusener Sportvereine. Im Jahr 2005 feierte er sein einhundertjähriges Bestehen. Der frühere Bundesligaprofi Knut Reinhardt begann dort seine Fußballkarriere.
  • Die DJK Quettingen, der größte Tischtennisverein in Leverkusen, feierte im Jahre 2003 ihr 40-jähriges Bestehen.
  • Der Kirchenchor „Cäcilia“ besteht seit 1919, die Katholische Frauengemeinschaft (kfd) seit 1920. *Kolpingsfamilie und Katholische Arbeitnehmer-Bewegung wurden in Quettingen 1949 gegründet.
  • In Quettingen bestehen zwei Schützenvereine: die Bürgerschützengesellschaft Quettingen e. V. 2006 und die St. Sebastianus Schützenbruderschaft Quettingen von 1928.

Einrichtungen

  • Evangelische Kindertagesstätte, Herderstraße 25
  • Katholische Kindertagesstätte St. Maria Rosenkranzkönigin, Quettinger Straße 109
  • Katholische Kindertagesstätte Maximilian Kolbe, Pommernstraße 125
  • Städtischer Kindergarten, Am Quettinger Feld 28
  • Städtischer Kindergarten, Stralsunder Straße 3
  • Katholische Grundschule Don-Bosco-Schule, Quettinger Straße 90
  • Gemeinschaftsgrundschule, Herderstraße 10
  • Gemeinschafthauptschule, Neucronenberger Straße 81

Einzelnachweise

  1. Strukturdaten der Quartiere in Leverkusen - 31. Dezember 2007, Berichte zur Stadtforschung, Heft 69, (Herausg.) Stadt Leverkusen, Juni 2008
  2. Diese und zahlreiche der folgenden Angaben finden sich bei: Rolf Müller: Upladhin - Opladen. Stadtchronik, Opladen 1974
  3. Bernd Imgrund, Nina Osmers: 111 Orte im Kölner Umland, die man gesehen haben muss, Verlag Emons, Köln, 2010, ISBN 978-3-89705-777-7, Ort 60
  4. Heinrich Backhaus: 125 Jahre Kath. Schule Leverkusen-Quettingen 1857-1982, o.O.(Leverkusen) o.J. (1982), 6-14; Pfarrgemeinderat St. Maria Rosenkranzkönigin (Hrsg.): 75 Jahre Kirche in Quettingen 1914-1989, Leverkusen-Quettingen 1989, 28-39
  5. Amtsblatt des Erzbistums Köln, 151. Jahrgang, Stück 1, 1. Januar 2011, Nr. 7, S. 5

Weblinks

 Commons: Leverkusen-Quettingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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