- Hohebach
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Hohebach Gemeinde DörzbachKoordinaten: 49° 22′ N, 9° 44′ O49.3616666666679.7316666666667256Koordinaten: 49° 21′ 42″ N, 9° 43′ 54″ O Höhe: 256 m ü. NN Einwohner: 630 (31. Dez. 2008) Postleitzahl: 74677 Vorwahl: 07937 Der Dörzbacher Ortsteil Hohebach von Norden
Hohebach mit den Weilern Eisenhutsrot, Heßlachshof und Wendischenhof ist ein Ortsteil von Dörzbach.
Inhaltsverzeichnis
Geografische Lage
Hohebach liegt im Jagsttal, 3 km südöstlich von Dörzbach und 9 km nördlich von der Kreisstadt Künzelsau.
Geschichte
Erstmalig urkundlich erwähnt wird Hohebach 1238, als Pfarrer Conrad von Hohebach dem Konrad von Krautheim Güter abkauft, um sie der Kirche zum Unterhalt eines ewigen Lichtes zu schenken. Ursprünglich war Hohebach im Besitz der Herren von Krautheim, die Herren von Hohebach saßen als ihre Dienstleute auf dem Burkenberg, einer gegen das Jagsttal vorspringenden Anhöhe. Konrad von Krautheim gründete um 1240 ein Kloster der Zisterzienserinnen, welches jedoch schon 1245 nach Gnadental verlegt wurde. Unter König Friedrich I. wurde 1808 bis 1810 die Brücke über die Jagst erstmals in Stein erbaut. Die Straße über diese neue Brücke wurde zur Heerstraße für Kaiser Napoleon I.; darauf marschierten die württembergischen Soldaten 1812 Richtung Russland.
1568 wurde die Hohebacher Hohebacher Mühle als Getreidemühle erbaut und später auch als Säge- und Gipsmühle und als Gerbgang genutzt. Elektroingenieur Wilhelm Roesler baute die Mühle 1910 zum Elektrizitätswerk (Wasserkraftwerk) um und errichtete hier eine Überlandzentrale. Von Hohebach aus erfolgte damals die Elektrizifierung der hiesigen Gegend bis in den Raum Creglingen – Rothenburg. Heute speist es den Strom in das öffentliche Netz ein. Die Originalturbine von 1910 läuft heute noch.[1]
Ortschaftsrat
Die Ortschaft Hohebach verfügt über einen Ortschaftsrat mit insgesamt acht Mitgliedern. Ortsvorsteher ist Herbert Rimner.[2]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Als einziger Teilort Dörzbachs besitzt Hohebach kein Baronenschloss, dafür aber eine echte Königsbrücke: Die gewaltige vierbogige Steinbrücke wurde 1808 bis 1810 von Karl August Friedrich von Duttenhofer auf Geheiß des Königs Friedrich I. von Württemberg gebaut, der dadurch seinen napoleonisch neu hinzuerworbenen nördlichen Landesteil Hohenlohe strategisch und verkehrstechnisch besser an das schwäbische Kernland anbinden wollte. Eine hohe Sandsteinsäule in der Brückenmitte trägt die römische Jahreszahl MDCCCX und das königliche Monogram FR mit Staatswappen. Laut Carl Julius Weber ist sie „die schönste Brücke im ganzen Königreich Württemberg“. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die beiden nördlichen Brückenbögen gesprengt, 1947 wurden sie wieder aufgebaut. 1996 bis 1998 wurde die Brücke, über die heute die Bundesstraße 19 führt, unter Beibehaltung ihrer Bauweise instandgesetzt und verbreitert.
Gedenkstätte
Die jüdische Gemeinde von Hohebach baute 1817 eine Synagoge, und 1852 wurde der jüdische Friedhof Hohebach Richtung Ailringen angelegt. Der Friedhof hat 299 Grabstätten. Seit 1986 erinnert eine Gedenktafel am Gebäude der ehemaligen Synagoge an das Gotteshaus der jüdischen Mitbürger, das beim Novemberpogrom 1938 von SA-Männern demoliert wurde.[3] Auf dem jüdischen Friedhof steht ein Gedenkstein für die letzten acht jüdischen Einwohner, die in den 1940er Jahren deportiert und getötet wurden.
Sport und Freizeit
Hohebach besitzt ein reges Vereinsleben. Männergesangverein, Posaunenchor, Landfrauen, Feuerwehr und Sportverein richten alljährlich das weit über die Grenzen hinaus bekannte Brückenfest aus.
Wirtschaft und Infrastruktur
Hohebach ist landwirtschaftlich geprägt und entwickelt sich mehr und mehr zum Wohnbaustandort. In Hohebach befindet sich ein Kindergarten.
Verkehr
Hohebach liegt an der Bundesstraße 19 zwischen Bad Mergentheim und Schwäbisch Hall.
Einzelnachweise
- ↑ Heiko Fritz: Brücke, Strom und Wasserleitung. In: Hohenloher Zeitung. 16. Februar 2010 (bei stimme.de, abgerufen am 16. Februar 2010).
- ↑ http://www.doerzbach.de/Ortschaftsratswahlen.htm
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation. Band I. Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 31
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