Holger Zastrow

Holger Zastrow
Holger Zastrow (2009)

Holger Zastrow (* 12. Januar 1969 in Dresden) ist ein deutscher Politiker (FDP). Er ist Landesvorsitzender der FDP Sachsen sowie Vorsitzender der FDP-Fraktion im Sächsischen Landtag. Seit Mai 2011 ist er zudem stellvertretender Bundesvorsitzender seiner Partei.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Zastrow absolvierte eine Lehre als Industriekaufmann, die er 1987 abschloss. Von 1987 bis 1989 leistete er seinen Grundwehrdienst bei der NVA. 1990 bis 1991 erlangte er an der Fachoberschule in Büdingen (Hessen) das Fachabitur. Anschließend begann er 1992 ein BWL-Studium an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden. Von 1995 bis 1999 war er Mitinhaber und Geschäftsführer der Werbeagentur Zastrow & Schandera GbR Dresden und ist seit 1999 geschäftsführender Gesellschafter der Werbe-, PR- und Eventagentur Zastrow + Zastrow GmbH Dresden.

Zastrow lebt in Dresden und ist seit 2010 verheiratet.

Politik

Zastrow politisches Engagement begann während der friedlichen Revolution in der DDR. Er war 1989 Mitbegründer der Jungliberalen Aktion Dresden - als Alternative zur staatlich gesteuerten Jugendorganisation FDJ - und wurde 1990 deren erster Kreisvorsitzender. 1991/1992 war er persönlicher Referent eines FDP-Landtagsabgeordneten. 1993 wurde er Mitglied der FDP. Seitdem ist er Mitglied des Landesvorstandes. Von 1993 bis 1997 war er Landesvorsitzender des FDP-nahen Jugendverbandes JuliA Sachsen.[1] Von 1995 bis 1997 war er stellvertretender Landesvorsitzender, von 1997 bis 2000 stellvertretender Kreisvorsitzender in Dresden. 1999 wurde er Landesvorsitzender und nach dem Wiedereinzug der FDP in den Landtag 2004 Vorsitzender der FDP-Fraktion im Sächsischen Landtag. Außerdem ist er seit 2000 Mitglied im FDP-Bundesvorstand und seit der Kommunalwahl 2004 Stadtrat in Dresden.

Nach der Sächsischen Landtagswahl 2009, aus der erstmals im Freistaat eine Koalition aus CDU und FDP hervorgegangen war, entschied er sich gegen die von ihm als Landesvorsitzender der FDP erwartete Übernahme eines Ministerpostens und des Amtes als stellvertretender Ministerpräsident im Kabinett Tillich II. Seine Entscheidung, weiterhin Fraktionsvorsitzender im Sächsischen Landtag bleiben zu wollen, begründete er damit, dass er Beruf und Mandat miteinander vereinbaren möchte und er Verantwortung für die von ihm seit Mitte der 1990er aufgebaute Werbeagentur und seine 16 Mitarbeiter und deren Familien trage.[2]

Am 13. Mai 2011 wurde er auf dem 62. Parteitag der FDP in Rostock mit 89,35 Prozent der Delegiertenstimmen zum stellvertretenden Bundesvorsitzenden seiner Partei gewählt.[3] Er kritisierte den politischen Kurs der Bundes-FDP. Wenn man meine, „man müsse die FDP grün anpinseln, dann ist das mit der sächsischen FDP nicht zu machen“. In Abgrenzung dessen legt er Wert darauf, in Sachsen einen eigenständigen Kurs zu fahren, also den „Liberalismus ins Sächsische“ zu übersetzen.[4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Geschichte der Jungliberalen Aktion Sachsen. JuliA Sachsen, abgerufen am 6. Mai 2011.
  2. Zastrow verzichtet auf Wirtschaftsministerium. In: Lausitzer Rundschau. 29. September 2009, abgerufen am 1. Oktober 2009.
  3. Sachsens FDP-Chef Zastrow zu Röslers Stellvertreter gewählt. Stern, 13. Mai 2011, abgerufen am 14. Mai 2011.
  4. Zastrow kritisiert FDP-Spitze. In: FAZ. 17. April 2011, abgerufen am 11. August 2011.

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