- Holger Zinke
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Holger Zinke (* 4. Januar 1963 in Bensheim) ist ein deutscher Biochemiker und Unternehmer. Er ist Gründer der B.R.A.I.N. Biotechnology Research and Information Network AG im hessischen Zwingenberg und wurde 2008 mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Zinke studierte von 1983 bis 1988 an der Technischen Universität Darmstadt Biologie mit Schwerpunkt Mikrobiologie. Er war Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Anschließend promovierte er 1992 mit einer Arbeit zum Thema „Identifizierung und Charakterisierung von Blut-Hirn-Schranke-assoziierten Transkripten“ zum Dr. rer. nat. mit einem Stipendium des Verbands der Chemischen Industrie.
1993 gründete er die Brain AG, deren Geschäftsführer er wurde und deren Vorstandsvorsitzender er seit 2000 ist. Das Unternehmen bietet Auftragsforschung für die Chemie-, Pharma-, Lebensmittel- und Kosmetikindustrie in den Bereichen Naturstoffe und proprietäre Enzyme. Insbesondere spezialisiert sich Brain auf die Untersuchung von Bodenorganismen auf ihre genetische Ausstattung und deren Nutzung für technische Zwecke als Biokatalysatoren. Zinkes Unternehmen forscht außerdem im Bereich künstlicher Kraftstoffe und entwickelt Ersatzprodukte für Plastik. Zu den Auftraggebern des Unternehmens gehören BASF, Ciba, Evonik Degussa, Genencor, Henkel, Nutrinova, Sandoz und Südzucker.
Zinke setzte sich für die Gründung mehrerer Branchenverbände ein, darunter die Vereinigung deutscher Biotechnologie-Unternehmen (VBU), deren Gründungsmitglied er 1996 war, und des BIO Deutschland e. V., als Lobby-Organisationen der Branche. Er sitzt in Beiräten von Ministerien und Industrieverbänden und seit 2006 im Hochschulrat der Hochschule Mannheim.
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt verlieh ihm den Deutschen Umweltpreis 2008 und würdigte, dass „der Ansatz, den Zinke und sein Team verfolgen, innovativ [sei], weil nunmehr erstmals der vollständige Werkzeugkasten der Natur für industrielle Zwecke zur Verfügung steht.“ Als Beispiel wird angeführt, dass ein durch die Brain AG für Henkel entwickeltes waschaktives Enzym bei Temperaturen von 40 °C die gleiche Waschkraft erreicht, die vorher erst bei 60 °C erreicht wurde. Dadurch könnten jährlich 1,3 Millionen Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid in Deutschland eingespart werden.[1] 2010 erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande,[2] 2011 den „IBN-Award“ des Verbands Industrielle Biotechnologie Nord e.V.[3]
Seit 2009 ist Holger Zinke zudem Ratsmitglied im Forschungs- und Technologierat Bioökonomie der Deutschen Bundesregierung, der die Weiterentwicklung der Bioökonomie in Deutschland diskutiert.[4]
Literatur
- Holger Zinke, Stefanie Heiden (Hrsg.): Weiße Biotechnologie. Berlin: Biocom, 2006, ISBN 978-3-928383-21-9
Weblinks
- Literatur von und über Holger Zinke im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Lebenslauf Zinkes bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (PDF-Datei; 58 kB)
- Brain AG – Startseite
Einzelnachweise
- ↑ „Deutsches Biotech-Unternehmen Schrittmacher für Nachhaltigkeit“ – Deutscher Umweltpreis 2008 der DBU: Einzelwürdigung Dr. Holger Zinke, BRAIN AG
- ↑ Magistrat der Stadt Zwingenberg: Pressemitteilung vom 19. März 2010
- ↑ Dr. Holger Zinke, Gründer und Vorstandsvorsitzender der BRAIN AG, mit dem IBN Award ausgezeichnet. Industrielle Biotechnologie Nord e.V., 15. Juni 2011.
- ↑ Ratsmitglieder des Forschungs- und Technologierats Bioökonomie.
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