- Rundu
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Details
DetailsStadt
Rundu
Motto Unity & Development
(Einheit & Entwicklung)Basisdaten Einwohnerzahl
Fläche
Einwohnerdichte81.500 (Berechnung 2010)[1]
xxx km²
xxx Einwohner je km²Staat
Region
WahlkreisNamibia
Kavango
Rundu Stadt, Rundu LandGründungsdatum 1936[2] Kfz-Kennzeichen
TelefonvorwahlRU
66Website www.runducity.iway.na Politische DatenBürgermeister/in: Sabina Mufenda Nestor
Chief Executive Officer: {{{CEO}}}
Letzte Wahl: 2010
Nächste Wahl: 2015
Adresse der Stadtverwaltung:
Private Bag 2128,
Maria Mwengere Road,
RunduGeographische DatenRundu ist Hauptstadt sowie wirtschaftliches Zentrum der Region Kavango im Nordosten von Namibia. Rundu ist eine Stadt mit großem Bevölkerungszuwachs, sie ist mit derzeit rund 81.500 Einwohnern die nach Windhoek zweitgrößte Stadt Namibias.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Stadt liegt auf 1.095 m über dem Meeresspiegel auf einer landschaftlich reizvollen Anhöhe des Südufers des Okavango in den ansonsten flachen Ausläufern des nördlichen Kalahari-Beckens.[3] Der Okavango ist Grenzfluss zur nördlich gelegenen Republik Angola und Lebensader für das von Fischfang und Landwirtschaft lebende Volk der Kavango. Über den Fluss besteht ein Grenzübergang und Fährverbindung in den auf angolischer Seite gelegenen Ort Calai.
Klima
So wie weite Teile Nordnamibias, hat Rundu ein subtropisches Klima. Am Ufer des Okavango kann es vor allem während der Sommermonate Oktober bis April sehr schwül werden.
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für RunduJan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Max. Temperatur (°C) 30 28 28 28 27 24 24 27 31 32 31 30 Ø 28,3 Min. Temperatur (°C) 21 20 19 17 12 8 7 12 16 21 21 21 Ø 16,3 Niederschlag (mm) 150 155 105 35 5 1 1 2 5 20 60 90 Σ 629 Regentage (d) 19 18 15 7 2 0 0 1 2 8 14 17 Σ 103 Quelle: WetterOnline[4]Geschichte
Das Gebiet nördlich des Okavango wurde im 18. und 19. Jahrhundert von den Portugiesen kolonialisiert, die um 1900 durch den Bau von Forts entlang des Flusses viele der ursprünglich auf angolanischer Seite des Flusses siedelnden Kavango auf die Südseite drängten. Diese wurde 1885 Teil des Schutzgebietes Deutsch-Südwestafrika, worauf jedoch erst im Juni 1903 eine Expedition unter Leitung von Richard D. Volkmann in den Kavango unternommen wurde. Aufgrund der geographischen Abgeschiedenheit des Gebietes kam es lediglich zur Gründung von vereinzelten Missionen in Nyangana (1910) und Andara (1914).[5][6]
Rundu wurde 1936 von der südwestafrikanischen Regierung auf einer Anhöhe des Okavango-Ufers als Verwaltungssitz des Kavango gegründet, da diese Stelle verkehrstechnisch besser an den Rest Namibias angeschlossen war, als die 140 Kilometer weiter westlich gelegene, bisherige Hauptstadt Nkurenkuru, noch heute Residenz der Uukwangali-Könige.[7] Bis in die 1940er Jahre wurde Rundu auch Runtu genannt.
Ende der 1960er Jahre erlitt Rundu infolge der Apartheidspolitk eine Rassentrennung der Stadtteile. In den Jahren 1969 bis 1975 musste der Stadtteil Tutungeni von der schwarzen Bevölkerung geräumt werden, sie wurde in den Stadtteil Nkarapamwe umgesiedelt.[8] 1970 wurde Rundu Hauptstadt und Regierungssitz des Homeland Kavangoland, welches am 4. Mai 1973 einen Autonomiestatus mit Selbstverwaltung innerhalb Namibias erhielt, mit den offiziellen Sprachen Englisch, Afrikaans und RuKwangali. Es wurde ein gesetzgebender Kavango-Rat geschaffen, bestehend aus gewählten Mitgliedern sowie designierten Mitgliedern der fünf Königreiche des Kavango (Gciriku, Kwangali, Mbukushu, Mbunza und Shambyu).[9]
Während des von Angola unterstützten namibischen Unabhängigkeitskrieges (1966 bis 1988) und zeitgleich während des Bürgerkriegs in Angola war die Stadt Stationierungsort der südafrikanischen Armee und wurde regelmäßig von militärischen Razzien gegen aus Angola untergekommene Verwandte nördlich des Okavango heimgesucht. Ende der 80er wurden in Rundu Blauhelm-Soldaten der Vereinten Nationen (UNTAG) stationiert, die auch in den Jahren 1989 bis 1990 die Wahlen zur Verfassungsgebenden Versammlung Namibias vor Ort begleiteten: Hauptkontingent Fin Bat, italienische Hubschrauberpiloten, spanische Casa Piloten, schweizerisches medizinisches Personal Swiss Medic Unit sowie österreichische, deutsche, pakistanische, jamaikanische und australische Polizisten.
Seit der Unabhängigkeit Namibias 1990 hat sich durch Landflucht und politische Flüchtlinge aus Angola die Einwohnerzahl von Rundu mehr als verdoppelt, was sich insbesondere in den neu entstandenen informellen Siedlungen an den westlichen und östlichen Stadträndern niederschlug. Stadt und Staat investieren jedoch auch mit der Unterstützung internationaler Hilfsorganisationen viel in die öffentliche Infrastruktur, wodurch neben neuen öffentlichen Einrichtungen wie Schulen und Krankenhäusern auch in eine technische Infrastruktur für zentrale Müllentsorgung, Kommunikation (bereits seit 1980) sowie Trink- und Abwasser (bereits seit 1969[10]) investiert wird.
1994 wurde die 1968 gegründete Römisch-katholische Mission Rundu zum Apostolischen Vikariat Rundu erhoben, mit Pfarrgemeinden in ganz Kavango. Rundu zählt heute immer noch zu den ärmsten Städten Namibias, seit Vollendung des Trans-Caprivi-Highways (Trans-Caprivi-Fernstraße) bis nach Sambia erfährt die Stadt jedoch einen wirtschaftlichen Aufschwung und eine noch größere Zuwanderung.
Politik und Verwaltung
Rundu ist Verwaltungs- und Regierungssitz von Kavango mit dem Regionalrat Kavango Regional Council sowie mehreren Niederlassungen Windhoeker Ministerien. Der Stadtrat von Rundu (Rundu Town Council) besteht aus dem Bürgermeister von Rundu und den Ratsmitgliedern (Councillors), zuständig für die Bereiche Bürgermeisteramt, Finanzen und Informationstechnologie, Stadtangelegenheiten, Öffentlichkeitsarbeit sowie Infrastruktur und Stadtplanung. Die Republik Angola unterhält eine Konsulat in Rundu.
Das Stadtgebiet von Rundu gliedert sich in die zwei Wahlkreise Rundu Stadt (Rundu urban) und Rundu Ost (Rundu east) Das Zentrum reicht nur an einigen Stellen wie der Rundu Beach und einigen Lodgen bis an den Okavango und erstreckt sich ansonsten entlang der senkrecht zum Fluss verlaufenden Eugene Kakururu Str., an der westlich der Stadtteil Tutungeni und östlich die Stadtteile Nkarapamwe und Safari liegen. Am Nordende der Hauptstraße stößt man auf die Maria Mwengere Str., die alte Fluss-Uferstraße nach Divundu und den Caprivi, die jedoch seit Fertigstellung der heute in den Caprivi führenden B8 nurmehr bis zur Stadtgrenze Bedeutung hat. Die B8 selbst verläuft südlich, an Rundu vorbei, und bildet nur eine Kreuzung mit dem unteren Ende der Eugene Kakururu Str. Von den informellen Siedlungen liegen Sauyemwa im Westen sowie Donkerhoek, Kehemu und Ndama und im Osten der Stadt.
Wahlergebnisse 2010
Bei den Kommunalwahlen 2010 wurde folgendes amtliche Endergebnis ermittelt.[11]
Partei Stimmen Stimmenanteil SWAPO 4093 66,60 % Rundu Concerned Citizens Association 1106 17,80 % APP 589 9,58 % RDP 205 3,34 % DTA 153 2,49 % ungültig 107 1,74 % Insgesamt 6146 100 % Bürgermeister
- Raphael Nakare Dinyando, 1993–98
- Maurus Nekaro, 2003
- Mandema Sikerete,
- Gosbert Mandema,
- Sabina Mufenda Nestor, seit 2007
- Gosbert Sikerete
Wirtschaft und Verkehr
Die Wirtschaft Rundus basierte lange Zeit auf den gewachsenen Wirtschaftsstrukturen der Bevölkerung und wird in jüngster Zeit zunehmend durch Handel und Tourismus ergänzt. Rund 50% der Bevölkerung des Umlands ist in der Landwirtschaft und dem Fischfang tätig[12], was auch die Lebensgrundlage für den überwiegenden Teil der Kleinunternehmer in der Stadt bildet. Ein anderer, gewachsener Wirtschaftszweig ist das Kunsthandwerk der Kavango-Holzschnitzer, deren Produkte in ganz Namibia verkauft werden. Die Mbangura Woodcarvers Cooperative und die Rundu Open Markets[13] seien hier als Referenz genannt.
Seit der Unabhängigkeit wurden das Schulwesen in Rundu ausgebaut, wodurch der Bildungsektor verhältnismäßig viele Arbeitsplätze stellt. Seit dem Ende des Bürgerkriegs in Angola (2002) sowie seit Fertigstellung des Trans-Caprivi-Highways (Nationalstraße B8) bis nach Sambia (2004), entwickelt sich Rundu zunehmend in ein internationales Handelszentrum der Walvis Bay Corridor Group (WBCG) und die gesamte Region wird auch mehr durch den Tourismus entdeckt und erschlossen. In Shambyu, rund dreißig Kilometer östlich von Rundu, befindet sich eine sehenswerte katholische Mission und das Kavango-Museum, die Nationalstraße B10 führt in den Westen der Region.
Die Stadt verfügt über einen eigenen Flughafen.
Bildungseinrichtungen
Weiterführende Bildungseinrichtungen
- Rundu College of Education
- Rundu Vocational Training Centre
- UNAM Regional Centre Rundu
Schulen
- Noordgrens Secondary School
- Dr. Romanus Kampungu Secondary School
- Romanus Kamunoko Secondary School
- Rundu Senior Secondary School
- Dr. Alpo Mbamba Junior Secondary School
- Kasote Combined School
- Sarasungu Combined School
- Sauyemwa Combined School
- Kaisosi Primary School
- Kehemu Primary School
- Ndama Primary School
- Rudolf Ngondo Primary School
- Rundu Junior Primary School
- Rundu Senior Primary School
Rundu hat drei Fußballvereine, die alle im Rundu-Stadion spielen: die United Stars und die Cuca Tops, die beide zuletzt in der Saison 2001/02 bzw. 2002/03 in der NPL spielten (erstere qualifizierten sich erneut für die Saison 2009/10) und die Rundu Chiefs.
Städtepartnerschaften
- Nieuwegein, seit 1994[14]
- Windhoek, seit 6. März 2008[15]
Weblinks
Commons: Rundu – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Stadt Rundu
- Offizielle Seite des Runduer Stadtmärkte
- Informationen: Katholische Mission Shambyu
- Offizielle Webseite Flughafen Rundu
Einzelnachweise
- ↑ Bevoelkerungsstatistik.de
- ↑ http://www.klausdierks.com/Geschichte/index_founding_of_towns.htm (Klaus Dierks)
- ↑ http://www.uni-koeln.de/sfb389/e/e1/download/atlas_namibia/pics/physical/kalahari-group.jpg
- ↑ Wetter Rundu, Namibia. WetterOnline, abgerufen am 10. September 2009 (deutsch).
- ↑ http://www.klausdierks.com/Geschichte/60.htm
- ↑ http://www.namibia-info.net/nordnamibia/rundu_info.html
- ↑ http://www.klausdierks.com/Geschichte/89.htm
- ↑ http://www.klausdierks.com/Geschichte/111.htm
- ↑ http://www.klausdierks.com/Geschichte/115.htm
- ↑ http://www.namwater.com.na/data/water_treatment_plants/rundu_water_treatment.html (Namibia Water Corporation)
- ↑ Offizielles Wahlergebnis Rundu, Allgemeine Zeitung, 30. November 2010
- ↑ http://www.kavangorc.com.na/cooperation.html
- ↑ http://www.runduopenmarkets.org/
- ↑ http://www.nieuwegein.nl/infotype/webpage/view.asp?objectID=619
- ↑ http://www.windhoekcc.org.na/Repository/News&Publications/Aloe/Aloe%20end%20Mar08.pdf
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Rundu — is the capital city of the Okavango Region, northern Namibia, on the border with Angola. Rundu has roughly 44,413 inhabitants(2001) and lies about 1000 m above sea level. It is located at around coord|17|55|0|S|19|46|0|E at the Okavango River.It… … Wikipedia
Rundu — Saltar a navegación, búsqueda Rundu es la capital de la region administrativa de Namibia llamada Kavango. Sobre las márgenes del río Okavango, Rundu es considerada la puerta a la región de Caprivi, y es el último puesto de abastecimiento hasta… … Wikipedia Español
Rundu — 17°55′0″S 19°46′0″E / 17.91667, 19.76667 … Wikipédia en Français
Rundu — ▪ Namibia town, extreme northeastern Namibia. It lies on the south bank of the Okavango River, which forms the border between Angola and Namibia. Rundu is the main settlement in the Kavango region, which comprises northeastern Namibia and… … Universalium
Rundu — Original name in latin Rundu Name in other language NDU, Rundu, Runtu, Рунду State code NA Continent/City Africa/Windhoek longitude 17.93333 latitude 19.76667 altitude 1110 Population 58172 Date 2012 01 14 … Cities with a population over 1000 database
Rundu Chiefs — Voller Name Biku Rundu Chiefs FC Gegründet 1976 Vereinsfarben … Deutsch Wikipedia
Rundu-Stadion — Rundu Sports Stadium Daten Ort Rundu, Namibia Koordinaten … Deutsch Wikipedia
Rundu Airport — is an airport in Rundu, Okavango Region, Namibia airport codes|NDU|FYRU.External links* [http://www.farecompare.com/flights/Walvis Bay WVB/city moreinfo.html Walvis Bay Destinations] * [http://worldaerodata.com/wad.cgi?id=WA00002 sch=Walvis+BAy… … Wikipedia
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Rundu — Rụndu, Stadt in Namibia, im äußersten Norden des Landes, am Okawango, 18 000 Einwohner; Verwaltungssitz der Region Okawango; Flugplatz … Universal-Lexikon