Hoopa

Hoopa
Wohngebiet der Hoopa

Die Hoopa oder Hupa sind ein Indianerstamm aus der Sprachfamilie der Na-Dené im Nordwesten Kaliforniens. Die Hoopa nennen sich selbst 'Na:tini-xwe' was in etwa 'das Volk, beiderseits des Weges' bedeutet.

Inhaltsverzeichnis

Wohngebiet

Die Hoopa sind einer der wenigen Indianerstämme, die noch in ihrem ursprünglichen Lebensraum wohnen. Das Hoopa-Valley-Reservat wurde bereits 1864 eingerichtet und ist das größte Reservat in Kalifornien. Das Hoopa-Valley liegt im Nordwesten Kaliforniens. Der Trinity River, welcher durch das Hoopa-Valley führt ist bekannt für seinen Fischreichtum. Mit den benachbarten Stämmen der Wiyot, Yurok und Wailaki lebten die Hoopa meist friedlich zusammen und bezogen von ihnen Waren, die sie nicht selbst besaßen oder herstellen konnten, wie zum Beispiel Salz oder Muscheln.

Lebensweise und Kultur

Die Hoopa waren Jäger und Fischer, deren wichtigste Nahrungsquellen die Eichelernte und der Lachsfang waren. Die Lachse wurden während der alljährlich im Frühjahr stattfindenden Lachswanderung gefangen. Die Fangplätze waren nicht frei zugänglich sondern gehörten einer Familie und durften ohne deren Zustimmung nicht benutzt werden. Zum Fischfang benutzten die Hoopa einen aus Riesen-Lebensbaum- oder Redwoodholz gefertigten Einbaum und errichteten Fischwehren und Reusen. Der Bau solcher Anlagen erforderte größere Anstrengungen und der erbeutete Fang wurde unter den Beteiligten verteilt. Der Überfluss an Nahrung erlaubte den Hoopa eine sesshafte Lebensweise ohne Landwirtschaft.

Den Yurok waren sie kulturell ähnlich. Sie trieben regen Handel mit den Yurok, mit denen sie Eicheln und Nahrung des Inlandes gegen Redwood-Kanus, Salzwasserfische, Muscheln und Algen tauschten; sie heirateten manchmal untereinander und besuchten gegenseitig ihre jeweiligen Zeremonien.

Hoopa-Dörfer lagen an den Ufern der Flüsse und bestanden aus Familienhäusern, in denen die Frauen schliefen und der Besitz aufbewahrt wurde; außerdem gab es halbunterirdische Schwitzhütten, in den die Männer schliefen und Schwitzbäder nahmen und Menstruationshütten für Frauen. Die Lebensgrundlage basierte auf der Elch- und Hirschjagd, dem Fallenstellen, der Lachsfischerei und dem Sammeln von Eicheln. Sie stellten schöne Körbe her, in die verschiedene Wurzeln, Blätter und Stängel um vorbereitete Schösslinge geflochten wurden. Der Wohlstand war vom Besitz von Dentalium-Muscheln abhängig, die man wahrscheinlich durch Handel mit den Yurok erwarb, und von Spechtskalps. Der Häuptling des Dorfes war der reichste Mann; seine Macht wurde zusammen mit seinem Besitz an den Sohn vererbt, doch jedermann mit mehr Reichtum konnte Macht und Würde übernehmen. Persönliche Beleidigung, Verletzung oder Mord konnte gewöhnlich durch die Zahlung von Blutgeld entschädigt werden.

Ein wichtiger Teil der Hoopa-Religion war die Rezitation von magischen Formeln. Professionelle Schamanen diagnostizierten und behandelten Krankheiten; man bezahlte sie mit Dentalium-Muscheln und Decken aus Hirschfell. Jährlich wurden drei besondere Tänze für das Wohl der Gemeinde veranstaltet, außerdem gab es zeremonielle Frühlings- und Herbstfeste.

Diese südliche Gruppe im Gebiet der Nordwestküstenkultur kannte keinen Potlatch, keine Maskentänze, geschnitzte Totempfähle und andere geschnitzte Kunstgegenstände der nördlichen Stämme.

Sprache

Die Sprache der Hoopa gehört zu der großen Sprachfamilie der Athapasken. Zusammen mit den nahe verwandten, heute ausgestorbenen Sprachen der Chilula und Whilkut, bildete Hoopa eine Gruppe. Zu anderen athapaskischen Sprachen, wie zum Beispiel Tolowa, bestehen so große Unterschiede, dass eine Trennung vor über 1300 Jahren angenommen wird. Heute gibt es nur noch wenige Hoopa, die ihre Muttersprache fließend sprechen (1999 <10), doch werden einige Anstrengungen unternommen, die Sprache vor dem Aussterben zu bewahren.

Geschichte

Die Hoopa und andere athapaskische Stämme, wie zum Beispiel die Tolowa, Tlelding, Hoilkut, Mattole, Sinkyone und Wailaki wanderten ca. 900 im Zuges des Süddrifts der Athapasken/Na-Dené in Nord-Kalifornien ein. Sie übernahmen schnell die Kultur der Stämme, welche sie vorfanden. Von den geschätzten 1.000 Hoopa im Jahre 1700 sank die Zahl durch eingeschleppte Seuchen und durch den Goldrausch verursachte Umweltzerstörung auf 412 im Jahre 1905. Danach erholten sich die Hoopa wieder, sodass heute wieder etwa 2.000 Hoopa im Hoopa-Valley-Reservat leben.

Der Erstkontakt mit Europäern

1828 kam der amerikanische Trapper Jedediah Smith als erster Weißer durch das Gebiet der Hoopa, 1849 wurde am Trinity River oberhalb ihrer Wohngebiete Gold gefunden und die Hoopa litten unter dem Ansturm der Goldsucher im Rahmen des kalifornischen Goldrausches. Ein militärischer Posten wurde 1855 eingerichtet und bis 1882 unterhalten. 1864 wurde das Hoopa-Valley-Reservat eingerichtet, welches nahezu den ganzen bisherigen Lebensraum der Hoopa umfasste.

Heute

Heute leben die Hoopa immer noch in ihrem angestammten Gebiet, betreiben ein Casino, ein Hotel und besitzen holzverarbeitende Betriebe, darunter eine Fabrik für modulare Fertighäuser.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Hoopa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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