- Horst Jänicke
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Horst Jänicke (* 4. Januar 1923 in Strausberg; † 1. Januar 2006 in Berlin) war der ehemalige Vizechef der DDR-Auslandsaufklärung.
Leben
Jänicke wurde 1923 in Strausberg geboren. Nach Besuch der Volksschule machte er 1937 bis 1940 eine Lehre als Bäcker. 1940 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und erreichte den Rang eines Unteroffiziers. 1945 geriet er in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Freilassung 1949 trat er in die SED ein und wurde Lehrer an den Kreisparteischulen Briesen und Schiffmühle, später Leiter der Kreisparteischule in Treuenbrietzen.
Mit der Ernennung zum Leiter der Landesverwaltungsschule Königs Wusterhausen im Jahre 1951 machte er ein zweijähriges Fernstudium an der Deutschen Verwaltungsakademie "Walter Ulbricht", später studierte er Staatswissenschaften an der Deutschen Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft (DASR) in Potsdam-Babelsberg (1966-68).
Horst Jänicke gehörte ab 1952 dem Außenpolitischen Nachrichtendienst (APN) der DDR an. Aus diesem Nachrichtendienst ging später die Hauptverwaltung Aufklärung unter Leitung von Markus Wolf hervor. 1971 wurde er 2.stellvertretender Leiter, 1986 1.stellvertretender Leiter der HVA. Am 4. Oktober 1972 erfolgte seine Ernennung zum Generalmajor. Als Stellvertreter von Markus Wolf leitete Jänicke, im Range eines Generalleutnant (1987), dort unter anderem die Abteilung Militärspionage. Jänicke war es auch, der 1973 nach dem faschistischen Putsch des Generals Augusto Pinochet von Berlin aus die Geheimdienstoperation leitete, mit der verfolgte Chilenen in Sicherheit gebracht wurden.
Zudem gehörte er der "Außenpolitischen Kommission beim Politbüro" an. Im Februar 1989 ging Jänicke in Pension.
Auszeichnungen
- 1973 Vaterländischer Verdienstorden in Gold.
Literatur
- Jens Gieseke: Jänicke, Horst. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, Band 1.
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