Horst P. Horst

Horst P. Horst

Horst P. Horst (* 14. August 1906 in Weißenfels; † 19. November 1999 in Palm Beach Gardens, Florida, USA) war ein amerikanischer Fotograf deutscher Herkunft. Er wurde durch seine Fotos für die Modezeitschrift Vogue und für seine Porträts berühmter Zeitgenossen bekannt. Er wird zu den bedeutendsten Modefotografen des 20. Jahrhunderts gezählt.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Horst wurde als Horst Paul Albert Bohrmann (Horst Bohrmann), zweiter Sohn des Kaufmanns Max Bohrmann und seiner Ehefrau Klara (geb. Schönbrodt) geboren. Wegen einer leichten Tuberkulose verbrachte er in den frühen 1920er Jahren ein Jahr in einem Schweizer Sanatorium. Nach einem kurzen Studium der Sinologie in Frankfurt am Main arbeitete er als Angestellter in einer Import/Exportfirma. [1] Ende der 1920er Jahre studierte er Architektur an der Kunstgewerbeschule in Hamburg.

1930 setzte er seine Studien in Paris bei dem Architekt Le Corbusier fort. Er lernte den Cheffotografen der französischen Vogue George Hoyningen-Huene (1900–1968) kennen, dessen Liebhaber und häufiges Modell er für einige Jahre wurde und durch den er zur Fotografie kam. Bereits im gleichen Jahr 1931 erschien in der französischen Vogue eine ganzseitige Anzeige, für die er ein Modell in schwarzem Samt fotografierte. Bei einem Besuch mit Hoyningen-Huene in London lernte er den Fotografen Cecil Beaton kennen, der ihn bat, für die britische Ausgabe der Vogue zu arbeiten. Sein Durchbruch als Fotograf schaffte er mit dem Erscheinen der ersten britischen Vogue-Ausgabe am 30. März 1932, für die er ein ganzseitiges Porträt der Tochter von Sir James Hamet Dunn, einem Kunstmäzen und Förderer des Surrealismus, fotografierte. Für dieses Modemagazin war er in folgenden Jahren in den wichtigsten damalige Modezentren (Paris, London, New York) tätig.

1935 siedelte er, gleichzeitig mit Hoyningen-Huene, in die Vereinigten Staaten über, war von 1942 bis 1945 im Zweiten Weltkrieg Sergeant der US-Armee und erwarb die amerikanische Staatsbürgerschaft. Gleichzeitig nahm er den Namen Horst P. Horst an. 1947 bezog Horst sein Haus in Oyster Bay auf Long Island. 1938 lernte er den britischen Diplomaten Valentine Lawford (1911–1991) kennen, mit dem er bis zu seinem Lebensende zusammen lebte und der sein Biograf wurde. Das Paar adoptierte einen Sohn, Richard J. Horst. 1977 war er an der von Manfred Schneckenburger organisierten documenta 6 in Kassel beteiligt.

Literatur

  • Thomas Osterkorn. Andreas Petzold: (Hrsg.) Horst P. Horst, Stern Spezial Fotografie, Band 24, 2001 ISBN 978-3-5701-9295-5
  • Martin Kazmaier (Hrsg.): Horst P. Horst. Photographien aus sechs Jahrzehnten, Schirmer/Mosel, 1995 ISBN 978-3-8881-4748-7
  • Reinhold Misselbeck (Hrsg.) u.a.: Horst P. Horst, Art Forum & Horst Studio, New York, 1992 ISBN 3-9803109-0-6
  • Valentine Lawford: Horst. Ausstellungskatalog für die Ausstellung über den Fotografen Horst P. Horst, Idea Books Edizioni, 1987 ISBN 978-8-8701-7046-7
  • Valentine Lawford: Horst: His Work and His World, Alfred A. Knopf, 1983, ISBN 978-0-3945-2171-8

Weblinks

Einzelnachweise

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