- Hugh Lofting
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Hugh John Lofting (* 14. Januar 1886 in Maidenhead, Berkshire, England; † 26. September 1947 in Topanga, Kalifornien, USA) war ein englischer Schriftsteller, der mit seinen Geschichten um Doktor Dolittle, der die Sprachen der Tiere spricht, Klassiker der Jugendliteratur verfasste.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Lofting war eines von sechs Kinders seines Vaters John Brien Lofting und seiner aus Irland stammenden Mutter Elizabeth Agnes Gannon. Nach dem Besuch der Jesuitenschule Mount St. Mary's in Chesterfield, Grafschaft Derbyshire, studierte Lofting in den USA am Massachusetts Institute of Technology und in England am Londoner Polytechnicum. Er wollte Bauingenieur werden und in der Welt herumkommen. Nach einer kurzen Anstellung als Architekt war er 1908/1909 in Kanada als Landvermesser unterwegs und von 1910 bis 1912 im westafrikanischen Lagos bei der Eisenbahn. Danach arbeitete er auch für die Eisenbahn in Havanna auf Kuba. 1912 kehrte Lofting in die USA zurück, heiratete Flora Small und zog nach New York, wo er seine Schriftstellerkarriere begann. Seine Kurzgeschichten wurden in verschiedenen Magazinen veröffentlicht, hatten aber keinerlei Kindergeschichten zum Inhalt und wiesen auch keine von ihm gemachten Zeichnungen auf. 1913 wurde seine Tochter Elizabeth Mary und 1915 sein Sohn Colin MacMahon geboren. Als 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach, arbeitete Lofting als britischer Staatsbürger für das englische Informationsministerium und wurde ein Jahr später als Lieutenant zu den Irish Guards eingezogen, mit denen er 1917/1918 in Flandern kämpfte. Hier begann er seine ersten „Doctor Dolittle“-Geschichten zu schreiben.
Nach einer schweren Verwundung durch Handgranatensplitter wurde Lofting vorzeitig als Invalide aus der Armee entlassen und er kehrte 1919 mit seiner Familie nach New York zurück. Nach einem Umzug nach Connecticut schrieb Lofting fast jährlich ein neues Buch über Doctor Dolittle und auch andere Geschichten. 1927 starb seine Ehefrau Flora und 1928 heiratete er Katherine Harrower Peters, die jedoch schon im selben Jahr nach einer schweren Krankheit starb. 1928 sollte die „Doctor Dolittle“-Serie eigentlich mit „Doktor Dolittle auf dem Mond“ zu Ende gehen, aber wie bei seinem Schriftstellerkollegen Arthur Conan Doyle mit seinem Sherlock Holmes, wurde auch Lofting von den Fans gedrängt, weitere Geschichten zu verfassen.
1935 heiratete Lofting Josephine Fricker, eine Kanadierin mit deutschem Ursprung. Ihr gemeinsamer Sohn Christopher Clement wurde 1936 geboren.
Im Alter von 61 Jahren starb Hugh Lofting 1947 nach langer schwerer Krankheit. Er wurde in Killingsworth, Connecticut, begraben.
Doktor Dolittle
Die ersten Geschichten über Doktor Johann Dolittle, der in den fiktiven englischen Örtchen Puddleby-on-the-Marsh zur Zeit der Königin Viktoria lebt und die Sprache der Tiere erlernt, schrieb Lofting als illustrierte Briefe aus den Schützengräben in Flandern des Ersten Weltkrieges an seine Kinder.
1920 erschien das erste Buch unter dem Titel „The Story of Doctor Dolittle“ (Doktor Dolittle und seine Tiere). Für die Fortsetzung „The Voyages of Doctor Dolittle“ erhielt Lofting 1922 den renommierten Kinderbuchpreis Newbery Medal. Zehn weitere Bücher sollten noch folgen. Die Buchserie wurde sowohl für Radiohörspiele, als auch für den Film (u.a. Doctor Dolittle, 1967) und das Fernsehen (als Zeichentrickserie) adaptiert.
Zitat
„For years it was a constant source of shock to me to find my writings amongst 'Juveniles,“ erzählte Lofting. „It does not bother me any more now, but I still feel there should be a category of 'Seniles' to offset the epithet.“
Literaturverzeichnis
Sortiert nach Erscheinungsjahr. Die Zeichnungen in den Originalbüchern verfasste Lofting selbst. Zur Zeit (2006) sollen alle Bücher neu übersetzt auf den Markt kommen.
- The Story of Doctor Dolittle (1920) (Doktor Dolittle und seine Tiere, Dressler - ISBN 3-7915-3573-0)
- The Voyages of Doctor Dolittle (1922) (Doktor Dolittles schwimmende Insel, Dressler - ISBN 3-7915-3592-7)
- Doctor Dolittle's Post Office (1923) (Doktor Dolittles Postamt, Dressler - ISBN 3-7915-3599-4)
- Doctor Dolittle's Circus (1924) (Doktor Dolittles Zirkus, Dressler - ISBN 3-7915-3525-0)
- Doctor Dolittle's Zoo (1925) (Doktor Dolittles Zoo, Dressler - ISBN 3-7915-3546-3)
- Doctor Dolittle's Caravan (1926) (Doktor Dolittles Tieroper, Dressler - ISBN 3-7915-3550-1)
- Doctor Dolittle's Garden (1927) (Doktor Dolittles größte Reise, Dressler - ISBN 3-7915-4017-3)
- Doctor Dolittle in the Moon (1928) (Doktor Dolittle auf dem Mond, Dressler - ISBN 3-7915-4018-1)
- Gub-Gub's Book, An Encyclopaedia of Food (1932) (Göb-Göb's Buch, Williams+Co, Berlin, 1933)
- Doctor Dolittle's Return (1933) (Doktor Dolittles Rückkehr, Dressler - ISBN 3-7915-4019-X)
- Doctor Dolittle's Birthday Book (1936)
posthum veröffentlicht:
- Doctor Dolittle and the Secret Lake (1948) (Doktor Dolittles geheimnisvoller See, Dressler - ISBN 3-7915-4015-7)
- Doctor Dolittle and the Green Canary (1950) (Doktor Dolittle und der grüne Kanarienvogel, Dressler - ISBN 3-7915-4021-1)
- Doctor Dolittle's Puddleby Adventures (1952) (Abenteuer mit Doktor Dolittle, auch: Doktor Dolittles neue Abenteuer, Dressler - ISBN 3-7915-4022-X)
Auszeichnungen
- 1922 - Newbery-Medal (ältester US-amerikanischer Kinderbuchpreis)
Weblinks
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