- Hugo zu Hohenlohe-Öhringen
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Friedrich Wilhelm Eugen Karl Hugo Fürst zu Hohenlohe-Öhringen, Herzog von Ujest (* 27. Mai 1816 in Stuttgart; † 23. August 1897 auf Schloss Slawentzitz) war ein deutscher General, Politiker und Montanindustrieller.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Er war Sohn des Fürsten August von Hohenlohe-Oehringen (1784–1853) und Luise von Württemberg (1789–1851). Er selbst heiratete 1847 Prinzessin Pauline zu Fürstenberg (1829–1900).
Hohenlohe-Oehringen studierte in Berlin und an der Forstakademie Tharandt. Anschließend war er lange Zeit Adjutant von König Wilhelm I. von Württemberg.
Im Jahr 1849 übernahm er die Familiengüter. Hugo war Inhaber des Fürstentums Hohenlohe-Öhringen sowie des Herzogtums Ujest. Er baute in Oberschlesien die familieneigenen Industrieunternehmen und insbesondere die Zinkindustrie aus. Er erwarb in den 1840er Jahren einige Zinkgruben. Im Jahr 1861 gelang ihm die Erhebung seiner Ländereien zu einer freien Standesherrschaft. Damit verbunden war der preußische Herzogstitel.
Im Jahr 1871 ließ er die Zinkhütte in Bittkow (Hohenlohe-Hütte) errichten. Er gründete auch die dazu gehörige Siedlung Hohenlohehütte. Im Jahr 1888 wurde dort ein Zinkwalzwerk errichtet. In der Folge erwarb Hohenlohe-Oehringen weitere Zinkhütten. Außerdem erwarb er in den 1890er Jahren verschiedene Kohlegruben. Am Ende seines Lebens war Hohenlohe-Oehringen einer der größten Zinkproduzenten weltweit.
Der Herzog war erbliches Mitglied des Preußischen Herrenhauses sowie der Kammer der Standesherren in Württemberg. Außerdem gehörte Hohenlohe-Oehringen seit 1852 dem Preußischen Abgeordnetenhaus an. Zudem war er preußischer General der Infanterie à la suite der Armee und württembergischer General der Kavallerie. Seit 1870 war er Senior des fürstlichen Gesamthauses Hohenlohe-Öhringen.
Im Deutschen Krieg 1866 war der Herzog von Ujest Gouverneur von Mähren. Er war Mitbegründer der Deutschen Reichspartei und war von 1867 bis 1871 Mitglied des Norddeutschen Reichstages. Von 1871 bis 1876 gehörte er dem Deutschen Reichstag an und war dessen Vizepräsident. Am 21. Dezember 1876 musste er sein Reichstagsmandat niederlegen, das von der Wahlprüfungskommission des Reichstags für ungültig erklärt worden war.[1]
Nachkommen
- Fürst Christian Kraft zu Hohenlohe-Öhringen, Herzog von Ujest (1848–1926)
- Marie (1849–1929), verheiratet mit Prinz Heinrich XIX. Reuß (1848–1904)
- Luise (1851–1920), verheiratet mit Friedrich Ludwig Graf von Frankenberg und Ludwigsdorff (1835–1897)
- August Karl (1854–1884)
- Friedrich Karl (1855–1910), verheiratet mit Marie Gräfin von Hatzfeldt (1871–1932)
- Hans Heinrich Georg zu Hohenlohe-Öhringen, Herzog von Ujest (1858–1945), verheiratet mit Olga zu Hohenlohe-Öhringen (1862–1935)
- Max Anton Karl (1860–1922), verheiratet mit Helene Gräfin von Hatzfeldt (1865–1901)
- Wilhelm (*/† 1861)
- Hugo Friedrich (1864–1928), verheiratet mit Helga Hager (1877–1951)
- Margarethe (1865–1940), verheiratet mit Graf Wilhelm von Hohenau (1854–1930)
Einzelnachweise
- ↑ Specht, Fritz / Schwabe, Paul: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Aufl. Berlin: Verlag Carl Heymann, 1904, S. 86
Literatur
- Frank Raberg: Biographisches Handbuch der württembergischen Landtagsabgeordneten 1815–1933. Kohlhammer, Stuttgart 2001, ISBN 3-17-016604-2, S. 387.
Weblinks
- Alfons Perlick: Hugo Fürst zu Hohenlohe-Öhringen, Herzog von Ujest. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, S. 492.
Kategorien:- Haus Hohenlohe
- Unternehmer (19. Jahrhundert)
- Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses
- Mitglied des Preußischen Herrenhauses
- Mitglied der Württembergischen Kammer der Standesherren
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- Reichstagsabgeordneter (Deutsches Kaiserreich)
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