- Humpis
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Die Humpis (auch Hompis, Humpiss, Huntpiss, Hundbiss, Hundpiz, Huntpitz) waren ein einflussreiches schwäbisches Adelsgeschlecht, das aus welfischen Dienstmannen hervorging und sich heute Hundbiß[1] schreibt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Humpis (Hundbiß) sind ein Ratsgeschlecht der Freien Reichsstadt Ravensburg, das mit Heinrich genannt Huntpize 1225 und 1258 erstmals erscheint [2]. Eine sichere Stammreihe beginnt mit dem Stadtamtmann zu Ravensburg, Conrad gen. Humpis, der urkundlich 1303-1327 erwähnt wird.
Um 1380 schloss sich das Geschlecht mit den Mötteli von Buchhorn und Muntprat von Konstanz zur Großen Ravensburger Handelsgesellschaft zusammen. Mit dieser trieben sie von Ravensburg aus Handel bis nach Spanien und Italien. Die Humpis waren dabei die bedeutendsten Mitglieder der größten deutschen Handelsgesellschaft. Bis zum Erlöschen der Handelsgesellschaft 1530 nahmen sie großen Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung Süddeutschlands, insbesondere der Bodenseeregion.
Am 10. Juli 1540 erfolgte eine kaiserliche Namens- und Wappenmehrung mit "von Waltrams" für Eitelhans Humpis und seine Brüder. 1699 wurde Marquard Jacob Hundtbiß von Waltrams der Reichsfreiherrenstand zuerkannt.
Die Familie Humpis stellte von 1298 bis 1528 77 Mal das Amt des Bürgermeisters bzw. Stadtammanns. Das Geschlecht der Humpis war ferner Mitglied der 1397 gegründeten Patriziergesellschaft Zum Esel.
Ihr Vermögen investierten sie in den Erwerb von Grundbesitz, beziehungsweise von niederadeligen Herrschaften mit den damit verbunden Lehen. Unter den Kaisern Friedrich III. und Maximilian I. erreichten sie für diese Herrschaften sukzessiv die niederen und höheren Gerichtsbarkeiten und das Recht ihr Wappen mit diesen Herrschaften zu mehren. (siehe unten Humpis von Waltrams und Humpis von Ratzenried). Bereits vor 1488 waren die Humpis Mitglied der Rittergesellschaft vom Sankt Jörgenschild.
Wichtige Familienzweige
- Humpis von Waltrams
- Humpis von Siggen-Brochenzell
- Humpis von Ratzenried
- Humpis von Ravensburg
Bedeutende Familienmitglieder
- Friedrich von Hundbiß (1769–1805), letzter fürstbischöflich-konstanzischer Obervogt auf der Insel Reichenau
heute
Während sich der Familienname in die heute amtliche Schreibweise von Hundbiß verfestigte, ist der Name Humpis noch an vielen Orten Ravensburgs und dem Umland zu finden:
- Humpisstraße
- Humpis-Schule Ravensburg: kaufmännische Schulen in Ravensburg
- Humpis-Quartier: Gebäudequartier der Humpis-Familie in Ravensburg, welches nach einem Umbau für 16, 2 Millionen € seit 2009 als Stadtmuseum genutzt wird
- Humpisschloss im Meckenbeurer Ortsteil Brochenzell, ab 1447 Sitz der Linie Siggen-Brochenzell
- Narrenruf der Narrenzunft Brochenzell: Humpis - ahoi
- Humpis Original: Biersorte der Edelweissbrauerei Farny (benannt nach der Humpisstuben im Humpis-Quartier)
Auch andere Unternehmen rund um Ravensburg nutzen den Namen Humpis zum Vertrieb ihrer Waren.
Literatur
- Aloys Schulte: Geschichte der grossen Ravensburger Handelsgesellschaft. 3 Bände. Stuttgart und Berlin 1923 (Nachdruck: Steiner, Wiesbaden 1964)
Quellen
- ↑ Siehe Adelslexikon des Starke-Verlags, Band V/1984, S. 525)
- ↑ Württembergisches Urkundenbuch 4 (1883) un 5 (1889)
Weblinks
Commons: Humpis family – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Museum im Humpisschloss Meckenbeuren
- Ausführliche Geschichte auch der einzelnen Familienzweige
- Museum Humpis-Quartier
Kategorien:- Ravensburg
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