- Brochenzell
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Brochenzell Gemeinde MeckenbeurenKoordinaten: 47° 42′ N, 9° 33′ O47.7039.5483333333333409Koordinaten: 47° 42′ 11″ N, 9° 32′ 54″ O Höhe: 409 m Eingemeindung: 1937 Postleitzahl: 88074 Vorwahl: 07542 Brochenzell ist ein Ortsteil der baden-württembergischen Gemeinde Meckenbeuren im Bodenseekreis in Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Erstmalige Erwähnung fand Brochenzell in einer Handelsurkunde von 1. April 861 (ausgestellt von Ludwig II.) unter seiner früheren Bezeichnung Eigileswilare (Eigelsweiler). Brochenzell ist somit der älteste Wohnsitz der Gemeinde Meckenbeuren. Wie in der Region üblich dürfte der Name Eigileswilare von seinem Gründer abgeleitet worden sein. Dies war in diesem Fall zu hoher Wahrscheinlichkeit ein Mann namens Eigilo. Der Urkunde nach ging Eigelsweiler zusammen mit der Kirche in den Besitz des Klosters St. Gallen über. So wird der Ort als cellula Eigelsweiler bezeichnet. Wann es zur Zerstörung der Klosterzelle kam, ist nicht genau belegt, da die Ortschaft bis ins 13. Jahrhundert nicht mehr erwähnt wurde. Es muss sich aber zwischen 1246 (Erwähnung Zell) und 1274 (diu gebrocchen Gelle) zugetragen haben. Der Name Brochenzell (gebrochene Zelle) wurde zuerst am 13. November 1274 genannt. Bis dahin gehörte die Gegend den Grafen von Heiligenberg, die unter Berthold von Heiligenberg die Grafschaft allerdings am 25. Mai 1277 an dessen Onkel Hugo von Werdenberg verkauften. In der Besitzurkunde wird auch der Name Brobhentel aufgeführt. Am 20. Mai 1401 dann verkauften die Werdenberger an den Konstanzer Bürger Konrad Ruh. Später wurde die Einigung durch den König rückgängig gemacht und die Herrschaft Brochenzells ging an Hans von Hewen. Bald darauf kaufte Graf Wilhelm IV. von Montfort die Herrschaft. 1447 aber musste sein Sohn Hugo die Herrschaft wegen finanzieller Probleme an die Humpis abtreten. Doch auch diese verarmten und gaben Brochenzell nach und nach bis 1721 an das Kloster Weingarten ab. Anfang des 18. Jahrhunderts wechselte Brochenzell mehrmals die Besitzer (Haus Nassau, Österreich und Württemberg) bis es 1823 zur neuen Gemeinde Ettenkirch kam. 1937 wurde es dann in die Gemeinde Meckenbeuren eingemeindet.
Die Ortschaft
Brochenzell ist schon immer römisch-katholisch geprägt. Die Kirche St. Jakobus liegt in der Ortsmitte neben dem Humpisschloss und der Eugen Bolz-Grundschule. Neben der Schule ist die Humpishalle, die zum Schul- und Vereinssport, sowie zu Veranstaltungen wie dem Gemeindefest genutzt wird. Außerdem gibt es in Brochenzell noch einen Kindergarten. Die natürliche Grenze zu Meckenbeuren bildet die Schussen.
Verkehr
- Durch den Ort und an der Kirche vorbei führt der Oberschwäbische Jakobsweg von Ulm nach Konstanz. Ab Brochenzell sind es noch 2.379 Kilometer bis zum Ziel des Jakobswegs im spanischen Santiago de Compostela.
- Durch Brochenzell verläuft die dritte Etappe des Jubiläumswegs, ein 111 Kilometer langer Wanderweg, der 1998 zum 25-jährigen Bestehen des Bodenseekreises ausgeschildert wurde. In sechs Etappen führt er durch das Hinterland des Bodensees von Kressbronn über Neukirch, Meckenbeuren, Markdorf, Heiligenberg und Owingen nach Überlingen.
Vereine
Der Sportverein der Ortschaft ist der 1952 gegründete VfL Brochenzell, der im Sportpark im Furtesch spielt. Die erste Mannschaft der Fußballabteilung spielt nach dem letzjährigen Abstieg wieder in der Kreisliga. Außerdem gibt es den 1921 gegründeten Schützenverein Brochenzell. Bekannter ist aber die 1957 gegründete Narrenzunft Brochenzell mit dem mittlerweile eigenständigen Fanfarenzug Brochenzell. Sie ist mit 1100 Mitgliedern eine der bedeutendsten der regionalen Fasnet. Die drei Hauptfiguren sind die Humpishexe, der Schlossnarr und der Humpisnarr. Der Fanfarenzug nahm schon dreimal (2007, 2008, 2009) am Rosenmontagszug in Köln teil und ist damit der erste seiner Art im Karneval.
Weblinks
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Wikisource: Brochenzell in der Beschreibung des Oberamts Tettnang von 1838 – Quellen und Volltexte
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Commons: Brochenzell – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- www.brochenzell.de
- Offizielle Website der Gemeinde Meckenbeuren
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