Humpoletz

Humpoletz
Humpolec
Wappen von Humpolec
Humpolec (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Kraj Vysočina
Bezirk: Pelhřimov
Fläche: 5150 ha
Geographische Lage: 49° 33′ N, 15° 21′ O49.54166666666715.357222222222527Koordinaten: 49° 32′ 30″ N, 15° 21′ 26″ O
Höhe: 527 m n.m.
Einwohner: 10.928 (3. Juli 2006)
Postleitzahl: 394 51 - 396 01
Verkehr
Straße: D 1Prag - Brünn
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 12
Verwaltung (Stand: 2006)
Bürgermeister: Jiří Kučera
Adresse: Horní náměstí 300
396 22 Humpolec
Website: www.mesto-humpolec.cz

Humpolec (deutsch Gumpolds, auch Humpoletz) ist eine Stadt in Tschechien am Nordwestrand der Böhmisch-Mährische Höhe (tschechisch Českomoravská Vrchovina) und liegt südöstlich von Prag etwa auf halbem Weg nach Brünn. Humpolec hat etwa 11.000 Einwohner. Die Stadt ist Mitglied der Mikroregion Zálesí.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Humpolec entstand als Wachplatz mitten im grenznahen Gebiet auf dem Handelsweg von Prag nach Mähren. Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1178. In diesem Jahr schenkte König Ottokar I. den Ort Soběslav II. Die Stadt wurde vom Deutschen Ritterorden übernommen und gehörte bis 1325 dem Kloster Želiv, danach dem Orden der Kreuzherren mit dem Roten Stern. Weitere Eigentümer waren die Adeligen von Lipá und später von Dubá, von Leskovce und von Říčan.

Zur Zeit der Hussitenkriege war das Gebiet Anhänger der Kalixtiner. Auf dem nahen Berg Melechov fanden die Versammlungen statt. Die arme Gegend wurde durch die Kriegszüge gegen die Aufständischen durch Kaiser Sigismund von Luxemburg schwer bestraft. Nach der Schlacht am Weißen Berge wurde die Stadt konfisziert und kam an die Herren von Solm. Nachfolgende Besitzer waren Kirchner, Gastheim, Metternich, Regal, Delbína, Neffzern. Unter der Herrschaft der letzteren erlebte die Stadt einen Aufschwung, vor allem durch das Verdienst des Jakob von Neffzern, der hier den Kartoffelanbau einführte. Unter dem letzten Eigentümer Graf Wolkenstein-Trostburg wurde Humpolec 1807 für ewige Zeiten zur freien Stadt ausgerufen.

Während des Revolutionsjahres 1848 wurde eine Nationalgarde gegründet; römischer Gesandter wurde Karel Havlíček Borovský. 1910 wurde die Bezirksverwaltung eingerichtet, die bis 1960 bestand. Im 13. bis 15. Jahrhundert wurde im Ort Silber gefördert, und seit dem 15. Jahrhundert besteht im Ort auch eine Tuchweberei, die noch heute tätig ist. Im 19. Jahrhundert wurde die Stadt auch Böhmisch Manchester genannt.

Stadtgliederung

Die Stadt Humpolec besteht aus den Ortsteilen Brunka, Hněvkovice (Hniewkowitz), Humpolec (Gumpolds), Kletečná (Kletetschna), Krasoňov (Krasionow), Lhotka, Petrovice (Petrowitz), Plačkov (Platschkow), Rozkoš (Roskosch), Světlice (Swietlitz), Světlický Dvůr (Swietlitzer Hof) und Vilémov (Wilhelmau).

Sehenswürdigkeiten

  • Kirche des Hl. Nikolaus von 1233
  • Burgruine Orlík auf dem Rozkoš

Persönlichkeiten

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Humpoletz — Humpoletz, 1) Bezirk des Kreises Pardubitz in Böhmen; 5,4 QM.; 56,200 Ew.; 2) Stadt u. Bezirksort darin; katholische Kirche, protestantisches Bethaus, Synagoge, Tuch u. Baumwollenweberei; 4300 Ew …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Humpoletz — Humpoletz, Stadt in Böhmen, Bezirksh. Deutschbrod, 530 m ü. M., an der Lokalbahn Deutschbrod H., Sitz eines Bezirksgerichts, hat eine Webschule, landwirtschaftliche Schule, Krankenhaus, Tuchfabrikation, Bierbrauerei, Feldspatbrüche und (1900)… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Humpoletz — Humpoletz, Stadt in Böhmen, (1900) 5832 E., tschech. Webschule; dabei Burg Worlik (14. Jahrh.) …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Humpoletz — m. CZ Humpolec …   Wiener Dialektwörterbuch

  • Lokalbahn Deutschbrod–Humpoletz — Havlíčkův Brod–Humpolec Kursbuchstrecke (SŽDC): 237 Streckenlänge: 25,18 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Legende …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnstrecke Havlíčkův Brod–Humpolec — Havlíčkův Brod–Humpolec Kursbuchstrecke (ČD): 237 Streckenlänge: 25,18 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Legende …   Deutsch Wikipedia

  • Anton Emanuel von Komers — Anton Emanuel Komers, Lithographie von Josef Kriehuber, 1858 Anton Emanuel (seit 1873) Ritter von Komers (* 13. Juni 1814 in Humpoletz, Böhmen; † 18. Dezember 1893 in Iglau, Mähren) war ein deutscher Agrarfachmann und Förderer der Landwirtschaft… …   Deutsch Wikipedia

  • Clock Tower 3 — North American box art Developer(s) Capcom Production Studio 3 Sunsoft …   Wikipedia

  • Komers — Anton Emanuel Komers Ritter von Lindenbach (* 13. Juni 1814 in Humpoletz, Böhmen; † 18. Dezember 1893 in Iglau, Mähren) war ein deutscher Landwirt böhmischer Herkunft. Biographie Nach einer Schulzeit begann Komers 1829 mit 15 Jahren eine… …   Deutsch Wikipedia

  • ÖNWB — Streckennetz von ÖNWB (schwarz) und SNDVB (rot). Die im Betrieb der ÖNWB stehenden Lokalbahnen sind mit schmäleren Linien gekennzeichnet. Die k.k. privilegierte Oesterreichische Nordwestbahn (ÖNWB) war eine private Bahngesellschaft in Österreich …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”