Hutzelfeuer

Hutzelfeuer
Das Hutzelfeuer 2006 in Magdlos

Das Abbrennen von Hutzelfeuern ist eine regionale Variante der Winterverbrennung in Mittel-, Ost- und Nordhessen und in Thüringen mit Schwerpunkt in der Rhön. Üblicher Termin ist der Hutzelsonntag, der erste Sonntag der Fastenzeit, örtliche Abweichung sind aber möglich.

Der Begriff Hutzelfeuer leitet sich von den Hutzeln ab, einer regionalen Bezeichnung für gedörrte Birnen und Zwetschgen, die traditionell an diesem Tag gegessen werden. Ebenso werden Hutzelkräppel zubereitet. Am Tag des Hutzelfeuers ziehen die Jugendlichen durch das Dorf und sammeln Hutzelkräppel oder Geld, am Abend wird das Hutzelfeuer angezündet. Das Feuer soll den durch eine Hutzelpuppe (auch Hutzelhexe oder Hutzelmann genannt) symbolisierten Winter vertreiben.

Das Hutzelfeuer wird meist von Vereinen aufgebaut, beispielsweise Jugendfeuerwehren oder Sportvereinen. Zum Aufbau des Hutzelfeuers werden Ende Januar die alten Weihnachtsbäume eingesammelt und zusammen mit weiterem Gestrüpp und Ästen aufgeschichtet. Dazu wird meist ein Grundgerüst aus dicken Stämmen gebaut (der sogenannte Bock). In der Mitte befindet sich ein Trichter aus dünneren Stämmen.

Teilweise entbrennt zwischen benachbarten Orten ein Wettstreit um den größten Haufen, wobei es gelegentlich dazu kommt, dass der jeweils andere Haufen schon vor dem Hutzelsonntag heimlich angesteckt wird. Um das zu verhindern, werden häufig Nachtwachen am eigenen Haufen gebildet.

Bis 1919 war diese Tradition lange Zeit kirchlich verboten, da nach dem langen Winter und der Fastnacht weitere Ausschweifungen in der Fastenzeit befürchtet wurden. In Bischofsheim wird der „Fackelsonntag“ am 3. Fastensonntag gefeiert.

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