- Höhlenspinnen
-
Höhlenspinnen Männliche Nesticus-Art aus Nordkalifornien
Systematik Unterstamm: Kieferklauenträger (Chelicerata) Klasse: Spinnentiere (Arachnida) Ordnung: Webspinnen (Araneae) Unterordnung: Echte Webspinnen (Araneomorphae) Familie: Höhlenspinnen Wissenschaftlicher Name Nesticidae Simon, 1894 Zu der Familie der Höhlenspinnen (Nesticidae) gehören weltweit 203 Arten in 9 Gattungen (Platnick, 2005).
Inhaltsverzeichnis
Aussehen und Lebensweise
Die heimischen Höhlenspinnenarten sind sehr kleine (Körperlänge weniger als 1 mm) bis mittelgroße (5,5 mm) troglophile Tiere, die Raumnetze in Felsspalten, Höhlen, Stollen oder Kellern bauen (Heimer et al., 1991 und Bellmann, 1997). Sie sind blassgelb mit schwarzen Flecken. Die Arten ähneln sich sehr und sind nur unter einem guten Auflichtmikroskop und eventuell durch genitalmorphologische Untersuchung zu unterscheiden.
Nach Sauer et al. (1985) sind sie ursprünglich im Lückensystem von Geröllhalden heimisch und besiedeln natürliche Höhlen und Spalten in etwa so weit wie kleine Schnecken. Sehr vereinzelt sind sie auch in der Umgebung dieser Lebensräume anzutreffen (Hänggi et al., 1995). Keller sind nur Ersatzlebensräume. Sie benötigen Dunkelheit und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Die Tiere leben in lockeren Gesellschaften bauchoben in ihren weitmaschigen Netzen, von den nach unten Fangfäden gespannt werden. Die Weibchen weben einen lockeren Eiballen, den sie an den Spinnwarzen angeheftet mit sich herumtragen.
Heimische Arten
In Mitteleuropa sind nur drei Arten der Gattung Nesticus nachgewiesen (Blick et al., 2004):
- Nesticus cellulanus (Clerck, 1757) - relativ selten, aber stellenweise zahlreich in der gesamten Holarktis,
- Nesticus eremita Simon, 1879 - selten, Europa,
- Nesticus idriacus Roewer, 1931 - bislang nur in Österreich und Italien nachgewiesen.
Weitere Gattungen
Nach Platnick, 2005.
- Aituaria Esyunin & Efimik, 1998 -Russland und Georgien
- Canarionesticus quadridentatus Wunderlich, 1992 - Kanarische Inseln
- Carpathonesticus Lehtinen & Saaristo, 1980 - Italien, Balkan, ostwärts bis Georgien
- Cyclocarcina Komatsu, 1942 - Japan
- Eidmannella Roewer, 1935 - USA, Mexiko
- Gaucelmus Keyserling, 1884 - Karibik, Mittelamerika, Nordamerika
- Nesticella Lehtinen & Saaristo, 1980 - Afrika, Asien, Australien
- Nesticus Thorell 1869 - Holarktis
- Typhlonesticus Kulczynski, 1914
- T. absoloni (Kratochvíl, 1933) - Montenegro
Literatur
- Frieder Sauer, Jörg Wunderlich: Die schönsten Spinnen Europas., Fauna-Verlag, 2001, ISBN 3-923010-03-6
- Hänggi; Stöckli; Nentwig: Habitats of Central European Spiders. Misc. Faun. Helvetiae, Centre suisse de cartographie de la faune. Neuchatel/Bern 1995, ISBN 2-88414-008-5
- Heiko Bellmann: Kosmos-Atlas der Spinnentiere Europas. Kosmos, Stuttgart 1997, ISBN 3-440-07025-5
Weblinks
- Blick, T., R. Bosmans, J. Buchar, P. Gajdoš, A. Hänggi, P. Van Helsdingen, V. Ružicka, W. Starega & K. Thaler, 2004. Checkliste der Spinnen Mitteleuropas. Checklist of the spiders of Central Europe. (Arachnida: Araneae). Version 1. Dezember 2004.
- Platnick, Norman I., 2005. The World Spider Catalog, Version 6.0. American Museum of Natural History.
- intkey-Zeichnung Nesticus cellulanus ohne Lizenzangabe
- DELTA - DEscription Language for TAxonomy
Wikimedia Foundation.