- Hübichenstein
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Hübichenstein Höhe 448 m ü. NN Lage Niedersachsen, Deutschland Gebirge Harz Geographische Lage 51° 49′ 12″ N, 10° 14′ 6″ O51.8210.235448Koordinaten: 51° 49′ 12″ N, 10° 14′ 6″ O Der Hübichenstein ist ein Berg im Harz in der Nähe von Bad Grund. Er hat eine Gesamthöhe von 448 Metern über Normalnull. Die Erhebung besteht aus zwei miteinander verbundenen Felsnadeln. Von diesen wird jedoch in der Regel nur die höhere, die etwa 50 Meter über die Umgebung hinausragt, mit dem Hübichenstein assoziiert.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Der Hübichenstein liegt direkt an der Bundesstraße 242 am Fuße des Iberges, zirka einen Kilometer Luftlinie nördlich vom Ortskern von Bad Grund. Ungefähr 800 Meter östlich befindet sich die Iberger Tropfsteinhöhle.
Geologie
Die Felsspitzen des Hübichensteines sind Überreste von Korallenriffen. Sie bestehen zum größten Teil aus Riffkarbonatgesteinen des oberen Mitteldevons (Givetium).
Der Kalkstein gehört erdgeschichtlich zum Kalkstock des nahen Iberges. Dies wird unter anderem dadurch deutlich, dass hier, wie am Iberg, nestförmige Feldspat- und Limonitvorkommen vorhanden sind. Aus diesem Grund existieren auch unter dem Hübichenstein einige Pingen. Auch kleinere Höhlen sind in seinem Kalkstein zu finden.
Tourismus
Der Hübichenstein ist touristisch sehr gut erschlossen. Auf die kleinere der beiden Felsnadeln führt ein steiler Wanderweg. Vom Gipfel aus hat man einen weiten Ausblick auf die Umgebung und kann auch den bronzenen Adler betrachten.
Zudem ist eine kleine Felsenbühne am Fuße des Hübichensteines am 30. April eines jeden Jahres der Schauplatz eines großen Walpurgisnachtfestes. Dieses zieht regelmäßig tausende von Besuchern an.
Der Hübichenstein als Kaiser Wilhelm I.-Denkmal
Im Jahre 1895 gründete sich unter dem Vorsitz von Bürgermeister Spatzier in Bad Grund ein Ausschuss um zur 25-Jahrfeier des Sedantages am sagenumwobenen Hübichenstein ein Denkmal für Kaiser Wilhelm I. zu errichten. An dem hochragenden Felsen wurde ein zwei Meter hohes Medaillonbild des Kaisers, geschaffen von dem Bildhauer Georg Wilhelm Bode aus Wilhelmshütte, umrahmt von Lorbeerzweigen und der Kaiserkrone darüber, montiert. 1897 setzte man einen mächtigen Adler mit drei Meter Flügelspannweite auf die Spitze des Felsens. Der Jahrestag der Schlacht bei Gravelotte am 18. August 1897 gilt als der Tag der Vollendung des Denkmals.
Den Guss von Relief und Adler führte die Gießerei Louis Sievert in Bad Grund aus. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 1512,64 Mark, die durch freiwillige Spenden der Bürger von Bad Grund aufgebracht wurden.
Das Denkmal hat die Monarchie in Deutschland nicht lange überlebt, es wurde mutwillig zerstört. Allein der Adler ist erhalten.
Sage
Eine berühmte Harzer Sage berichtet, dass der Hübichenstein in vergangenen Zeiten das Zuhause von Zwergen, Gnomen und Elfen war.
Der Zwergenkönig Hübich sei demnach der Herr über den Berg gewesen. Hübich wird als alter Mann von kleiner Statur mit rauhem Haar und einem Bart, der bis zum Bauch reichte, beschrieben. Die Sage will wissen, dass in diesem Bart auch die Zauberkraft des Zwerges steckte. Der freundliche und gutherzige Herrscher schenkte den Armen der Region oftmals goldene Tannenzapfen. Es war den Menschen jedoch untersagt, sein Reich zu betreten. Verstöße gegen dieses Verbot soll Hübich hart bestraft und die Sünder etwa festgebannt haben. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Spitze des Berges von einigen Soldaten zerschossen. Daraufhin sah man Hübich nie wieder.
Hübich gilt noch heute als inoffizieller Schutzpatron der Stadt Bad Grund.
Zitate
„Der Hübichenstein, Kalkfelsen am Iberge in der Nähe der Bergstadt Grund, eigentlich ein Korallenfels, an welchem auch die tellurischen Trennungen, obgleich unregelmäßig, zu bemerken sind. [...]“
– Johann Wolfgang von Goethe am 12. August 1784
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