- Altjeßnitz
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Altjeßnitz Stadt Raguhn-JeßnitzKoordinaten: 51° 41′ N, 12° 19′ O51.69055555555612.32194444444474Koordinaten: 51° 41′ 26″ N, 12° 19′ 19″ O Höhe: 74 m Fläche: 6,42 km² Einwohner: 462 (31. Dez. 2008) Eingemeindung: 1. Jan. 2010 Postleitzahl: 06800 Vorwahl: 03494 Altjeßnitz ist ein Ortsteil der Stadt Raguhn-Jeßnitz im Landkreis Anhalt-Bitterfeld und liegt im Südosten des Bundeslands Sachsen-Anhalt. Altjeßnitz ist vor allem durch seinen barocken Irrgarten bekannt.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Altjeßnitz an der Mulde liegt ca. 10 km nördlich von Bitterfeld-Wolfen und 20 km südlich von Dessau-Roßlau.
Geschichte
Am 1. Januar 2010 schlossen sich die bis dahin selbstständigen Gemeinden Altjeßnitz, Marke, Retzau, Schierau, Thurland und Tornau vor der Heide sowie die Städte Jeßnitz (Anhalt) und Raguhn zur Stadt Raguhn-Jeßnitz zusammen. Gleichzeitig wurde die Verwaltungsgemeinschaft Raguhn, zu der Altjeßnitz gehörte, aufgelöst.
Politik
Wappen
Das Wappen wurde am 19. Mai 2008 durch den Landkreis genehmigt.
Blasonierung: „Schräglinks geteilt von Gold und Grün, oben aus der Teilung wachsend ein steigender schwarzer Wolf mit roten Zähnen und ausgeschlagener Zunge, aus dem Rachen ein roter Blutstropfen fallend, unten das silberne Wegenetz eines Irrgartens.“
Die Farben der Gemeinde sind Grün - Gold (Gelb).[1]
Die Symbolik des Wappens von Altjeßnitz, das der Magdeburger Heraldiker Jörg Mantzsch entwickelte, nimmt Bezug auf zwei wesentliche Gegebenheiten, die mit der Geschichte verbunden sind: auf das Wappen der Freiherren von Ende und auf den Irrgarten.
Die Freiherren von Ende waren vom ausgehenden 17. bis Mitte des 20. Jahrhunderts die Grundherren von Altjeßnitz. 1694 wurde von Hans Adam Freiherr von Ende das damalige Rittergut aus dem Besitz des Herren von Reppichau erworben und als Hauptsitz der Familie Ende zu einem vornehmen Landsitz ausgebaut. Im Stil des späten Barock entstand eine Schloss- und Parkanlage, darin der Irrgarten.
Der Schild ist in den Farben Gold (gelb) und Grün schräglinks geteilt. Gold ist die Schildfarbe im Wappen von Ende. Als Kontratinktur wurde Grün gewählt, weil diese Farbe im direkten Bezug zum Irrgarten im Park von Altjeßnitz steht.
Am 25. März 2008 beschloss der Gemeinderat die genannten Symbole und Farben im Wappen von Altjeßnitz zu verwenden bzw. zur Genehmigung auf den Dienstweg einzureichen.[2]
Flagge
Die Flagge ist Grün - Gelb (1:1) gestreift (Querform: Streifen waagerecht verlaufend, Längsform: Streifen senkrecht verlaufend) und mittig mit dem Gemeindewappen belegt.[3]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Zu den Sehenswürdigkeiten des Dorf gehört die bereits aus der Zeit der Romanik stammende Dorfkirche Altjeßnitz. Darüber hinaus besteht das jedoch stark umgestaltete Schloss Altjeßnitz.
Irrgarten im Gutspark
Der vielbesuchte Irrgarten liegt in dem ehemals zum Altjeßnitzer Schloss gehörenden Park. Das Schloss wurde 1699 erbaut und im April 1975 nach einem Brand Mitte der 1940er Jahre, bei dem weite Teile des Gebäudes zerstört wurden, abgerissen.
Der Mitte des 18. Jahrhunderts im Auftrag von Leopold Nicolas Freiherr von Ende angelegte Irrgarten mit annähernd quadratischem Grundriss ist mit rund 2600 m² Fläche der größte unter den wenigen erhaltenen historischen Hecken-Irrgärten Deutschlands. Über das genaue Datum seiner Entstehung liegen widersprüchliche Quellen vor. Trotz einiger Veränderungen hat er seinen ursprünglichen Charakter erhalten. Die Hecken bestehen aus zwei Meter hohen Hainbuchen. Es gibt einen Eingang, der auch Ausgang ist und von einer Statue der Ceres, der römischen Göttin des Ackerbaus und der Futterpflanzen, geschmückt wird, sowie eine hölzerne Aussichtsplattform in der Mitte, von der aus der gesamte Irrgarten überblickt werden kann. Der Ur-Entwurf des Irrgartens findet sich in der Garten-Ordnung des thüringischen Landpfarrers Johann Peschel.
Obwohl der kürzeste Weg zum Zentrum nur etwa 400 m misst, ist es eine anspruchsvolle Aufgabe, zum Zentrum zu gelangen. Das kunstvolle Wegenetz weist keine Sackgassen auf. Es existieren rund 250 verschiedene Möglichkeiten, das Ziel zu erreichen; die Gesamtlänge aller Wege beträgt 1230 m. Der Irrgarten steht unter Denkmalschutz und wurde zuletzt 2005 restauriert. Er gehört zum Netzwerk Gartenträume Sachsen-Anhalt.[4][5]
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehrsanbindung
Die B 184 und die Bahnstrecke Bitterfeld-Dessau verlaufen westlich des Gemeindegebietes. Die nahegelegene A 9 ist über den Anschluss Bitterfeld oder Dessau-Süd (ca. 10 km) zu erreichen.
Persönlichkeiten
- Johann Gottfried Hermann (* 12. Oktober 1707; † 30. Juli 1791 in Dresden), lutherischer Theologe
- Werner Lindemann (* 7. Oktober 1926; † 9. Februar 1993), Dichter und Schriftsteller
Weblinks
Commons: Altjeßnitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Gemeinde & Irrgarten Altjeßnitz
- Beitrag zum Irrgarten bei Monumente Online
- Material zu Altjeßnitz in der Sammlung Duncker der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (PDF; 234 kB)
Einzelnachweise
- ↑ Urkunde des Landkreises zur Wappengenehmigung im Amtsblatt Nr. 11/2008
- ↑ Wappenerläuterung zum Wappen von Altjeßnitz vom Heraldiker Jörg Mantzsch, Magdeburg
- ↑ Urkunde des Landkreises zur Flaggengenehmigung im Amtsblatt Nr. 11/2008
- ↑ Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 10. Oktober 2010, Seite V5: Wo geht's raus?
- ↑ http://gartentraeume-sachsen-anhalt.de
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