Iain Duncan Smith

Iain Duncan Smith
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George Iain Duncan Smith (* 9. April 1954 in Edinburgh, Schottland) war von September 2001 bis November 2003 Vorsitzender der britischen Conservative Party. Im Kabinett Cameron ist er seit Mai 2010 Minister für Arbeit und Pensionen.

Inhaltsverzeichnis

Frühe Karriere

Duncan Smith nennt sich selbst Iain Duncan Smith, ist aber allgemein auch unter dem Kürzel IDS bekannt. Er ist der Sohn des Royal-Air-Force-Captains W. G. G. Duncan Smith und dessen Frau Pamela, einer Balletttänzerin. Duncan Smith konvertierte als Teenager zum Katholizismus und durchlief eine Ausbildung auf dem Navy-Schulschiff HMS Conway vor der Insel Anglesey und besuchte die Elite-Militärakademie von Sandhurst. 1975 wurde er Mitglied der Scots Guards und diente in Rhodesien und Nordirland. Nach seiner sechsjährigen Militärdienstzeit ging er 1981 zu General Electric und trat der Konservativen Partei bei. Außerdem heiratete er 1982 Elizabeth Fremantle, eine Tochter des 5. Baron Cottesloe, mit der er 4 Kinder hat. 1987 trat er für die Konservativen als Kandidat für die Unterhauswahl im Wahlbezirk Bradford West an. 1992 errang er den Sitz für Chingford and Woodford Green, wo er Nachfolger von Norman Tebbit wurde, der in den politischen Ruhestand ging.

Politischer Aufstieg

Duncan Smith, ein überzeugter Euroskeptiker, war mit seiner Haltung der konservativen, aber pro-europäischen Regierung von John Major (1992–1997) ein Dorn im Auge. Bis 1997 blieb Duncan Smith ein Hinterbänkler, wurde dann aber nach dem Machtwechsel, der 1997 Tony Blair an die Macht brachte, von William Hague in dessen Schattenkabinett aufgenommen. Als die Labour Party 2001 erneut einen Wahlsieg für sich verbuchen konnte, trat Hague als Chef der Konservativen zurück; als sein Nachfolger wurde Duncan Smith am 12. September bestimmt, der sich damit gegen Kenneth Clarke durchsetzen konnte. Zunächst galt er als Außenseiter, erhielt allerdings die Unterstützung von Margaret Thatcher, sodass er sich dennoch eine gewisse Machtbasis innerhalb der Konservativen sichern konnte. Wegen der unmittelbar vorangegangenen Anschläge in New York am 11. September wurde die Verkündung des Machtwechsels bei den Konservativen auf den 13. September verschoben.

Die Tatsache, dass Duncan Smith bekennender Katholik ist, hat im traditionell anglikanisch-protestantischen Großbritannien zur Sorge vor einer schleichenden Katholisierung in der politischen Klasse geführt, da auch Charles Kennedy, der vormalige Chef der Liberaldemokraten, ein Katholik ist, während Tony Blair, selbst Protestant, mit einer Katholikin verheiratet ist. Juristisch gesehen ist es in Großbritannien durch den Catholic Relief Act von 1829 einem Katholiken untersagt, dem britischen Monarchen in Fragen der Postenbesetzungen in der Anglikanischen Kirche Rat zu erteilen – die Mitsprache in der Frage der Bischofseinsetzungen wäre aber eine der Aufgaben des britischen Premierministers, doch gilt das persönliche Bekenntnis eines Premierministers im heutigen weitgehend säkularisierten Großbritannien als kaum noch problematisch.

Kritik und Misstrauensvotum

Trotz der Unterstützung durch Thatcher war Duncan Smith innerhalb der Konservativen wenig populär, da er als nicht besonders rhetorisch talentiert galt. Der Zeitung Private Eye galt er als Iain Duncan Cough (der hüstelnde Iain Duncan), auch wenn seine Loyalität und Ehrlichkeit außer Frage standen. Wahlerfolge für die Konservativen blieben indes aus. Während des Parteitags der Konservativen im Jahre 2002 sagte er, auf sich selbst bezogen, man solle nie einen stillen Menschen unterschätzen, doch erwartete man von einem konservativen Parteiführer eine aggressivere Opposition gegen die Blair-Regierung. Im November appellierte er mit dem Satz unite or die - haltet zusammen oder sterbt an die Einigkeit der Partei, in deren Reihen die Unterstützungsbereitschaft für ihn jedoch weiter erodierte. Bereits im Februar 2003 erschien im Independent die Meldung, dass mehrere Tory-Abgeordnete ein Misstrauensvotum gegen Duncan Smith in Betracht zögen. In der Öffentlichkeit sanken seine Beliebtheitswerte und er wurde die bevorzugte Zielscheibe satirischer Programme. Schließlich kam es am 29. Oktober zum erwarteten Misstrauensvotum durch die konservativen Abgeordneten, 90 stimmten gegen ihn, 75 für ihn. Daraufhin trat er als Vorsitzender zurück. Nachfolger wurde schließlich Michael Howard.

Nach 2003

Nach seinem Rücktritt rief er das Centre for Social Justice[1], einen Mitte-Rechts-Thinktank, ins Leben, der sich vor allem mit Problemen rund um die britischen Innenstädte beschäftigt. Als Unterhausabgeordneter wurde er 2005 in seinem Wahlkreis mit klarer Mehrheit wiedergewählt. Außerdem verfasste er einen Thriller-Roman, The Devil's Tune, der allerdings von Kritikern weitgehend verrissen wurde.

Quellen

  1. Webseite des Centre for Social Justice

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