- Ibn an-Nafis
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ʿAlā' ad-Dīn Abū l-Hasan ʿAlī ibn Abī Hazm al-Quraschī ad-Dimaschqī, علاء الدين أبو الحسن علي بن أبى حزم القرشي الدمشقي, DMG ʿAlāʾu d-Dīn Abū l-Ḥasan ʿAlī b. Abī Ḥazm al-Qurašī ad-Dimašqī, bekannt als Ibn an-Nafīs / ابن النفيس, im englischen Sprachraum als Ibn al-Nafis, (* 1210 oder 1213 in Damaskus; † 17. Dezember 1288 in Kairo), war ein muslimischer Universalgelehrter aus Syrien.
Er studierte während seiner Jugendzeit Medizin im Nuri-Hospital in Damaskus. Später erhielt er, als einer der besten Studenten ein Stipendium für das Nasiri-Hospital in Kairo, wo er später die Leitung übernahm und zum Leibarzt von Sultan Baibars I. wurde.
Sein besonderer Verdienst liegt in der Erstbeschreibung des kleinen Blutkreislaufs, besser bekannt als Lungenkreislauf. Seine Entdeckung stand in fundamentalem Gegensatz zur Humoralpathologie, die durch die Werke von Galen und Ibn Sina allgemein bekannt war, und nahm zum Teil die Entdeckung des Blutkreislaufs durch den englischen Arzt William Harvey im 17. Jahrhundert vorweg. Doch im Gegensatz zu diesem konnte sich Ibn an-Nafis auf keine empirischen Erfahrungen stützen, sondern gelangte zu seinen Ergebnissen auf dem Weg theoretischer Überlegungen. Dies war wohl auch der Grund, warum seine Theorie bei arabischen mittelalterlichern Medizinern fast vollständig unbeachtet blieb. Auch die Versorgung des Herzens durch die Koronargefäße erkannte er.
Des Weiteren kommentierte er Schriften von Hippokrates, Avicenna und Hunayn ibn Ishaq, schrieb Bücher über Diäten und Augenkrankheiten sowie einen Roman, der im Westen unter dem übersetzten Titel Theologus Autodidactus erschien.
Literatur
- Encyclopédie de l'Islam, Bd. III, S. 921-922.
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