Immenhof (Filmschauplatz)

Immenhof (Filmschauplatz)

Der Immenhof ist Schauplatz einer mehrteiligen Kinofilmreihe aus den 1950er bis 1970er Jahren. Dass die Dreharbeiten in Schleswig-Holstein stattfanden, lag am Wetter. Ursprünglich war geplant, in Swisttal-Miel bei Bonn in Nordrhein-Westfalen und im Ambiente der Mieler Wasserburg zu drehen. Doch der Dauerregen machte der Filmcrew einen Strich durch die Rechnung, und so wurde Gut Rothensande in Schleswig-Holstein zum „Immenhof“.

Eine weitere Premiere war der erste Auftritt von Islandpferden im Film.

Als erster Film der Serie wurde 1955 Die Mädels vom Immenhof nach dem Roman Dick und Dalli und die Ponies von Ursula Bruns gedreht. Es folgten 1956 Hochzeit auf Immenhof und 1957 Ferien auf Immenhof. Der Erfolg kam auch durch die Besetzung. Heidi Brühl als Dalli, Angelika Meissner als Dick, Margarete Haagen als Oma Jantzen, Paul Klinger als Jochen von Roth und noch viele weitere bekannte Schauspieler und vor allem die Ponys machten die Filme zu Kassenmagneten.

Nach dem dritten Film war es erst einmal einige Jahre still um den Immenhof, bis der erste Regisseur, Wolfgang Schleif, 1973 auf die Idee kam, das Thema wiederzubeleben mit dem Film Die Zwillinge vom Immenhof. Dieser Film wurde jedoch nicht mehr auf dem Gut Rothensande, sondern zum Teil auf dem Hof Radlandsichten, bei Timmdorf, sowie größtenteils auf Gut Kletkamp, bei Malente, gedreht. Zudem änderte sich fast die komplette Besetzungsliste. Von den alten Hauptdarstellern tauchte nur Heidi Brühl als erwachsen gewordene Dalli wieder auf. An ihrer Seite versuchte Horst Janson, bekannt durch seine Rolle als „Der Bastian“, Zuschauer in die Kinos zu locken. Der Film hatte einen mäßigen Erfolg und so setzte Regisseur Schleif noch einen weiteren Teil an; Frühling auf Immenhof (1974) hatte jedoch dann keinen allzu innovativen Inhalt mehr anzubieten. Die Reihe hatte sich unter den gegebenen Bedingungen totgelaufen.

1994 wurde ferner die Fernsehserie Immenhof als Vorabendserie mit Werner Dissel produziert und ausgestrahlt, die aber sonst keinen Bezug zu den Immenhof-Filmen hatte.

Die Immenhof-Filme wurden dagegen anlässlich des fünfzigjährigen Premierenjubiläums von Die Mädels vom Immenhof sämtlich digital überarbeitet und in diesen Fassungen im Jahr 2005 erstmals im Fernsehen ausgestrahlt.

Inhaltsverzeichnis

Filmschauplätze

Gut Rothensande

Gedreht wurde auf dem realen Gut Rothensande bei Malente, bei Plön und Eutin in Schleswig-Holstein. Durch den Erfolg der Filme wird immer wieder versucht, den in Privatbesitz befindlichen Gutshof zu besuchen. Es ist bisher für die Öffentlichkeit nicht zugänglich gewesen. Kurz vor einer geplanten Zwangsversteigerung im Juli 2009 wurde das Gut Rothensande von Franz-Josef Stolle aufgekauft.[1] Der Investor verkündete im März 2010, dass er wie in den Filmen aus dem Gut Rothensande einen Ferienhof machen will, welcher wiederum Immenhof heißen soll.[2][3]

Das Forsthaus Dodau

Das Forsthaus Dodau gehört zum Betriebsgelände der staatlichen Försterei Dodau der Landesforstverwaltung Schleswig-Holstein. Eine Besichtigung der baulichen Anlagen ist nicht möglich. Ein Wanderweg führt an dem Gelände vorbei, die baulichen Anlagen sind in fast unverändertem Zustand erhalten. Es liegt circa drei Kilometer von Eutin entfernt, in unmittelbarer Nachbarschaft der Bräutigamseiche.

Hochzeitskirche

Die Aufnahmen der Hochzeit von Jochen und Margot fanden an und in der evangelischen Maria-Magdalenen-Kirche in Bad Malente statt. Die Trauungszeremonie wurde übrigens vom echten Pfarrer durchgeführt, was zu einem kleinen Skandal führte: Nicht wenige behaupteten, auch eine gespielte Trauung hätte zumindest religiöse Auswirkungen - bis Jochen-von-Roth-Darsteller Paul Klinger öffentlich erklärte, dass er und Karin Andersen (Margot) bereits seit Jahren tatsächlich verheiratet seien. Die Kirche befindet sich in der Ortsmitte und ist gegenüber dem Zustand von 1956 weder außen noch innen verändert, selbst die Altarleuchter sind noch vorhanden.

Badestelle am Redderkrug

Die Badestelle an der alten Buche am Redderkrug befindet sich am äußersten Ende des Großen Eutiner Sees. Von Eutin aus fährt man in Richtung Kasseedorf. Jedoch ist von der Buche nach einem Blitzschlag nicht mehr als ein Stumpen übrig geblieben. Aber der Drehort hat auch ohne Buche einen hohen Wiedererkennungswert. Aber auch dieses Gelände befindet sich in Privatbesitz und ist nicht zugänglich.

Hof Radlandsichten (Staffel II)

Der Immenhof der zweiten Staffel wurde sowohl auf dem Hof Radlandsichten (Innenansichten), als auch auf Gut Kletkamp (Außenansichten) gedreht. Dieser Hof bietet auch Ferien auf dem Bauernhof an, das damalige Wohnzimmer ist sogar noch im Originalzustand erhalten.

Grundschule Malente

In der zweiten Staffel wurden auch Schulszenen gezeigt. Die beiden Zwillinge Billy und Bobby sowie ihre Clique sind in der Grundschule Malente „unterrichtet“ worden. Es wurden die Klassenräume genutzt, die auch heute noch unverändert vorhanden sind.

Sonstiges

  • Soundtrack: Für immer Immenhof, Bear-Family BCD 16644 AS, ISBN 3-89916-015-0, mit der Filmmusik aus den ersten drei Filmen

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Orly Schekahn: Franz-Josef Stolle will Platz für Hochzeiten und Familien-Urlaube schaffen In: Kieler Nachrichten Online, 15. Oktober 2009
  2. Rolf Röling: Franz-Josef Stolle: "Hier kommen wieder Ponys her" In: Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag, 5. März 2010
  3. Website des Projektes

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