- Heidi Brühl
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Heidi Rosemarie Brühl (* 30. Januar 1942 in Gräfelfing; † 8. Juni 1991 in Starnberg) war eine deutsche Schlagersängerin und Schauspielerin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Bereits als Fünfjährige nahm Heidi Brühl Tanzunterricht. Der Produzent und Regisseur Harald Braun erkannte ihr Talent und gab ihr eine kleine Rolle in dem 1954 erschienenen Film Der letzte Sommer als kleine Schwester der Hauptdarstellerin (gespielt von Liselotte Pulver). Doch erst die Immenhof-Filme machten sie in Deutschland bekannt. Sie spielte dort die junge und lebenslustige Dalli und sang mit den Kindern aus Malente (in der Holsteinischen Schweiz zwischen Lübeck und Kiel gelegen) das „Ponylied“ (eigentlich gesungen von den Schöneberger Sängerknaben). Die drei Filme Die Mädels vom Immenhof (1955), Hochzeit auf Immenhof (1956) und Ferien auf Immenhof (1957) wurden ein kommerzieller Erfolg. Danach beschloss Brühl, eine Ausbildung zu absolvieren. Sie studierte fünf Jahre Gesang, Tanz, nahm Schauspielunterricht und ließ sich in Englisch und Französisch ausbilden.
1959 schickte Brühls Vater ein Demoband seiner Tochter zur Plattenfirma Philips, die nach weiteren Probeaufnahmen einen Plattenvertrag mit ihr abschloss. Zuerst wurde sie zusammen mit Corina Corten als die Dolly Sisters vermarktet. Bereits im August 1959 kam Brühls erste Soloplatte Chico Chico Charlie in die deutschen Hitparaden, wo sie bis zum fünften Platz aufstieg. Bis 1967 konnte sie zwölf weitere Titel in den deutschen Hitlisten platzieren. Den größten Erfolg erreichte Heidi Brühl mit dem Titel Wir wollen niemals auseinandergehn von Michael Jary. Mit diesem Lied trat sie in der deutschen Vorentscheidung zum Grand Prix Eurovision 1960 an, landete aber hinter Wyn Hoop nur auf Platz zwei. 1963 vertrat sie Deutschland beim Grand Prix und belegte mit dem Titel Marcel von Charly Niessen den 9. Platz. In der Folgezeit widmete sie sich dem Musical. Sie spielte und sang vor allem in Annie Get Your Gun von Irving Berlin.
Kurz vor ihrem 21. Geburtstag starb Heidi Brühls Vater, der bis dahin ihr Manager gewesen war. Sie zog daraufhin 1964 von München nach Rom, um im internationalen Filmgeschäft Fuß zu fassen. Im selben Jahr heiratete sie den US-amerikanischen Schauspieler Brett Halsey. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor[1].
1970 ging Brühl in die USA, wo sie in Las Vegas mit Sammy Davis junior und anderen amerikanischen Showstars auftrat. Dort erhielt sie auch zahlreiche Engagements in Fernsehproduktionen, unter anderem in Columbo (1973). In Die Zwillinge vom Immenhof (1973) und in Frühling auf Immenhof (1974) verkörperte sie erneut die nun zur Immenhof-Eigentümerin aufgerückte Figur Dalli. Ihr Partner war Horst Janson.
Anfang der 1980er Jahre kehrte Heidi Brühl, inzwischen geschieden, endgültig nach Deutschland zurück. Sie gründete einen eigenen Musikverlag und wurde auch als Produzentin tätig. Sie feierte ein viel beachtetes Comeback als Sängerin, als sie 1981 und 1982 zwei Schallplatten-Singles in englischer Sprache im Discomusik-Stil veröffentlichte (You Are A Part Of My Heart und No Ties No Tears), mit denen sie in der renommierten Fernseh-Musiksendung Musikladen auftrat.
Heidi Brühls Stimme ist zu hören als Südliches Orakel im Film Die unendliche Geschichte aus dem Jahre 1984 und als deutsche Stimme von Kirstie Alley in Kuck mal, wer da spricht 2 1990. Zu ihren letzten Filmrollen gehörten Auftritte in den Fernsehserien Ein Fall für zwei und Praxis Bülowbogen (beide 1987).
1959 war sie in dem einzigen Paul-Temple-Hörspiel von Francis Durbridge, das vom BR produziert wurde zu hören, nämlich in Paul Temple und der Conrad-Fall.
Brühl starb 1991 nach einer Krebsoperation an Herz- und Kreislaufversagen.[2] Sie wurde auf dem Münchner Waldfriedhof beigesetzt.
Auszeichnungen
- 1960: Bravo Otto in Bronze
- 1961: Goldener Bildschirm
- 1961: Bravo Otto in Silber
- 1964: Goldener Bildschirm
Werke
Schallplatten
Titel, Erscheinungsjahr, beste Hitparadenplatzierung:
- Chico Chico Charlie, 1959, 5.
- Immer wenn du bei mir bist, 1959, 37.
- Wir werden uns finden, 1959, 20.
- Mister Love, 1960, 26.
- Wir wollen niemals auseinandergehn, 1960, 1.
- Ich liebe den Mondschein, 1960, 48.
- Immer will ich dir gehören, 1960, 23.
- Das kann morgen vorbei sein, 1961, 14.
- Die Hochzeitsmelodie, 1961, 24.
- Tag für Tag bekomme ich drei Rosen, 1962, 15.
- Marcel, 1963, 36.
- Hundert Mann und ein Befehl, 1966, 8.
- Mein Weg mit dir, 1967, 33.
- You are a Part of my Heart, 1981, 45.
(alle auf Philips erschienen)
Weitere Lieder
- Master Jack
- Weiter dreht sich unsre Welt
- Hab keine Angst vor morgen
- Bleibe bei mir
- La, la, la, 1968
- Boom bang-a-bang, 1969
- Regen fällt heute auf die Welt, 1969
- Vagabondo
- Der Schlüssel dafür
- Wenn die Liebe nicht wär auf der Welt, 1975 (mit Tochter Nicole)
- Sinfonie
- Da war meine Liebe schon vorbei
- Zärtlichkeit, 1980
- You are a part of my heart, 1981
- No ties, no tears, 1982
- I'm still in love with you, 1983
- This time, 1984 (Duett mit John James)
- Sun in your heart, 1989 (produziert von Drafi Deutscher)
- Kalt oder heiß, 1990
- Mein Weg mit dir (nach Spicks and specks)
- Wo ist das Haus (nach Adriano Celentano, Il ragazzo della via Gluck)
- Bitte spiel nicht mit mir
- Ich bin so oder so
- Rot wie der Mohn
- Sieh mal an
Filmografie (Auswahl)
- 1954: Der letzte Sommer
- 1954: Heideschulmeister Uwe Karsten
- 1955: Die Mädels vom Immenhof
- 1955: Roman einer Siebzehnjährigen
- 1956: Hochzeit auf Immenhof
- 1957: Ferien auf Immenhof
- 1957: Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull
- 1957: Vater, unser bestes Stück (nach dem gleichnamigen Roman von Hans Nicklisch)
- 1957: Die Frühreifen
- 1958: Solang' die Sterne glüh'n
- 1958: Ooh … diese Ferien
- 1958: Ohne Mutter geht es nicht (nach dem gleichnamigen Roman von Hans Nicklisch)
- 1958: Man ist nur zweimal jung
- 1959: Lass mich am Sonntag nicht allein
- 1959: Verbrechen nach Schulschluß
- 1959: 2 x Adam, 1 x Eva
- 1960: Immer will ich Dir gehören
- 1960: Der Held meiner Träume
- 1960: Freddy und die Melodie der Nacht
- 1961: Eine hübscher als die andere
- 1962: Kapitän Sindbad
- 1964: Der Zigeunerbaron
- 1969: Der Walzertraum (Operette)
- 1971: Olympia – Olympia
- 1973: Die Zwillinge vom Immenhof
- 1973: Columbo – Schach dem Mörder
- 1974: Frühling auf Immenhof
- 1974: Tatort – Playback oder die Show geht weiter (Heidi Brühl spielt sich selbst)
- 1975: Im Auftrag des Drachen
- 1977: Das Gesetz des Clans
- 1977: Ibiza – Der Tod kommt nur bei blauem Himmel
- 1988: Im Schatten der Angst
(undatiert)
- Hollywood ich komme
- How to seduce a woman
Fernsehsendungen und Shows
- 1959: Sind Sie frei, Fräulein?
- 196x: Lieben Sie Show …?
- 196x: Mit 30 Schlagern um die Welt
- 196x: Hotel Victoria
- 1968: Pauls Party
- 1968: Ab morgen haben wir Humor (31. Dezember 1968)
- 1972: Die Heidi Brühl Show (WDR, 26. Juni 1972)
- 1973: Hätten Sie heut' Zeit für mich
- 1975: Musik ist Trumpf
- 1975: Dalli Dalli
- 1976: Musik ist Trumpf (17. April 1976)
- 1976: Am laufenden Band (Folge 23 vom 25. September 1976, Mitwirkende/Gäste: Edith Hancke, Heidi Brühl, Horst Janson, Veit Relin)
- 1976: Großes Glück zu kleinen Preisen (28. Dezember 1976)
- 197x: 8x1 in Noten
- 1977: Ein Clown ging übern Broadway (13. Oktober 1977)
- 1979: Träume kann man nicht verbieten (13. Januar 1979)
- 1979: Auf Los gehts los
- 1981: So schön wie heut', so müßt' es bleiben (12. November 1981, Duett mit Roy Black)
- 1982: Mit Musik geht alles besser (27. Mai 1982)
- 1982: Super-Hitparade (18. November 1982)
- 198x: Ein Abend im 3/4 Takt
- 1985: Melodien für Millionen (Folge 1 vom 2. Februar 1985)
- 198x: Die Pyramide
- 1990/91: Mini Playback Show (ab Folge 1 vom 31. Dezember 1990, Jury: Roberto Blanco, Heidi Brühl, Hans Kraus)
sowie:
Literatur
- Brühl, Heidi: Eine kühle Blonde, bitte. Erinnerungen eines bisweilen unvorsichtigen Mädchens. Molden, Wien 1976, ISBN 3-217-00758-1
Weblinks
- Heidi Brühl in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Heidi Brühl bei filmportal.de
- Werke von und über Heidi Brühl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Heidi Brühl auf Ready Steady Girls! (englisch)
- Bilder von Heidi Brühl In: Virtual History
Einzelnachweise
Vorgängerin Amt Nachfolgerin Conny Froboess Deutschland beim Eurovision Song Contest
1963Nora Nova Kategorien:- Interpret eines deutschen Beitrags beim Eurovision Song Contest
- Teilnehmer am deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest
- Schauspieler
- Kinderdarsteller
- Schlagersänger
- Playboy-Model
- Deutscher
- Geboren 1942
- Gestorben 1991
- Frau
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