Ingeborg Arlt

Ingeborg Arlt

Ingeborg Arlt (* 13. Mai 1949 in Berlin-Friedrichshagen) ist eine deutsche Schriftstellerin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Arlt wuchs von 1950 bis 1965 in Pritzwalk auf. Ab 1965, mit Abschluss der Schule, nahm sie eine Arbeit als ungelernte Hilfskraft in der Stadt- und Kreisbibliothek Rathenow auf. 1967 qualifizierte sie sich in einem einjährigen Schnellkurs zur Bibliothekstechnikerin, dem sie noch von 1968 bis 1972 ein Fernstudium an der Fachschule für Bibliothekare in Leipzig anfügte und es als Diplombibliothekarin/FH abschloss. Von 1970 bis 1978 war sie Leiterin einer Zweigstelle der Stadtbibliothek Brandenburg an der Havel.

Kindheit und späteres Familienleben Arlts waren geprägt durch die „Republikflucht“ des Vaters im Jahr 1953 und die durch zahlreiche Krankheiten bedingte Frühinvalidität der von ihr bis 1986 gepflegten Mutter.[1][2]

Seit 1970 ist Arlt schriftstellerisch tätig. Seit 1978 lebt und arbeitet sie in Brandenburg an der Havel nur noch teilzeitbeschäftigt als Bibliothekarin, „um bei einem Mindestmaß an sozialer Sicherheit literarisch arbeiten zu können“.

Arlt verfasste unter anderem Texte zu den Künstlerbüchern der Gubener Künstlerin Sigrid Noack, die nur in kleinen aber aufwendig gestalteten Auflagen erscheinen und auch in Museums-Sammlungen aufgenommen werden. Ihre Gedichte wurden in zahlreichen Anthologien und Literaturzeitschriften veröffentlicht.

Im Jahre 1986 erhielt sie für ihre Erzählung Das kleine Leben den Anna Seghers-Preis und 2007 für ihren Roman Die Hure und der Henker den C. S. Lewis-Preis. Ihren Texten wird eine hohe Sprachsensibilität nachgesagt, in einer Rezension der Märkischen Allgemeinen ihr Buch Die Hure und der Henker sogar vor allem auch als „Sprachkunstwerk“ angesehen.[3]

Auszeichnungen

  • 1986 Anna Seghers-Preis für Das kleine Leben
  • 1991 Stipendium des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg
  • 2000 Anerkennungs- und Förderstipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung
  • 2001 Stipendium der Käthe-Dorsch-Stiftung
  • 2003 Stipendium Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf
  • 2007 C. S. Lewis-Preis des Brendow-Verlags für Die Hure und der Henker
  • 2007 Ehrenmitgliedschaft des Kulturvereins Nennhausen e. V. wegen ihres Engagements für Fouqué

Werke

  • Das kleine Leben. Erzählung. Aufbau-Verlag, Berlin/Weimar 1987, ISBN 3-351-00373-0; Neuauflage ebd. 1989, ISBN 3-351-01377-9; TB-Neuauflage, BS-Verlag-Rostock 2009 ISBN 978-3-86785-104-6
  • Daemones Pecuniae - Gelddämonen. Gedichte zu einem Künstlerbuch von Sigrid Noack. Institut für Fügetechnik und Werkstoffprüfung, Jena 2004
  • 115 Jahre Fouqué-Bibliothek - Bibliotheken der Stadt Brandenburg. Eine Jubiläumsschrift. Brandenburg 2007
  • Die Hure und der Henker. Historischer Roman. Brendow, Moers 2008, ISBN 978-3-86506-234-5
  • Nebenfrau: Eine Geschichte in zwölf Bei-Spielen. Erzählungen. BS-Verlag-Rostock 2010, ISBN 978-3-86785-111-4

Weblinks

Einzelnachweise

  1. ingeborg-arlt.de Zur Kindheit
  2. ingeborg-arlt.de Zur Familie
  3. Karim Saab in der Märkischen Allgemeinen: Liebe und Krieg in Pritzwalk. 26. November 2008 (Rezension)

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