- Inka Parei
-
Inka Parei (* 1967 in Frankfurt am Main) ist eine deutsche Schriftstellerin. Sie lebt in Berlin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Sie studierte Germanistik, Soziologie, Politikwissenschaft und Sinologie. Als Autorin gehört Inka Parei nicht zu den Vielschreibern, sondern folgt dem qualitativen Ethos Klasse statt Masse. Sie hat bislang drei Romane veröffentlicht. Die Schattenboxerin wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und weltweit beachtet und rezensiert. Nach ihrem Werk Was Dunkelheit war ist im August 2011 ihr jüngster Roman Die Kältezentrale erschienen.
Themen und Stil
Die bevorzugte Autorenperspektive Pareis ist der Innere Monolog. Mit seiner Vieltönung und -schichtigkeit lotet sie die Innenwelt ihrer Protagonisten in allen Schattierungen der Selbst- und Fremdwahrnehmung aus. In dem 2005 erschienenen Roman Was Dunkelheit war versetzte sich die zum Zeitpunkt der Endfassung 38-Jährige in die Sinneswahrnehmungen und Gedankenströme eines alten Mannes. Im fremden Frankfurt, wo er von einem ehemaligen Kriegskameraden, an den er sich jedoch nicht erinnern kann, ein Mehrparteienhaus geerbt hatte und dort eingezogen war, mischen sich Wachtraum mit Außenweltgeräuschen ebenso wie den Echosplittern der jahrzehntelang zurückliegenden Kriegsteilnahme. Es entsteht so ein labyrinthisches Generationenporträt vor dem zeitgeschichtlichen Hintergrund des Deutschen Herbst des Jahres 1977. Dabei ist das erzählerische Motiv im Kern das gleiche wie in Ernest Hemingways Der alte Mann und das Meer, wenngleich es anspruchsvoll angelegt ist, sich wie hier in das andere Geschlecht hineinzuversetzen.
Die Sätze Pareis sind zierratfrei benennende, einfache Sätze von hoher Sachlichkeit. Ähnlich wie Herta Müller wählt sie ausgesprochen kurze, realistisch eintauchende Sätze. Erst in der Verschränkung der Schilderungen im Detail ergeben sie gelegentlich ein Geheimnis.
Werke
- Was Dunkelheit war. Frankfurt/M. 2005; TB München 2007, ISBN 978-3-442-73261-6.
- Die Besten 2003 : Klagenfurter Texte / die 27. Tage der Deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt. (Hrsg. von Iris Radisch)
- Die Schattenboxerin. Frankfurt/M. 1999; TB München 2006, ISBN 3-442-73504-1.
- Die Kältezentrale, Schöffling, Frankfurt am Main 2011 ISBN 978-3-89561-107-0
Übersetzungen
- Chinesisch Da Taijiquan de Nühai(打太極拳的女孩), 2002
- Französisch La boxeuse d'ombres, 2001
- Italienisch La ragazza che fa a pugni con l'ombra, 2004
- Kroatisch Krotiteljica sjenki, 2004
- Schwedisch Skuggboxerskan, 2001
- Serbisch Krotiteljka senki, 2004
- Spanisch La luchadora de sombras, 2002
- Bulgarisch Улична боксьорка, 2007
Auszeichnungen
- 2003 – Ingeborg-Bachmann-Preis für die Lesung eines Auszugs aus Was Dunkelheit war
- 2000 – Förderpreis Literatur des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im BDI e.V.
- 2000/2001 – Stipendium des Senats von Berlin
- 1997 – Stipendium des Literarischen Colloquiums Berlin
Weblinks
- Literatur von und über Inka Parei im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biographische Angaben, Werke und Hörproben von Inka Parei bei Literaturport
- Inka Parei - Autorenportait, Schöffling & Co. Verlag
- Goethe Institut: Deutsche Gegenwartsliteratur auf Spanisch - Autoren: Inka Parei
- Interview mit Inka Parei bei Büchergilde
- Rezensionen zu Werken von Inka Parei bei perlentaucher.de
Wikimedia Foundation.