Installationszone

Installationszone

Installationszone (DIN) oder Verlegezone bezeichnet den Bereich in Wänden, Decken und Fußböden, in dem elektrische Leitungen verlegt werden.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeine Verlegevorschriften

Logo des Deutschen Instituts für Normung DIN 18015
Bereich Elektrische Anlagen
Titel Elektrische Anlagen in Wohngebäuden
Kurzbeschreibung: Planungsgrundlagen, Art und Umfang der Mindestausstattung, Leitungsführung und Anordnung der Betriebsmittel
Letzte Ausgabe 3 Teile, verschiedene Ausgabedaten
ISO

Bei verdeckter Leitungsverlegung – unter Putz – in Wohngebäuden hat die Leitungsführung gemäß DIN 18015-3 in normierten Zonen zu erfolgen. Damit wird sichergestellt, dass eine elektrische Leitung nicht versehentlich angebohrt wird.

Die DIN-Norm DIN 18015 legt auch Installationszonen auf und unter Decken fest.

In Wänden sind Leitungen nur senkrecht oder waagerecht zu verlegen. In Decken ist der Leitungsweg nicht exakt vorgeschrieben, hier dürfen die Leitungen auf dem kürzesten Weg verlegt werden.

Waagerecht verlegte Leitungen sollen 30 cm oder 15 cm über dem fertigen Fußboden oder 30 cm unter der fertigen Deckenfläche verlaufen. Senkrecht verlegte Leitungen sollen 15 cm neben Rohbaukanten oder Rohbauecken verlaufen.

Steckdosen, Schalter oder Abzweigdosen, die außerhalb dieser Bereiche liegen, sollen mit einer senkrechten Stichleitung aus der am nächsten gelegenen horizontalen Installationszone versorgt werden.

Verlegezonen Wohnraum

Verlegezonen im Wohnraum, Vorzugsmaß als Strichpunktlinie


Bei Türen mit zwei Flügeln befindet sich auf beiden Seiten eine senkrechte Installationszone. Überlappt sich ein Fenster mit einer Installationszone, so entfällt diese.

Verlegezonen Wohnräume-Küche

In Küchen, Hobby- und Arbeitsräumen gibt es zusätzlich eine mittlere Installationszone. Hier werden Schalter und Steckdosen in einer Vorzugshöhe von 115 cm installiert. Die mittlere Installationszone geht von 100 cm bis 130 cm, gerechnet vom fertigen Fußboden. Vor 2007 lag die mittlere Installationszone im Bereich von 90 cm bis 120 cm. Die Vorzugshöhe für Schalter und Steckdosen lag bei 115 cm wie heute auch, jedoch die Vorzugshöhe für Unterputzleitungen lag bei 100 cm.

Verlegezonen in der Küche


Verlegezonen Bad

Logo des Deutschen Instituts für Normung DIN VDE 0100-701
Bereich Errichten von Niederspannungsanlagen
Titel Anforderungen für Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer Art
Kurzbeschreibung: Räume mit Badewanne oder Dusche
Letzte Ausgabe 10.2008
ISO

In Wohnräumen gehören Räume mit Badewanne oder Dusche zu den trockenen Räumen, obwohl in diesen Räumen Feuchtigkeit auftritt. Aufgrund der Feuchtigkeit besteht in diesen Räumen eine besondere Gefährdung, da die Feuchtigkeit den menschlichen Körperwiderstand deutlich verringert und in Verbindung mit dem Erdpotential bereits durch kleinere Berührungsspannungen gefährliche Ströme durch den menschlichen Körper fließen können.

Die Elektroinstallation sollte in diesen Räumen so installiert werden, dass eine Gefährdung durch elektrische Ströme ausgeschlossen ist. Die genauen Anforderungen an die Installation sind in der DIN-Norm DIN VDE 0100-0701:2008-10 festgelegt. Es werden verschiedene Schutzzonen bzw. Schutzbereiche unterschieden.

Verlegezonen im Bad


  • Schutzbereich 0: Der Schutzbereich 0 definiert den Innenbereich einer Badewanne oder Dusche mit Wanne. Bei Duschen ohne Wanne (ebenerdige Duschen) gibt es keinen Schutzbereich 0. Es gilt dann ein Radius von 120 cm um den Duschkopf als Schutzbereich 1.
  • Schutzbereich 1: Der Schutzbereich 1 erstreckt sich über dem Schutzbereich 0 bis auf eine Höhe von mindestens 2,25 m, wenn der Wasseranschluss höher liegt (z. B. bei Duschen), dann bis zu dieser Höhe, über dem Fußboden und gilt für Flächen über Badewannen oder Duschen, bzw. den Bereich unterhalb der Bade- oder Duschwanne bis zur Aufstellfläche.
  • Schutzbereich 2: Der Schutzbereich 2 gilt für Flächen mit einer Tiefe von 60 cm vor Badewanne oder Dusche, die in Handreichweite sind. An den Wandseiten gilt der Bereich bis zu einer Höhe von min. 2,25 m der Wände ab Fußbodenoberkante. An Duscheinstiegen ist dies ein Kreis mit der Duschwand als Mittelpunkt (Fadenlänge). Es gelten die Forderungen wie in Schutzbereich 1. Zusätzlich ist hier die Installation von Leuchten und der Anschluss von Waschmaschinen möglich. Nicht erlaubt sind Steckdosen und Schalter.

Im Schutzbereich 0 sind Betriebsmittel erlaubt, die einen Schutzgrad von mindestens IPX7 aufweisen, im Schutzbereich 1 und 2 mindestens IPX4. Installationsgeräte wie Steckdosen, Abzweigdosen, etc. sind im Schutzbereich 0 nicht zugelassen. Verbrauchsmittel im Schutzbereich 0 dürfen nur dann betrieben werden wenn ihre Betriebsspannung höchstens 12 V Wechselspannung oder 30 V Gleichspannung beträgt (der versorgende Trafo muss außerhalb von Schutzbereich 1 liegen), diese fest angeschlossen und vom Hersteller dafür zugelassen sind (z. B. Badewannenheizung).

Im Schutzbereich 1 sind elektrische Verbrauchsmittel nur erlaubt, wenn es sich um Wassererwärmer, Whirlpool- und Abwasserpumpen oder Abluftgeräte handelt. Andere Verbrauchsmittel oder Installationsgeräte sind erlaubt, wenn deren Betriebsspannung 25 V Wechselspannung oder 60 V Gleichspannung nicht überschreitet. Auch hier müssen die Stromquellen zur Versorgung außerhalb von Schutzbereich 0 oder 1 angebracht werden.

Kabel und Leitungen müssen an die entsprechenden Betriebsmittel von hinten oder von oben herangeführt werden. In den Schutzbereichen 0, 1 und 2 dürfen nur Kabel und Leitungen verlegt werden, die zur Versorgung der dort liegenden Betriebsmittel dienen. Wird eine mineralische Restwanddicke von min. 6 cm eingehalten, so entfallen die Schutzbereich-Einteilungen für diese Kabel und Leitungen.

Um die Bewohner vor gefährlichen Körperströmen zu schützen, müssen Stromkreise in diesen Räumen mit einem Schutzleiter und einem Fehlerstromschutzschalter mit einer Auslösestromdifferenz von höchstens 30 mA ausgestattet sein.

Gesetze und Normen

  • DIN VDE 0100-701 Errichten von Niederspannungsanlagen; Anforderungen für Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer Art; Räume mit Badewanne oder Dusche.
  • DIN VDE 0100-702 Errichten von Niederspannungsanlagen; Anforderungen für Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer Art; Becken von Schwimmbädern und anderen Becken.

Literatur

  • Dieter Vogt, Herbert Schmolke: Elektro-Installation in Wohngebäuden. 6. Auflage, VDE Verlag GmbH, Berlin und Offenbach, 2005, ISBN 3-8007-2820-6

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