Istvan Kozma

Istvan Kozma

István Kozma ['iʃtvaːn ˈkozmɒ] (* 27. November 1939 in Budapest; † 9. April 1970 ebenda) war ein ungarischer Ringer.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Kozma begann früh mit dem Ringen und kam mit 17 Jahren zum SC Vasas Budapest und zum Trainer Lajos Keresztes, einem früheren Olympiasieger im Ringen. Kozma entwickelte sich zu einem Hünen von über 2,00 m Größe und ca. 145 kg Körpergewicht. Trotzdem blieb er für einen Schwergewichtler schnell und wendig. Einer seiner großen Vorteile waren seine langen Arme, mit denen er seine Gegner leichter fassen konnte als Ringer mit kürzeren Armen. Bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom hatte er seinen internationalen Einstand. Von 1961 bis 1968 reihte sich dann Erfolg an Erfolg. Er rang auch mehrmals gegen den deutschen Ringerkönig Wilfried Dietrich. Zu Beginn seiner Karriere unterlag er diesem noch, da ihm Dietrich an Erfahrung voraus war. Aber schon nach relativ kurzer Zeit konnte Dietrich Kozma nicht mehr besiegen. So erging es aber nicht nur Dietrich, auch alle anderen Superschwergewichtler von Weltgeltung hatten kaum mehr eine Chance gegen Kozma. Am besten hielt sich noch der Sowjetrusse Anatoli Roschtschin gegen ihn, konnte aber auch nicht verhindern, dass István Kozma 1964 und 1968 Olympiasieger wurde. Die anderen sowjetischen Ringer Nikolai Schmakow und Iwan Bogdan wurden von Kozma besiegt. Eine überraschende Niederlage musste Kozma bei den Europameisterschaften 1968 gegen den Tschechen Petr Kment einstecken und wurde deshalb hinter diesem Vizeeuropameister. Nach den Olympischen Spielen 1968 hatte er mit einer Trainerausbildung begonnen, weshalb er ab 1969 keine internationalen Wettkämpfe bestritt. Die Gesamtheit seiner großen Turniere mit den Kämpfen, die er dabei bestritt, sind in dem Abschnitt „Internationale Erfolge“ nachzulesen.

Am 9. April 1970 verstarb er an den Folgen eines Verkehrsunfalls in Budapest. István Kozma war in den 1960er Jahren der beste Schwergewichtsringer der Welt im griechisch-römischen Stil. Bei 12 schweren Turnieren (Olympische Spiele, WM, EM) verlor er nur drei Kämpfe und gewann deren 43. Von den vier Gegnern, die ihm die Sowjetunion in diesen Jahren entgegenstellte (Bogdan, Roschtschin, Schmakow und Kotschnew) gelang es lediglich Schmakow, Kozma einmal zu besiegen.

Internationale Erfolge

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, gr = griechisch-römischer Stil,S = Schwergewicht)

  • 1960, 4. Platz, OS in Rom, gr, S, mit Siegen über Dale Lewis, USA, Adelmo Bulgarelli, Italien, Lucjan Sosnowski, Polen und einer Niederlage gegen Radoslaw Kasabow, Bulgarien;
  • 1961, 3. Platz, WM in Yokohama, gr, S, mit Sieg über Tsuneharu Sugiyama, Japan und unentschieden gegen Ragnar Svensson, Schweden, Hamit Kaplan, Türkei und Iwan Bogdan, UdSSR;
  • 1962, 1. Platz, WM in Toledo/USA, gr, S, mit Siegen über Svensson, Francisc Bola, Rumänien, Wilfried Dietrich, Deutschland und unentschieden gegen Anatoli Roschtschin, UdSSR und Kaplan;
  • 1963, 5. Platz, WM in Helsingborg, gr, S, mit Siegen über Bohumil Kubat, Tschechoslowakei, James Raschke, USA und unentschieden gegen Dietrich und Roschtschin;
  • 1964, Goldmedaille, OS in Tokio, gr, S, mit Siegen über Petr Kment, Tschechoslowakei, Kaplan, Tsuneharu Sugiyama, Dietrich und einer unentschiede gegen Roschtschin;
  • 1965, 2. Platz, "Dan-Kolew"-Turnier in Haskovo, GR, S, hinter Kotschiew, UdSSR u. vor Bohumil Kubat, CSSR;
  • 1965, 2. Platz, WM in Tampere, gr, S, mit Siegen über Miodrag Čitaković, Jugoslawien, Svensson, Bekir Aksu, Türkei und Kment und einer Niederlage gegen Nikolai Schmakow, UdSSR;
  • 1966, 2. Platz, EM in Essen, gr, S, mit Siegen über Roland Bock, Deutschland, Edward Wojda, Polen, Kment und einer unentschiede gegen Roschtschin;
  • 1966, 1. Platz, WM in Toledo/USA, gr, S, mit Siegen über Kment, Aksu, Ryszard Długosz, Polen, Schmakow und Svensson;
  • 1967, 1. Platz, EM in Minsk, gr, S, mit Siegen über Kment, Gıyasettin Yılmaz, Türkei, Osmo Hekkala, Finnland, Schmakow und Wilfried Dietrich;
  • 1967, 1. Platz, WM in Bukarest, gr, S, mit Siegen über Yılmaz, Karl Bachmann, Schweiz, Kment und unentschieden gegen Stefan Petrow, Bulgarien und Roschtschin;
  • 1968, 2. Platz, EM in Västerås, gr, S, mit Siegen über Svensson, Anatoli Kotschnew UdSSR, Bruno Jutzeler, Schweiz, Raymond Uytterhaeghe, Belgien und einer Niederlage gegen Kment;
  • 1968, Goldmedaille, OS in Mexiko-Stadt, gr, S, mit Siegen über Petrov, Uytterhaeghe, Yorihide Isogai, Japan, Constantin Busoiu, Rumänien, Kment und Roschtschin.

Nationale Erfolge

István Kozma errang von 1959 bis 1969 insgesamt 15 ungarische Meistertitel, zehn im griechisch-römischen Stil, fünf im freien Stil, den er international nicht rang.

Quellen

  • 1) Div. Ausgaben der Fachzeitschrift Athletik aus den Jahren 1958 bis 1970,
  • 2) Documentation of International Wrestling Championships der FILA, 1976

Weblinks


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