- Rudolf Svensson
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Rudolf Svensson (* 27. März 1899 in Gudhem; † 4. Dezember 1978 in Bromma) war ein schwedischer Ringer.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Svensson erlernte in Falköping das Ringen. Während des Ersten Weltkrieges leistete er seine Militärzeit als Dragoner in Stockholm ab. 1920 trat er dem Verein Djurgårdens IF bei, erhielt eine Anstellung als Feuerwehrmann in Stockholm und forcierte das Ringertraining. Von 1921 bis 1934 nahm er fast jedes Jahr mit großem Erfolg an einer internationalen Meisterschaft teil. Er war ein leichter Schwergewichtler, der immer wieder auch im Halbschwergewicht antrat. Svensson war Spezialist im Standkampf und ein hervorragender Taktiker. Er rang meist im griechisch-römischen Stil, nötigenfalls aber auch Freistil. Svensson gewann bei Olympischen Spiele zwei Gold- und zwei Silbermedaillen und ist damit noch heute nach dem Russen Alexander Karelin, der drei Goldmedaillen gewann, der erfolgreichste Ringer aller Zeiten bei Olympischen Spielen. Für seine Verdienste um den Ringersport wurde er im September 2005 in die FILA International Wrestling Hall of Fame aufgenommen.[1]
Erfolge
(Anm.: OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, GR = griechisch-römischer Stil, F = Freistil, HS = Halbschwergewicht, S = Schwergewicht, damals bis 87 kg bzw. über 87 kg Körpergewicht)
- 1921, 2. Platz, WM GR in Helsinki im HS hinter Edil Rosenqvist, Finnland und vor Johan Muijs, Niederlande;
- 1922, 2. Platz, WM GR in Stockholm im HS hinter Edil Rosenqvist und vor Svend Nielsen, Dänemark;
- 1924, Silbermedaille, OS GR in Paris im HS hinter Carl Westergren, Schweden und vor Onni Pellinen, Finnland;
- 1924, Silbermedaille, OS F in Paris im HS hinter John Spellman, USA und vor Charles Courant, Schweiz;
- 1925, 1. Platz, EM GR in Mailand im S vor Raymund Badó, Ungarn und Edmond Dame, Frankreich;
- 1927, 2. Platz, Intern. Turnier in Stockholm, GR, S, hinter Willi Müller u. vor Georg Gehring, bde. Deutschland u. vor Emil Larsen, Dänemark;
- 1928, Goldmedaille, OS GR in Amsterdam im S vor Hjalmar Nyström, Finnland und Georg Gehring;
- 1929, 2. Platz, EM GR in Dortmund im S hinter Georg Gehring und vor Josef Urban, Tschechoslowakei;
- 1929, 1. Platz, Intern. Turnier in Stockholm, GR, S, vor Hjalmar Nyström u. Georg Nilsson, Schweden;
- 1929, 1. Platz, Intern. Turnier in Stockholm, GR, Hs, vor Onni Pellinen, Ibrahim Mustafa, Ägypten, Thure Sjöstedt, Schweden u. Robert Rupp, Deutschland;
- 1931, 2. Platz, EM gr in Prag im HS hinter Onni Pellinen und vor Anton Vogedes, Deutschland;
- 1931, 1. Platz, Intern. Turnier in Linköping, GR, S, vor Johan Richthoff u. Carl Westergren, bde. Schweden;
- 1931, 1. Platz, Intern. Turnier in Malmö, GR, Hs, vor August Neo, Estland u. Einar Hansen, Dänemark;
- 1932, Goldmedaille, OS GR in Los Angeles im HS vor Onni Pellinen und Mario Gruppioni, Italien;
- 1933, 1. Platz, EM GR in Helsinki im HS vor Väinö Kokkinen, Finnland und Olaf Luiga, Estland;
- 1934, 2. Platz, EM GR in Rom hinter Kurt Hornfischer, Deutschland und vor Alberts Zvejnieks, Lettland
Bei den zur damaligen Zeit sehr populären und meist die gesamte Weltelite versammelnden Ringerturnieren in Skandinavien erzielte Rudolf Svensson unzählige Erfolge über fast alle Ringer der Weltklasse und vertrat Schweden erfolgreich in vielen Länderkämpfen, vor allem gegen den Erzrivalen Finnland.
Nationale Erfolge
Rudolf Svensson errang zwischen 1926 und 1936 sieben schwedische Meisterschaften. Er hatte in seinem Land bei diesen Meisterschaften oftmals härtere Konkurrenz zu besiegen, als auf Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften. Angesichts von Namen wie Carl Westergren, Johan Richthoff, Ernst Nilsson, Claes Johansson, Thure Sjöstedt, Georg Nilsson und John Nyman ist das verständlich.
Einzelnachweise
- ↑ TheMat.com vom 13. September 2005, abgerufen am 8. Juli 2010 (englisch)
Weblinks
- Profil von Rudolf Svensson bei der Fédération Internationale des Luttes Associées (englisch)
- Rudolf Svensson in der Datenbank von Sports-Reference.com (englisch)
1908: Verner Weckman | 1912: kein Sieger | 1920: Claes Johansson | 1924: Carl Westergren | 1928: Ibrahim Mustafa | 1932: Rudolf Svensson | 1936: Axel Cadier | 1948: Karl-Erik Nilsson | 1952: Kelpo Gröndahl | 1956: Walentin Nikolajew | 1960: Tevfik Kis | 1964: Bojan Radew | 1968: Bojan Radew | 1972: Waleri Resanzew | 1976: Waleri Resanzew | 1980: Norbert Növényi | 1984: Steve Fraser | 1988: Atanas Komtschew | 1992: Maik Bullmann | 1996: Wjatscheslaw Oleinik
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