- Iwan Pljuschtsch
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Kyrillisch (Ukrainisch) Іван Степанович Плющ Transl.: Ivan Stepanovyč Pljušč Transkr.: Iwan Stepanowytsch Pljuschtsch Iwan Pljuschtsch (* 1941 in Borsna, Oblast Tschernihiw) ist ein ukrainischer Politiker. Er war zweimal Präsident des ukrainischen Parlaments und ist derzeit Abgeordneter der Fraktion NU-NS.
Leben
Nach Abschluss seiner Ausbildung an der örtlichen Landwirtschaftlichen Hochschule arbeitete Pljuschtsch zunächst als Arbeiter und Sektionsleiter in verschiedenen Sowchosen und Kolchosen der Oblast Tschernihiw, von 1967 bis 1974 auch als Direktor dieser landwirtschaftlichen Betriebe. Von 1975 bis 1977 war er im Apparat der Kommunistischen Partei in der Oblast Kiew tätig.
Von 1977 bis 1979 studierte Pljuschtsch an der Akademie des Zentralkomitees der KPdSU für Sozialwissenschaft in Moskau. Danach setzte er seine Tätigkeit in den Parteiorganen der Kiewer Oblast fort. 1984 wurde er zunächst stellvertretender Vorsitzender und dann Vorsitzender der Oblastverwaltung. 1990 wählte ihn das Parlament der Oblast zu seinem Präsidenten.
Im selben Jahr wurde Pljuschtsch erstmals die Werchowna Rada, das Parlament der bald darauf unabhängigen Ukraine gewählt. Von Dezember 1991 bis Mai 1994, sowie von Februar 2000 bis Mai 2002 war er Parlamentspräsident. 1994 nahm er als Kandidat an der Wahl des Staatspräsidenten der Ukraine teil und erhielt 1,29 % der Stimmen. Er erzielte das zweitschlechteste Ergebnis der insgesamt sieben Kandidaten.
Bei der Parlamentswahl 2006 verfehlte er mit dem nach ihm und dem Politiker Jurij Kostenko benannten Wahlblock mit 1,9 % der Stimmen klar die Drei-Prozent-Hürde.
Im Mai 2007 wurde Iwan Pljuschtsch von Staatspräsident Wiktor Juschtschenko zum Vorsitzenden des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats der Ukraine ernannt. Pljuschtsch interpretierte den Zuständigkeitsbereich des Gremiums sehr großzügig, wodurch dieses zu einem der wichtigsten Instrumente des Staatspräsidenten zur Einflussnahme auf die von seinem politischen Gegner Wiktor Janukowytsch geführte Regierung. Bereits Ende 2007 wurde er in diesem Amt durch Rajisa Bohatyrjowa ersetzt.
Bei den vorgezogenen Parlamentswahlen 2007 wurde Pljuschtsch als Kandidat des Präsidentenblocks Nascha Ukrajina - Narodna samooborona (NU-NS) erneut ins Parlament gewählt. Hier war er Teil der innerparteilichen Opposition gegen eine Koalition mit dem Blok Juliji Tymoschenko (BJuT), der zweiten westlich orientierten Kraft im Parlament. Pljuschtsch sprach sich für die Bildung einer großen Koalition mit der Partei der Regionen aus und weigerte sich bis zuletzt den Koalitionsvertrag zwischen NU-NS und BJuT zu unterschreiben.
Als einziger Abgeordneter der Fraktionen NU-NS und BJuT nahm Pljuschtsch am 4. Dezember nicht an der Parlamentssitzung teil, in der der NU-NS-Abgeordnete Arsenij Jazenjuk gegen erbitterten Widerstand der übrigen Parteien zum Parlamentspräsidenten gewählt wurde. Pljuschtsch soll zu dieser Zeit gemeinsam mit dem Unternehmer und Politiker der Partei der Regionen Rinat Achmetow ein Spiel des Fußballklubs Schachtar Donezk besucht haben. Schließlich war er - abgesehen von einem erkrankten Abgeordneten - das einzige Mitglied der Fraktionen von BJuT und NU-NS, der bei der Abstimmung am 18. Dezember 2007 nicht für Julija Tymoschenko als neue Premierministerin gestimmt hat. Der Block NU-NS erwägt einen Ausschluss Pluschtschs aus der Fraktion.
Iwan Pljuschtsch ist verheiratet und hat eine Tochter. Er trägt seit 2001 die Auszeichnung Held der Ukraine.
Weblinks
Präsidenten der Werchowna Rada (seit 1991)Leonid Krawtschuk | Iwan Pljuschtsch | Olexandr Moros | Olexandr Tkatschenko | Iwan Pljuschtsch | Wolodymyr Lytwyn | Olexandr Moros | Arsenij Jazenjuk | Olexandr Lawrynowytsch (kommissarisch) | Wolodymyr Lytwyn
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