J. D. Tippit

J. D. Tippit
J.D. Tippit

J. D. Tippit (* 18. September 1924 in Clarksville, Red River County, Texas; † 22. November 1963 in Dallas) war ein Polizist in Dallas, Texas. Er wurde Zeugen zufolge von Lee Harvey Oswald erschossen, nachdem Tippit Oswald nach dem Attentat auf John F. Kennedy angehalten hatte.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Tippit war der Sohn von Edgar Lee Tippit, einem Farmer, und Lizzie Mae Rush. Es wird oft berichtet, dass „J.D.“ für „Jefferson Davis“ stünde, aber gemäß der Aussage seines älteren Bruders war „J.D.“ keine Abkürzung für etwas bestimmtes. Tippit besuchte die Schule bis zur zehnten Klasse und wuchs als Baptist auf. Er trat am 21. Juli 1944 in die United States Army ein und wurde dem 513. Fallschirmjägerregiment der 17. US-Luftlandedivision zugeteilt. Tippit nahm an der Operation Varsity teil, der Luftlandeoperation zur Überquerung des Rheins im März 1945. Er erhielt dafür den Bronze Star und verblieb bis zum 20. Juni 1946 im aktiven Dienst.

Tippit heiratete Marie Frances Gasaway am 26. Dezember 1946 und hatte mit ihr drei Kinder. Zunächst arbeitete er für die Dearborn Stove Company, danach vom März 1948 bis September 1949 bei Sears, Roebuck and Company in der Installationsabteilung. Dann zog er nach Lone Star, Texas um und versuchte sich als Viehzüchter.

Von Januar 1950 bis Juni 1952 besuchte Tippit die berufsbildende Schule des US-Amtes für Veteranen in Bogata, Texas. Danach, am 28. Juli 1952 wurde er von der Polizei in Dallas als Streifenpolizist eingestellt. Den Berichten seiner Vorgesetzten zufolge arbeite Officer Tippit kompetent und wurde 1956 für seine Tapferkeit ausgezeichnet, als er einen Flüchtigen entwaffnete.

Als er 1963 starb, verdiente er als Polizist in Dallas 5.880 US-Dollar jährlich (dies entspricht heute etwa 36.000 US-$).

Tod

Am 22. November 1963 fuhr Tippit die Streife 78, seine normale Route im südlichen Oak Cliff, einem Vorort von Dallas. Nach dem Attentat auf John F. Kennedy wurde er von der Zentrale in die Stadtmitte von Oak Cliff beordert. Gegen 13:15 Uhr, 45 Minuten nachdem auf Kennedy geschossen worden war, hielt Tippit Lee Harvey Oswald an, der zu Fuß unterwegs war und auf den die durchgegebene allgemeine Beschreibung des Attentäters passte. Oswald kam zur Beifahrertür von Tippits Streifenwagen (mit der Nummer 10). Sie sprachen kurz durch das offene Seitenfenster, dann stieg Tippit aus dem Wagen aus. Als Tippit zur Vorderseite des Streifenwagens ging, wurde er viermal aus kurzer Entfernung mit einem Revolver, Kaliber 38 angeschossen. Vier Zeugen identifizierten Lee Harvey Oswald als den Schützen. Sieben weitere sahen Oswald vom Tatort flüchten.

Nach der Untersuchung durch die Warren-Kommission tauchte Tippits Name in vielen Verschwörungstheorien auf, aber keine erwies sich als glaubwürdig.

Noch am Abend des Attentats sprachen Robert F. Kennedy und der neue Präsident Lyndon Johnson Tippits Witwe telefonisch ihr Beileid aus. Die Notlage der Tippit-Familie bewegte auch eine Menge Amerikaner und so wurde ihnen nach der Ermordung eine Summe von insgesamt 647.579 US-Dollar gespendet. Eine der größten Einzelspenden waren 25.000 US-Dollar von Abraham Zapruder nach dem Verkauf seines Filmes der Ermordung Kennedys.

Die Trauerfeier für J. D. Tippit fand am 25. November in Beckley Hills Baptisten-Kirche statt, mit anschließender Beerdigung auf dem Laurel Land Memorial Park in Dallas.

Im Januar 1964 wurde Tippit postum die Medal of Valor der National Police Hall of Fame verliehen und er erhielt auch die Police Medal of Honor, das Police Cross und den Citizens Traffic Commission Award of Heroism.

Tippits Witwe heiratete im Januar 1967 den Dallas-Polizeikommissar Harry Dean Thomas.

In Filmen wurde Tippit 1991 von Price Carson in Oliver Stones JFK und 1992 von David Duchovny in Ruby dargestellt.

Literatur

  • Dale K. Myers: With Malice: Lee Harvey Oswald and the Murder of Officer J.D. Tippit. ISBN 0-9662709-7-5

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