Jacobus de Voragine

Jacobus de Voragine

Jacobus de Voragine, auch Jacobus a Voragine, teilweise auch „Varagine“, Jacobus da Voragine, deutsch: Jakob von Vorago (* um 1230 in Vorago, heute Varazze bei Genua; † 13. Juli oder 14. Juli 1298 in Genua) war Erzbischof und kirchenlateinischer Schriftsteller.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Jacobus trat 1244 in den Dominikanerorden ein und wurde bereits 1266 Professor der Theologie. Er war ein hervorragender Redner, wirkte als Wanderprediger und lehrte in den Ordensschulen. Auch soll er eine frühe Übersetzung der Bibel in die Volkssprache („lingua volgare“) verfasst haben, die jedoch nicht mehr vorliegt.

Von 1267 bis 1278 und von 1281 bis 1286 war er Provinzial der Lombardei.

1286 schlichtete er im Auftrag von Papst Honorius IV. in Genua die Streitigkeiten zwischen den Ghibellinen und Guelfen.

Er wurde 1288 zum Erzbischof von Genua gewählt, trat das Amt aber erst 1292 an. Sein Grab befindet sich in der Kirche San Domenico in Varazze.

Gedenktag

Er wurde 1816 von Pius VII. als „Friedensstifter“ selig gesprochen. Sein Gedenktag ist der 13. Juli.

Werke

  • Sermones de sanctis de tempore
  • Defensorium contra impugnantes Frates Praedicatores
  • Summarium virtutum et vitiorum
  • De operibus et opusculis Santi Augustini
  • Chronik von Genua
  • Legenda sanctorum, auch Legenda aurea oder Historia lombardica
  • Historia de Septem dormientibus

Zwischen 1263 und 1273 verfasste er das später Legenda aurea - Goldene Legenden genannte lateinische Werk, eine Legendensammlung über die Heiligen.

Die jüngste lateinische Gesamtausgabe stellte Johann Georg Theodor Grässe 1846 zusammen. Sie umfasst ca. 900 Seiten. Eine Besonderheit des Textes ist das simple Latein, das ihm den typischen Legendencharakter verleiht. Das Werk kann als Vorbild für spätere Legenden mit ihrem einfachen Erzählstil gelten.

Weblinks

 Wikisource: Iacobus de Voragine – Quellen und Volltexte (Latein)

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