- Jacqueline Auriol
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Jacqueline Marie-Thérèse Suzanne Auriol-Douet (* 5. November 1917 in Challans; † 11. Februar 2000 in Paris) war eine französische Pilotin, durchbrach als erste Frau die Schallmauer und trug mehrmals den Titel „Schnellste Frau der Welt“.
Leben
Jacqueline Douet war die Tochter eines Holzhändlers. 20-jährig heiratete sie im Februar 1938 Paul Auriol und hatte mit ihm zwei Kinder, Jean-Paul und Jean-Claude. Ihr Mann arbeitete als Sekretär seines Vaters, des französischen Präsidenten Vincent Auriol und Jacqueline fielen vor allem repräsentative Aufgaben im Palais du Président zu. Mit diesen Aufgaben war sie nicht ausgelastet. Als sie 1947 den französischen Flieger Raymond Guillaume kennenlernte, beschloss sie, selbst fliegen zu lernen.
Ihr Mann war von der Idee begeistert und unterstützte sie, wo er nur konnte. Zwischen 1948 und 1954 erwarb Jacqueline Auriol sechs Pilotenscheine für alle Flugzeugtypen sowie den Segel- und den Kunstflugschein. Bald arbeitete sie als Testpilotin und flog in einer Staffel von 20 Luftakrobaten an Airshows mit. Im Juli 1949 stürzte sie, als Co-Pilotin eines Wasserflugzeugs, ab und überlebte mit sehr schweren Verletzungen und Verbrennungen.
Ans Bett gefesselt und durch ihre Verbrennungen entstellt, studierte Jacqueline Auriol Aeronautik, Algebra und Trigonometrie. Im Laufe der nächsten drei Jahre unterzog sie sich 22 Operationen und gleich nach der letzten Operation in den USA, machte sie ihr Diplom als Hubschrauberpilotin. Während ihres US-Aufenthaltes lernte sie die damalige „Schnellste Frau der Welt“, Jackie Cochran kennen und die beiden späteren Konkurrentinnen wurden gute Freundinnen. Am 13. Mai 1951 luchste sie Jackie Cochran erstmals deren Geschwindigkeitsrekord ab: mit einem Düsenjäger vom Typ „Vampire“ erreichte sie in Paris eine Geschwindigkeit von 818.181 km/h. Im September 1952 bekam sie für „herausragende fliegerische Leistungen“ das französische Kreuz der Ehrenlegion verliehen und zwei Monate später von Harry S. Truman die Internationale Hermon-Trophäe. Im Dezember desselben Jahres stellte sie dann erneut einen Weltrekord für Frauen auf, als sie mit einer „Mistral“ zwischen Avignon und Istres eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 856 km/h flog.
Im Sommer 1953 erreichte Jacqueline Auriol als erste Frau Überschallgeschwindigkeit: Mit einem Düsenjäger des Typs „Mystère“ durchbrach sie die Schallmauer und erreichte 1195 km/h. Ein nächster Rekord folgte im Juni 1955, als sie mit einer „Mystère IV“ 1200 km/h flog und damit Jackie Cochran erneut auf die Ränge verwies. In den Jahren 1959, 1963, 1963 und 1964 gelangen ihr weitere Geschwindigkeitsweltrekorde, der schnellste lag bei 2150 km/h in einer „Mirage III“.
Insgesamt hatte Jacqueline Auriol über 4'000 Flugstunden absolviert. Sie starb im Jahr 2000 mit 82 Jahren in ihrer Wohnung in Paris.
Literatur
- Jacqueline Auriol: I Live to Fly. Penguin Books. 1970. ISBN 0-525-13076-4
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