- Jacqueline Cochran
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Jacqueline Cochran, genannt Jackie (* 11. Mai 1906 in Muscogee, Florida; † 9. August 1980 in Indio, Kalifornien) war eine der bekanntesten Fliegerinnen der USA. Bis zu ihrem Tod trug sie den Titel "Schnellste Frau der Welt".
Inhaltsverzeichnis
Leben
Über ihre Biografie gibt es widersprüchliche Aussagen. Sie selbst behauptete, als Findelkind bei Pflegeeltern aufgewachsen zu sein. Der Legende nach soll sie sich ihren Namen aus dem Telefonbuch ausgewählt haben. Bereits mit acht Jahren musste Jackie angeblich die Schule verlassen und als Dienstmädchen sowie als Laufmädchen in einer Wollspinnerei arbeiten. Mit elf kam sie als Dienstmädchen in einen Schönheitssalon, wo sie das Frisierhandwerk lernte. Mit 14 gab sie ihre Arbeit auf, um eine Ausbildung als Krankenpflegerin zu machen. Anschließend arbeitete sie erst als Praxisassistentin eines Arztes, bis sie mit 19 Mitinhaberin eines Schönheitssalons wurde. Bald unterrichtete sie an der Kosmetikschule in Philadelphia. Anschließend jobbte sie abwechselnd in New York und in Miami. In einem Restaurant in Miami, in dem sie arbeitete, lernte sie Floyd Odlum, den Präsidenten der Atlas-Flugzeugwerke kennen. Er verhalf ihr zu einem Job als Vertreterin seiner Firma.
Um glaubwürdig zu sein, musste sie fliegen lernen. Bereits nach drei Wochen Unterricht auf Long Island erwarb Jackie Cochran 1932 ihren Pilotenschein. Gleich anschließend besuchte sie in Kalifornien einen Flugkurs, bei dem sie mit den US-amerikanischen Marinefliegern trainierte. Nun flog sie neben Zivil- und Verkehrsflugzeugen auch Bomber und Jagdflugzeuge.
Als erste Frau nahm sie mit einer Granville R-6H 1934 am MacRobertson Luftrennen von London nach Melbourne teil. 1935 machte sie, wiederum als erste Frau, beim Bendix Transcontinental Air Race von Los Angeles nach Cleveland (Ohio) mit. Sie gründete ihr eigenes Unternehmen und heiratete 1936 Floyd Odlum.
1938 gewann sie als erste Frau das Bendix Transcontinental Air Race. In ihrem Langstrecken-Prototyp "Seversky AP-7" (1200 PS) brauchte sie 8 Stunden, 10 Minuten und 31 Sekunden, um die 3286 Kilometer lange Strecke zu bewältigen.
Zweiter Weltkrieg
Als die USA 1941 in den Zweiten Weltkrieg eintraten, meldete sich Jackie Cochran, um für die United States Army Air Force Flugzeuge nach Großbritannien zu überführen, wurde jedoch zunächst abgewiesen. Nachdem sie ihre zukünftigen Kollegen von ihren Fähigkeiten überzeugen konnte, wurde sie als erste Frau schließlich doch ins Überführungsgeschwader aufgenommen. Sie überquerte im Zweiten Weltkrieg mehr als 100 Mal den atlantischen Ozean. Ab 1943 übernahm sie die Leitung des 1942 gegründeten "Women's Auxiliary Ferrying Squadron", das fortan ins WASP überging. Unter der Leitung Cochrans verlor das Geschwader während des gesamten Krieges insgesamt nur 38 ihrer gut ausgebildeten Pilotinnen. Als die Japaner 1945 auf den Philippinen die Kapitulation unterschrieben, war Jackie Cochran an der Seite von General Douglas MacArthur.
Nach dem Krieg
Von der Französin Jacqueline Auriol herausgefordert, die als erste Frau die Schallmauer durchbrach, erreichte Jackie Cochran am 4. Juni 1953 bei Sturzflügen aus 14.000 Metern Höhe eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 1.042,5 km/h und durchbrach dabei zweimal die Schallmauer (Mach 1). Sie brach damit Auriols Geschwindigkeitsrekord für Frauen sowie den von einem Mann aufgestellten Geschwindigkeitsrekord für Düsenflugzeuge auf einer 100 km-Strecke. 1954 erschien ihr Buch The Stars at Noon ("Mein Weg zu den Sternen"), in dem sie ihr bisheriges Leben erzählte.
Zwischen 1961 und 1964 erhielten die "zwei Jacquelines" den Ehrentitel "Schnellste Frau der Welt" abwechselnd. Cochrans Rekord von 1964 von 2.300 km/h blieb bis zu ihrem Tod im Jahr 1980 ungebrochen.
1958 wurde Jacqueline Cochran zur Präsidentin der FAI gewählt. Als erste Frau überhaupt wurde sie 1971 in die Aviation Hall of Fame in Dayton (Ohio) aufgenommen. Im selben Jahr machte sie in Paris ihren letzten Flug. Wegen einer Herzerkrankung musste sie die Fliegerei aufgeben.
In den sechziger Jahren leistete Cochran finanzielle Unterstützung für das Mercury 13-Programm. Dabei handelte es sich um ein Astronautentrainingsprogramm für Frauen, das jedoch schon bald wieder eingestellt wurde.
Jackie Cochran hatte keine eigenen Kinder zur Welt gebracht, adoptierte jedoch fünf Waisenkinder. Im Kreis ihrer Familie starb sie am 9. August 1980 74-jährig in Palm Springs.
Fliegerische Leistungen
- 1938 - Erste Frau, die das Bendix Transcontinental Air Race gewann
- 1939 - Höhenweltrekord für Frauen und erste Instrumentenlandung einer Frau
- 1953 - Schnellste Frau der Welt, Geschwindigkeitsrekord für Düsenflugzeuge über 100 km
- 1961-1964 - Schnellste Frau der Welt (abwechselnd mit Jacqueline Auriol), den sie bis zu ihrem Tod halten konnte
Literatur
- Doris L. Rich: Jackie Cochran: Pilot in the Fastest Lane. Gainesville 2007, ISBN 978-0-8130-3043-2.
Weblinks
Commons: Jacqueline Cochran – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Pilot
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