James E. Hansen

James E. Hansen
James E. Hansen (2009)

James E. Hansen (* 1941 in Iowa) ist ein US-amerikanischer Klimaforscher. Er ist Direktor des Goddard Institute for Space Studies (GISS) der NASA und Professor für Erd- und Umweltwissenschaften an der Columbia University. Bekannt wurde Hansen besonders in den 1980ern als einer der ersten Wissenschaftler, der eindringlich vor den Gefahren der globalen Erwärmung warnte.

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung

Hansen erhielt 1963 einen Bachelor of Arts mit der höchsten Auszeichnung in Physik und Mathematik von der University of Iowa unter James Van Allen. 1965 graduierte er zum Master of Science in Astronomie, und 1967 erhielt er seinen Ph.D., ebenfalls von der University of Iowa. 1962 bis 1966 war Hansen Teilnehmer am Graduiertentraining der NASA, und zwischen 1965 und 1966 war er Gaststudent am astrophysikalischen Institut an der University of Kyoto.

Hansen wurde 1995 in die National Academy of Sciences gewählt; 2001 gewann er den prestigeträchtigen Heinz Environment Award für seine Forschungen um den Klimawandel und 2007 den mit $1 Mio. dotierten Dan-David-Preis.

Forschungsgebiete

Als Collegestudent in Iowa wurde Hansen stark von der Weltraumforschung um Van Allen inspiriert. Ein Jahrzehnt später fokussierte er sich auf Planetenforschung, was ein Verständnis über den möglichen Klimawandel durch menschliche Einflüsse auf die Zusammensetzung der Erdatmosphäre einschloss.

Einer von Hansens Schwerpunkten ist der Strahlungstransfer in Planetenatmosphären, und hierbei besonders die Interpretation von Satellitendaten über die irdische Atmosphäre und Oberfläche. Solche Daten bieten, wenn sie richtig analysiert werden, einen effektiven Weg zur Beobachtung globalen Umweltwandels auf der Erde.

Ein weiterer Schwerpunkt Hansens ist die Entwicklung und Anwendung numerischer Klimamodelle zum besseren Verständnis des gegenwärtigen Klimas und der möglichen Auswirkungen der globalen Erwärmung.

Politische Einflussnahme auf Hansens Forschung

2005 und 2006 sagte Hansen in Interviews mit der Washington Post[1] und der New York Times, dass NASA-Beamte versucht hätten, seine öffentlichen Stellungnahmen über die Ursachen der globalen Erwärmung zu beeinflussen. Nach Hansens Angaben wurden Angestellte aus dem Bereich der Öffentlichkeitsarbeit dazu angewiesen, seine Stellungnahmen und Interviewäußerungen zu überprüfen.

Hansen sagte auch, dass das Weiße Haus klimabezogene Presseerklärungen nachträglich bearbeitet habe, um die globale Erwärmung weniger bedrohlich erscheinen zu lassen.[2] Er sei nicht in der Lage „frei“ zu sprechen, ohne eine Gegenreaktion von anderen Regierungsangestellten zu erhalten. Bei einem seiner öffentlichen Auftritte sagte er: „In meinen mehr als drei Jahrzehnten im Staatsdienst habe ich niemals solche Restriktionen bei der Kommunikation von Wissenschaftlern mit der Öffentlichkeit erlebt.“[2]

Im Dokumentarfilm Eine unbequeme Wahrheit gibt es eine kurze Sequenz über eine Anhörung Hansens durch Al Gore am 8. Mai 1989. Gore kritisiert Hansen für einen offensichtlichen Widerspruch in seinen Angaben, worauf Hansen angibt, dass der letzte Absatz in einem seiner Texte nicht von ihm stamme, sondern von jemand anderem hinzugefügt worden sei.

Weblinks

 Commons: James Hansen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Washington Post: Putting Some Heat on Bush, 19. Januar 2005
  2. a b CBS News, 60 Minutes: Rewriting The Science, 30. Juli 2006

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