- James Gregory (Mathematiker)
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James Gregory (* November 1638 in Drumoak bei Aberdeen; † Oktober 1675 in Edinburgh) war ein schottischer Mathematiker und Astronom. Er fand wesentliche Resultate der Analysis vor oder gleichzeitig mit seinen Zeitgenossen, publizierte jedoch wenig.
Leben und Wirken
Der Pfarrersohn James Gregory wurde bereits früh von seiner Mutter in Mathematik und Geometrie unterrichtet. Er besuchte des Marischal College in Aberdeen, wo er sich hauptsächlich mit Astronomie und mathematischer Optik befasste.
Nach seinem Abschluss 1657 schrieb Gregory ein Buch über seine Forschungen in der Optik, die Optica Promota. Darin beschäftigt er sich mit Linsen, Reflexion, Brechung, Parallaxen und der erstmaligen Verwendung von photometrischen Methoden zur Entfernungsmessung. Er schlug auch vor, Venustransite zur Bestimmung der astronomischen Einheit zu beobachten, ein Vorschlag, der später von Edmund Halley ohne Erwähnung der Priorität Gregorys wiederholt wurde. Die bedeutendste Entwicklung ist allerdings die Beschreibung eines Spiegelteleskops, das mit einem sekundären konkaven Spiegel das reflektierte Licht des primären Parabolspiegels durch ein kleines Loch im Primärspiegel auf das Okular lenkt. Als Gregory-Teleskop bekannt, wurde diese Bauform bis in das 19. Jahrhundert verwendet.
Für sein Buch fand er zwar 1663 einen Verleger in London, allerdings keinen Handwerker, der die erforderlichen Spiegel für sein Teleskop hätte herstellen können. Dies sollte erst zehn Jahre später Robert Hooke gelingen.
Von London aus reiste er 1664 über Paris nach Padua, wo er in Zusammenarbeit mit Stefano degli Angeli an der Berechnung von Kreis- und Parabelflächen durch unendliche konvergente Reihen arbeitete. Dort entstand 1667 das Buch Vera circuli et hyperbolae quadratura, in dem er sich mit den Grundlagen der Differentialrechnung beschäftigte und Geometriae pars universalis (1668), das den ersten bekannten Beweis für den Hauptsatz der Analysis enthält. Im gleichen Werk ermittelte er den Abstand zu Sirius durch photometrischen Vergleich mit Jupiter zu 1,25 Lichtjahren statt des heutigen Werts von 8.6 LJ.
Nach seiner Rückkehr nach London 1668 wurde er zum Fellow der Royal Society berufen und erhielt im selben Jahr einen Lehrstuhl für Mathematik an der Universität St Andrews. Sicher ist, dass er in diesem Sommer die Taylor-Reihen von Sinus und Kosinus sowie des Tangens kannte. Letzteres erschloss neue Wege bei der Berechnung der Kreiszahl π. Ein Jahr später heiratete er in St Andrews Mary Jamesome, die Mutter von zwei Töchtern und einem Sohn wird.
In St. Andrews folgten weitere bedeutende Leistungen, wie zum Beispiel 1671 die unabhängige Entdeckung der Taylor-Formel, die Brook Taylor selbst erst 1715 veröffentlichte. Viele dieser Arbeiten finden sich nur in Briefen an Kollegen, da Gregory nach einem Plagiats-Streit mit Christiaan Huygens nur noch wenig publizierte.
Nach langwierigen Streitigkeiten mit Kollegen und der Universitätsleitung in St. Andrews, die ihm zeitweilig sogar das Gehalt sperrte, folgte Gregory 1674 einem Ruf auf den neu gestifteten Lehrstuhl für Mathematik an der Universität Edinburgh. Ein Jahr nach seiner Berufung erlitt er bei der Beobachtung der Monde des Jupiter einen Schlaganfall, dem er wenige Tage später erlag.
James Gregory war der Onkel des Mathematikers David Gregory.
Literatur
- Herbert Westren Turnbull (Hrsg): James Gregory Tercentenary memorial volume. London 1939
- Max Dehn, Ernst Hellinger: Certain mathematical achievements of James Gregory, American Mathematical Monthly, Bd.50, 1943, S.149-163
Weblinks
- James Gregory. In: MacTutor History of Mathematics archive (englisch)
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