James Hudson Taylor

James Hudson Taylor

James Hudson Taylor (* 21. Mai 1832 in Barnsley, Yorkshire, England; † 3. Juni 1905 in Changsha, Kaiserreich China) war einer der ersten christlichen Missionare, die ins Innere Chinas vorgestoßen sind. Er wurde auch Pionier im verbotenen Land genannt. Er stammte aus einer gläubigen Apotheker-Familie. Sein geistlicher Hintergrund war der erweckte Methodismus. Hudson Taylor ist eines der wichtigsten Glieder der Kette der großen Glaubensmänner in China, wie z. B. Karl Gützlaff, Robert Morrison, William Chalmers Burns, Watchman Nee, Josef Freinademetz und Dr.John Sung.

James Hudson Taylor und Maria geb. Dyer

Inhaltsverzeichnis

Jugend und erste Erfahrungen

Sein Vater James Taylor und seine Mutter Amalie weihten ihren erstgeborenen Sohn aufgrund der biblischen Aufforderung aus 2. und 4. Buch Mose "Heilige mir alle Erstgeburt" und "Die Erstgeburt ist mein" in besonderer Weise Gott. James Hudson Taylor wuchs behütet und streng erzogen auf. Mit 17 Jahren arbeitete er in einer Bank in Barsley. Hier kam es zur Lebenskrise. Er sehnte sich nach weltlichen Dingen, wie Vergnügungen, Geld, einem Pferd usw.

Im Juni 1849 hatte sich Hudson Taylor im Glauben zu Jesus Christus bekehrt. Das Bibelstudium begann für ihn eine wesentliche Rolle zu spielen. Er interessierte sich schon von Jugend an für China und hatte ein zweites Erlebnis mit Gott, durch das er die Überzeugung gewann, dass er durch Jesus Christus berufen sei, als Missionar nach China zu gehen.

Er wusste, dass Dr. Karl Gützlaff, ein deutscher Missionar, neue Wege ging und z. B. in chinesischer Kleidung arbeitete, genauso wie der Missionar Robert Morrison. Im Mai 1850 begann er sein Medizinstudium in Hull, um sich auf die Missionsarbeit vorzubereiten. Er übte sich hier, im Glauben zu leben. In der Zeit überstand er auch eine gefährliche Blutvergiftung, die er sich bei einer Leichen-Sektion zugezogen hatte.

Erste China-Reise und Heirat

Nach vielen Kämpfen reiste er mit einer englischen Mission, der Chinesischen Missionsgesellschaft, 1853 nach China aus. Es gab eine lebensgefährliche Fahrt mit dem Dampfer "Dumpfries". In China war Hudson Taylor enttäuscht von den Zuständen und der Arbeitsweise der Missionare. 1857 trennte er sich von der Chinesischen Evangelisationsgesellschaft.

Durch Dr. Parker und den schottischen Missionar William Chalmers Burns begann er auch im Inland zu arbeiten. Zwischenzeitlich war er auch davon überzeugt, dass es richtig sei, in chinesischer Kleidung zu arbeiten. Er ließ sich auch die Haare scheren bzw. färben und trug einen chinesischen Zopf. Er lernte hier auch seine Frau Maria Dyer, eine Waise, die in China lebte, kennen, die er nach vielem Widerstand am 20. Januar 1858 heiratete. Es war die Liebe seines Lebens. Mit ihr begann er die Mission Chinas. Er übernahm 1859 die Krankenstation von Dr. Parker und erlebte in den ersten Jahren viele innere persönliche Kämpfe. Finanziell und glaubensmäßig wurde er vom Waisenhausvater Georg Müller unterstützt.

Im Rahmen der Heiligungsbewegung unterstützten die Gläubigen in der Schweiz, z. B. die Evangelische Gesellschaft verstärkt diese neu entstandene Mission. Dies hatte u. a. mit theologischen Einflüssen in der Basler Mission zu tun, die von Teilen der Evangelischen Gesellschaft nicht gutgeheissen wurden. Wir wissen von diesen Vorgängen u. a. aus den Brosamen von des Herrn Tisch von Franz Eugen Schlachter.

1860 erfolgte der erste Heimaturlaub von Hudson-Taylor in England.

Eigene Mission

Im Jahre 1865 gründete er die China-Inland-Mission, die bis heute unter dem Namen Überseeische Missions-Gemeinschaft (ÜMG) fortbesteht. 1870 starb seine Frau Maria bei der Geburt ihres Sohnes Noel. Sie ging in tiefem Frieden heim. 1871 erfolgte ein Englandaufenthalt. In diesem Jahr heiratet er eine Mitarbeiterin der China-Inland-Mission namens Jenny Faulding. 1875 ging er die letzten neun nicht evangelisierten Provinzen Chinas an. In den nächsten Jahren wurden diese Provinzen erreicht, so dass ganz China evangelisiert war. Immer wieder gab es Reisen nach Europa und Amerika. Hudson Taylor musste auch kritische Krankheiten überstehen. Ähnlich wie Georg Müller war er ein Mann des Glaubens und des Gebets. 1900 begann der Boxeraufstand in China, der auch viele Opfer unter der Missionsgesellschaft Hudson Taylors forderte. 1902 übergab er die Leitung der China-Inland-Mission an Dr. E. Hoste. 1904 starb seine zweite Frau Jenny geb. Faulding in der Schweiz. Am 3. Juni 1905 starb James Hudson Taylor.

Siehe auch

Literatur

  • Dr. H. und G. Taylor: Hudson Taylor, ein Lebensbild. China Inland Mission Thun (Schweiz) 1955 (zweibändig)
  • H. und G. Taylor: Hudson Taylor, ein Mann der Gott vertraute. Brunnen Verlag und Überseeische Missionsgemeinschaft, Gießen und Zürich, 1969, ISBN 3-7655-1521-3 (Brunnen)
  • Roger Steer: Im Herzen Chinas, J.Hudson-Taylor, ein Mann des Glaubens, Brunnen-Verlag, Gießen, 1994, ISBN 3-7655-1575-2
  • John Pollock: Hudson Taylor, Pionier im verbotenen Land. Brunnen Verlag Gießen, 1983, ISBN 3-7655-3196-0
  • Roger Steer: J. Hudson Taylor, Im Herzen Chinas. CLV Verlag Bielefeld, 2000,ISBN 3-89397-612-4

Weblinks


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