- Amerika-Haus (München)
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Das Amerika Haus ist eine bayerische Kulturinstitution am Karolinenplatz in München.
Sie bietet Informationen zu aktuellen Themen Kanadas und der Vereinigten Staaten von Amerika in Form von Vorträgen, Diskussionen, Seminaren, Ausstellungen, Konzerten, Literaturlesungen, Filmen und Theateraufführungen in englischer Sprache. Im Jahr werden über 200 Veranstaltungen organisiert, die ca. 50.000 Besucher anziehen.
Die Bibliothek hat einen umfangreichen Bestand an englischsprachigen Büchern, Zeitschriften, Videos, DVDs und Online-Datenbanken. Sie organisiert Lehrerfortbildungen und Seminare für Schüler.
Die Abteilung Austausch und Bildung hilft allen, die Informationen über Austauschprogramme mit den USA bzw. Kanada suchen.
Darüber hinaus haben die Bayerische Amerika-Akademie als Organisation der Amerika-Wissenschaftler an bayerischen Hochschulen und Forschungsinstituten sowie der Amerika Haus Verein e.V. als Fördererverein ihren Sitz im Amerika Haus.
Die Wirtschaftsvertretungen der US-Staaten Florida, Georgia und West Virginia, das American Chamber of Commerce Bavarian Chapter, die American Drama Group und die Gesellschaft für Außenpolitik unterhalten ebenfalls Büros im Amerika Haus.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Nachdem am 30. April 1945 die US-Armee München befreite, wurde im Rahmen der Reeducation im Oktober 1945 der American Reading Room als weltweit erste amerikanische Bibliothek dieser Art in der Medizinischen Lesehalle am Münchner Beethovenplatz eröffnet. Ab Januar 1946 wurde die Institution für die Allgemeinheit geöffnet. Ziel war es, den Münchnern die Demokratie über das Beispiel Amerika näher zu bringen. Am 12. Juli 1948 öffnete das Amerika Haus dann im ehemaligen Führerbau an der Arcisstraße. 1957 wurde das heutige Gebäude, nach Plänen der Architekten Karl Fischer und Franz Simm erbaut, auf dem Gelände des kriegszerstörten Lotzbeck-Palais am Karolinenplatz bezogen. Das denkmalgeschützte Gebäude zeichnet sich durch großzügige Freiflächen, ein Atrium mit kreisförmigen Öffnungen über alle Stockwerke und einen anschließenden Theaterbau mit 500 Plätzen aus.
Nach dem Fall des Ostblocks wurde die United States Information Agency, die Trägerin des Hauses, aufgelöst. Die US-Regierung schloss daraufhin viele der Amerika Häuser, 1997 auch das in München. Auf Initiative des ehemaligen Programmdirektors Dr. Christoph Peters und mit Unterstützung der bayerischen Staatsregierung übernahm das neu gegründete Bayerisch-Amerikanische Zentrum im Amerika Haus e.V. 1998 als Trägerverein die Leitung.
Das BAZ wird durch Zuwendungen des Freistaat Bayern, durch Spenden von Privatpersonen, Vereinen, Firmen und der Landeshauptstadt München sowie Zuschüsse der US-Regierung finanziert. Durch Vergabe von Räumen für Veranstaltungen erwirtschaftet es zusätzliche Einnahmen.
Pläne für eine Schließung
Das bayerische Kabinett beschloss in der Sitzung am 3. August 2011 die Renovierung des Amerika Hauses, die 2015 abgeschlossen sein soll. Anschließend soll das Haus der Deutschen Akademie für Technikwissenschaften (acatech) überlassen werden. Für das BAZ ist als Ersatzunterkunft die Alte Staatskanzlei in der Prinzregentenstraße im Gespräch.[1] Die Pläne der Landesregierung werden in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert.[2] Die Amerikanistik-Professoren der Ludwig-Maximilians-Universität München kritisierten das Vorhaben, weil dadurch der Amerikawissenschaft in München ein Bedeutungsverlust drohe.[3]
Einzelnachweise
- ↑ Vera Eigenmann, Amerika soll umziehen, in: FAZ, 10. August 2011, S. 2.
- ↑ www.amerikahausblog.de
- ↑ Protest der Professoren. In: Sueddeutsche Zeitung, 17. August 2011
Weblinks
- Amerika Haus
- Amerika Haus Verein
- Amerika Haus Blog
- Bayerische Amerika-Akademie
- Education USA
- Ein Bericht über das Amerikahaus
48.14438786944411.568174361111Koordinaten: 48° 8′ 39,8″ N, 11° 34′ 5,4″ O
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