- Amerikanisches Duell
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Das amerikanische Duell ist eine Form des Suizids, der infolge einer Übereinkunft stattfindet und durch das Los bestimmt wird.[1][2] Es ähnelt daher dem bekannteren russischen Roulette.
Die genaue Durchführung des amerikanischen Duells kann variieren. In einer Form müssen die Beteiligten von zwei Kugeln (schwarz und weiß) eine verdeckt auswählen. Derjenige, der die schwarze Kugel zieht, muss sich innerhalb eines bestimmten Zeitraums töten. Die Bezeichnung Duell ist insofern unzutreffend, als es sich nicht um einen Kampf mit gleichen Waffen handelt. Vielmehr kann das amerikanische Duell mit einem mittelalterlichen Gottesurteil verglichen werden.
Einer Theorie zufolge hat sich Kronprinz Rudolf von Österreich auf Schloss Mayerling aufgrund eines verlorenen amerikanischen Duells selbst getötet.[3]
Rezeption in der Literatur
Das amerikanische Duell hat auch Eingang in die Literatur gefunden.
- Karl May: Der verlorene Sohn.[4] Das Los wird hier durch Würfel entschieden.
- Alexander Moszkowski: Von Genies und Kamelen.[5] In diesem satirischen Werk wird das Duell durch die Frage entschieden, auf welches Stück Würfelzucker sich zuerst eine Fliege setzt.
- Mór Jókai: Das amerikanische Duell. 1980 wurde der Roman um einen ungarischen Adeligen aus dem 19. Jahrhundert Basis für eine ungarische Fernsehserie.[6]
- Friedrich Gerstäcker: Im Eckfenster.[7] Hier wird das Duell durch gezinkte Würfel zum Mord.
- Arthur Schnitzler: Das weite Land.
Einzelnachweise
- ↑ Brockhaus, Kleines Konversationslexikon, 1911
- ↑ Meyers Konversationslexikon, 1885-1892
- ↑ Tragödie von Mayerling
- ↑ Der Weg zum Glück. Bd. 2, S. 1723. Dresden: Münchmeyer 1886-1888.
- ↑ Ein amerikanisches Duell im Projekt Gutenberg-DE
- ↑ Serienlexikon von Kabel1
- ↑ Aktuelle Ausgabe der Gerstäcker-Gesellschaft
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