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Jarosit Jarosit aus Sierra Almagrera, Spanien Chemische Formel KFe33+[(OH)6|(SO4)2] Mineralklasse Wasserfreie Sulfate mit fremden Anionen
VI/B.11-60 (nach Strunz)
30.02.05.01 (nach Dana)Kristallsystem trigonal Kristallklasse trigonal-pyramidal Farbe braun, gelb Strichfarbe hellgelb Mohshärte 2,5 bis 3,5 Dichte (g/cm3) 2,9 bis 3,3 Glanz Diamant- bis Glasglanz, matt Transparenz durchscheinend Bruch muschelig bis uneben Spaltbarkeit [0001] deutlich Habitus Kristalloptik Brechungsindex ω = 1,815 bis 1,820 ε = 1,713 bis 1,715 [1] Doppelbrechung
(optische Orientierung)δ = 0.102 - 0.105 [1] ; einachsig negativ Jarosit (auch Maibolt, Raimondit [2]) ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der wasserfreien Sulfate mit fremden Anionen. Es kristallisiert im trigonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung KFe33+[(OH)6|(SO4)2] [3] und bildet rhomboedrische, tafelige Kristalle, aber auch körnige bis massige Aggregate in gelber oder brauner Farbe.
Inhaltsverzeichnis
Etymologie und Geschichte
Jarosit wurde 1852 erstmals gefunden und beschrieben. Benannt ist das Mineral nach seiner Typlokalität, der Barranco Jaroso/Sierra Almagrera in Spanien.
Bildung und Fundorte
Jarosit bildet sich als typisches Sekundärmineral durch Verwitterung aus anderen Eisensulfiden. Begleitmineral ist unter anderem Natrojarosit. Jarosit bildet zudem Pseudomorphosen nach Alunit.
Fundorte auf der Erde sind neben Spanien unter anderem Chuquicamata in Chile, Aldama (Chihuahua) in Mexiko, Horní Slavkov in Tschechien, Tombstone/Arizona, Colorado, Kalifornien in den USA.
Jarosit wurde im März 2004 von der Raumsonde "Opportunity" auch auf der Oberfläche des Planeten Mars nachgewiesen. Da Jarosit auf der Erde nur unter Mitwirkung von Wasser gebildet werden kann, gilt der Nachweis als Indiz, dass auf dem Mars vor langer Zeit flüssiges Wasser vorhanden war.
Jarosit kommt auch in größeren Mengen im Bodentyp Organomarsch vor, der Verbreitung in den Altmarschen z.B. der deutschen Nordseeküste hat. Bei der Anlage eines Bodenprofils zeigt er sich in Form intensiv gelber Einsprengsel im Unterboden, wo er auf Grund sehr niedriger pH-Werte und der Anwesenheit von Eisensulfat ausfällt. Das Mineral wird im Sprachgebrauch der Region auch Maibolt genannt. Der Name beruht auf dem frisch umgepflügten Feld (Maifeld) und der abergläubischen Vorstellung an einen Kobold, der den Boden gelb färbt. Die Beziehung zu dem im Volksglauben negativ besetzten Kobold liegt auf der Hand: Ein Feld, an dem Maibolt an die Oberfläche gepflügt wird, trägt über Jahre kaum Pflanzen und galt daher als vom Erdgeist vergiftet.
Verwendung
Jarosit hat keine bedeutende Anwendung. Das Mineral wird mitunter als gelbes Erdpigment in der Malerei verwendet.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b Jarosite (englisch)
- ↑ MinDat - Raimondite (englisch)
- ↑ Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 4. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2002, ISBN 3-921656-17-6
Literatur
- Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag GmbH, Eggolsheim 2002, ISBN 3-89555-076-0
- Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Ferdinand Enke Verlag 1978, ISBN 3-432-82986-8
Weblinks
Commons: Jarosite – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Mineral
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