- Mineral-Aggregat
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Mineral-Aggregate (Mineral-Vergesellschaftungen) sind Verwachsungen von Kristallen entweder einer oder mehrerer Mineralarten. Im Gegensatz zu Kristallzwillingen entwickeln sich die Kristalle eines Aggregates regellos in verschiedene Richtungen.
Es gibt insgesamt zehn Arten von Aggregatformen, deren Unterarten je nach Wachstumsform spezielle, die Kristallform beschreibende Namen tragen, der oft auch mit deren Kristallhabitus übereinstimmt.
- Massig, Amorph, Erdig
- Zu diesem Typ gehören unter anderem viele Erze wie Chalcopyrit, aber auch Schmucksteine wie der Opal oder Türkis.
- Körnige bis kristalline Aggregate
- Die Spannweite dieses Aggregattyps reicht von kryptokristallinen und mikrokristallinen (noch mit dem Mikroskop erkennbar) Kristalliten bzw. Körnern bis zu gut ausgebildeten Kristallen. Unterarten sind hier folgende Ausbildungen:
- faserig (auch haarig oder filzig) wie Chrysotil, Natrolith oder Okenit
- nadelig bis stängelig wie beispielsweise Rutil oder der Antimonit
- säulenförmig wie der Quarz und viele andere
- glimmerartig, schuppig, blättrig wie z.B. Muskovit oder der Molybdänit
- radialstrahlig, rosettenartig wie unter anderem Aragonit, Aurichalcit und Natrolith.
- Stufen und Drusen
- Ein Mineral-Aggregat mit freistehenden Kristallen wird nach alter Bergmannssprache als Kristallstufe oder kurz Stufe bezeichnet. Viele Stufen sind Teile von Drusen. Aggregate dieses Typs lassen sich entsprechend ihrer Möglichkeiten zur Kristallentwicklung in kammartige bzw. bürstenförmige (mehr oder weniger parallel zueinander) und tafelige (unbehindertes Wachstum in zwei Richtungen) einteilen.
- Sekretionen
- Werden Hohlräume mit kolloidalen oder kristallbildenden Mineralsubstanzen ausgefüllt, entstehen oft konzentrisch bzw. schalig aufgebaute Aggregate. Bestes Beispiel sind hier die aus Kieselsäure gebildeten Achat-Mandeln, aber auch Rhodochrosit und die Schalenblende.
- Konkretionen
- Dieser Aggregattyp bildet sich in Form von unregelmäßigen Kugeln oder grobblättrigen bis rosenförmigen Verbackungen vorwiegend in Sedimenten. Sandrosen (Varietät von Gips oder Baryt) von oft beeindruckender Größe bilden sich auf diese Weise.
- Oolithe (Sphärolithe)
Unter dem Begriff Oolith oder Sphärolith werden alle Aggregat in kugeliger, traubiger (botryoidaler), knollige, rogenartiger, nieriger, opalähnlicher oder blasiger Form. Ebenfalls hinzugezählt werden auch Mineral-Aggregate mit schaligem Aufbau, sowie als größere kugelige bis traubige Form der sogenannte „Glaskopf“.
- Fließformen
Unter den Fließformen finden sich vor allem kollomorphe Aggregate wie Tropfsteine (Stalaktiten, Stalakmiten und ähnliche), aber auch die bekannten Lockenformen, wie sie unter anderem bei Gips oder Psilomelan auftreten.
Ebenfalls zu den Fließformen hinzugezählt werden können kapillarförmige Aggregate, die als Röhren, Zylinder oder korallenartige Ausbildung zu finden sind.
- Skelette und Dendriten
Die überwiegende Mehrheit der metallischen Minerale wie Gold, Silber, Kupfer und andere wachsen in dieser Form und bilden neben Skeletten und Dendriten (baumartige Aggregate) auch Drähte, Gespinste und Geflechte aus.
- Krusten und Ausblühungen
Viele Sekundärminerale überziehen Primärminerale, aus denen sie z.B. durch Verwitterung entstehen, mit dünnen, krustigen Überzügen oder Ausblühungen. Weitere, auf diese Aggregatform anspielende Begriffe sind Anflüge, Beläge und Beschläge. Bekannt sind unter anderem die oft ineinander übergehenden Azurit-Malachit-Ausblühungen
Literatur
- Walter Schumann: Edelsteine und Schmucksteine. 13. Auflage. BLV Verlags GmbH, 1976/1989, ISBN 3-405-16332-3, S. 15.
- Jaroslav Bauer, Vladimír Bouska, František Tvrz: Der Kosmos-Edelsteinführer. Kosmos Gesellschaft für Naturfreunde, Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart 1982, ISBN 3-440-04925-6, S. 22, 23.
Weblinks
- Mineralienatlas:Aggregat (Wiki)
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