- Jeff Healey
-
Norman Jeffrey "Jeff" Healey[1] (* 25. März 1966 in Toronto, Ontario; † 2. März 2008 ebenda) war ein kanadischer Blues- und Rockgitarrist, Trompeter und Sänger.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Karriere
Als Einjähriger erblindete Healey an einem Retinoblastom (bösartiger Netzhauttumor).[2] Zwei Jahre später bekam er seine erste Gitarre, die er auf eine recht ungewöhnliche Weise spielte: Healey spielte sitzend, wobei er sich das Instrument flach auf seine Oberschenkel legte und die Gitarre ähnlich einer Zither spielte und damit unverwechselbar wurde. Mit sechs Jahren trat Healey erstmals öffentlich auf. Als er Teenager wurde, hatte er bereits in zahlreichen Bands der verschiedensten Genres gespielt. In Brantford (Kanada) besuchte Healey eine Blindenschule, in deren Jazzband er Gitarre und Trompete spielte. Mit vierzehn Jahren hatte er schon eine eigene Radioshow, bei der er aus seiner 25.000 Tonträger starken Plattensammlung Songs auswählte. Später gründete er das Bluesunternehmen Blue Directions.
1985 lud sein Idol Albert Collins Healey zu einer Session und einem Auftritt mit Stevie Ray Vaughan ein, 1986 spielte er mit B. B. King. Durch solche Auftritte wurde er in Blueskreisen bekannt. Während dieser Zeit trafen sich sonntagnachts viele Rockgrößen Nordamerikas in Grossman's Tavern in Toronto zu Jam Sessions (Jam Sessions sind meist improvisierte Sessions, bei denen Musiker miteinander musizieren, die sonst nicht zusammen spielen). Healey spielte dort unter anderem mit Robbie Robertson, der Downchild Blues Band, Stevie Ray Vaughan und Bob Dylan. Bei solchen Sessions lernte Healey auch den Bassisten Joe Rockman und den Drummer Tom Stephen kennen, mit denen er 1986 die Jeff Healey Band gründete. Die Band spielte vornehmlich einen traditionsbewussten Bluesrock, der bei der Kritik sehr gut ankam. Gerade die Live-Auftritte waren sehr beliebt, da Healey gerne auch mit den Zähnen spielte oder der Gitarre auch über dem Kopf oder hinter dem Rücken jeden Ton aufs Genaueste entlockte.
In den Jahren vor seinem Tod war Jeff Healey wieder unterwegs – mit seinem neuen Projekt Jeff Healey & The Jazz Wizards. Dort lebte er sich zur Abwechslung nicht als Gitarrist, sondern als Trompeter einer vor allem in Kanada und den USA populären Jazzband aus. Eine Jazz-Platte erschien unter dem Titel It's Tight Like That.
Sein letztes Blues-Album Mess Of Blues wurde am 20. März 2008 auf dem deutschen Label Ruf Records veröffentlicht.
Tod
Jeff Healey verstarb am Sonntagabend, dem 2. März 2008, im Alter von 41 Jahren, im St. Joseph's Health Centre Krankenhaus, in seiner Geburtsstadt Toronto, an den Folgen des Retinoblastoms, eines bösartigen Netzhauttumors. Er litt zeit seines Lebens unter der Erkrankung, sie führte auch zu seiner frühen Erblindung. In den letzten Lebensjahren metastasierte der Tumor in den Lungen und Beinen Jeff Healys. Er hinterlässt seine Ehefrau und zwei Kinder.[3][4]
Diskografie
- See the Light (1988; Arista), mit The Jeff Healey Band
- Road House - The Original Motion Picture Soundtrack (1989; Arista), enthält neben Songs anderer Interpreten auch vier Stücke der Jeff Healey Band
- See the Light - Live from London (1989; Arista), Konzertaufzeichnung auf Video. Erschienen als VHS und LaserDisc. Inzwischen auch als DVD.
- Hell to Pay (1990; Arista), mit The Jeff Healey Band
- Feel This (1992; Arista), mit The Jeff Healey Band
- Cover to Cover (1995; Arista), mit The Jeff Healey Band
- The Very Best of the Jeff Healey Band (1998; BMG), Greatest-Hits-Compilation
- Master Hits (1999; Arista), Greatest-Hits-Compilation der Arista-Jahre
- Get Me Some (2000; Forte), mit The Jeff Healey Band
- The Best of the Jeff Healey Band - Original Hits (2001; Paradiso), Greatest-Hits-Compilation, enthält die gleichen Songs wie das 1998er Album von BMG
- Among Friends (2002; Stony Plain)
- Adventures in Jazzland (2004; Stony Plain)
- Platinum & Gold Collection (2004; Arista), Greatest-Hits-Compilation der Arista-Jahre
- Live at Montreux 1999 (2005; Eagle), mit The Jeff Healey Band, auch als DVD veröffentlicht
- It's Tight Like That (2006; Stony Plain), Live-Album mit The Jazz Wizards und Gaststar Chris Barber
- Mess of Blues (2008; Ruf), enthält sechs Studio- und vier Live-Aufnahmen
- Legacy: Volume One (2008; Arbor), Greatest-Hits-Compilation, enthält Bonus-DVD mit Live-Aufnahmen
- Songs from the Road (2009; Ruf), DVD und CD mit Live-Aufnahmen
- Live at Grossman's - 1994 (2011; Eagle Records), Live-Album mit Pat Rush und Micheal Pickett als Gäste
Weblinks
- Jeff Healey in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Homepage von Jeff Healey
- Guitarist and bandleader Jeff Healey dies in Toronto Hospital: Kurzbiographie auf der Seite der Plattenfirma
Einzelnachweise
Wikimedia Foundation.