- Jensen FF
-
Jensen FF Hersteller: Jensen Motors Produktionszeitraum: 1966–1971 Klasse: Sportwagen Karosserieversionen: Coupé Motoren: 6,3l V8 von Chrysler Länge: 4.851 mm Breite: 1.753 mm Höhe: 1.397 mm Radstand: 2.769 mm Leergewicht: 1.727 kg Vorgängermodell: keines Nachfolgemodell: keines Der Jensen FF ist ein Personenwagen mit Allradantrieb, der den GTs zugeordnet werden kann. Er wurde in einer Stückzahl von nur 320 Exemplaren gebaut.
Die Technik
Der Jensen FF wurde von der britischen Automobilmanufaktur Jensen zwischen 1966 und 1971 in West Bromwich produziert. Neben dem permanenten Allradantrieb, mit dem er bereits 14 Jahre vor dem Audi quattro aufwarten konnte, bot der FF mit dem frühen elektromechanischen Dunlop Maxaret Antiblockiersystem, das bis dahin lediglich in Flugzeugen und Rennwagen zum Einsatz gekommen war, für die damalige Zeit ein Maximum an aktiver Fahrsicherheit im Bereich der Bremsverzögerung.
Das in dem Fahrzeug verwendete Allradsystem stammte von Ferguson Research. Das Unternehmen, gegründet von dem ehemaligen Traktorenhersteller Sir Harry Ferguson (Massey Ferguson) in Kooperation mit dem Rennfahrer und Techniker Tony Rolt, entwickelte in den späten 1950ern einen permanenten Allradantrieb für einen Formel-1-Wagen (Ferguson P99). Jensen erwarb das Exklusivrecht für dessen Verwendung in seinen Sportwagen. Die Bezeichnung FF verweist als Abkürzung für Ferguson Formula auf diese Partnerschaft.
Die Modellgeschichte
Jensen installierte das Allrad-System von Ferguson erstmals in einem umgebauten C-V8. Das Werk ging davon aus, diesen modifizierten C-V8 in Serie zu produzieren; Verkaufsprospekte für diesen Jensen FF genannten Wagen wurden im Laufe des Jahres 1966 gedruckt und verbreitet. Letztlich entschied sich die Unternehmensleitung für die Einführung des Systems in einem neuen Fahrzeug - dem Interceptor -, da es die Gestaltung des C-V8 für unattraktiv und nicht mehr konkurrenzfähig hielt.
Die Serienmodelle des FF beruhten daher auf den Interceptor-Coupés.
Dem FF war kein kommerzieller Erfolg beschieden. Der Preis war sehr hoch, etwa 30 % über dem des ähnlich aussehenden aber heckgetriebenen Jensen Interceptor und obendrein teilweise über dem von wesentlich prestigeträchtigeren Luxus-GTs anderer Marken angesiedelt. Das Design des Jensen FF orientiert sich am im gleichen Jahr vorgestellten Interceptor. Die Komponenten des Allradantriebs machten jedoch erhebliche Änderungen am Rahmen - längerer Vorderbau sowie ein größerer Abstand der tragenden Längsrohre - und dem vorderen Bereich der Karosserie erforderlich. Von seinem günstigeren Schwestermodell ohne Allradantrieb ist der FF leicht an der längeren Front mit einem zweiten seitlichen Lüftungsschlitz sowie dem speziellen Lufteinlass in der Motorhaube zu erkennen.
Daneben gab es beim FF noch ein Konstruktionsproblem im Hinblick auf die internationale Vermarktung: Die platzraubende Antriebseinheit war generell auf einen Rechtslenker ausgelegt. Differenzial und Kardanwelle lagen auf der linken Seite, ein linksgelenkter FF dagegen hätte vollkommen neu konstruiert werden müssen. Als der amerikanische Markt in den frühen 1970er-Jahren auch für Jensen immer wichtiger wurde, konnte das Topmodell unter anderem auch deswegen dort nicht verkauft werden.
Wikimedia Foundation.