- Jochen Fanghänel
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Jochen Fanghänel (* 3. April 1939 in Frankenberg/Sachsen) ist ein deutscher Anatom und emeritierter Hochschullehrer.[1]
Inhaltsverzeichnis
Leben
Als Akademikersohn durfte Fanghänel in der DDR nicht studieren und mußte zunächst Eisenbahner werden. Von der Deutschen Reichsbahn delegiert, konnte er dann doch ab 1958 Human- und Zahnmedizin an der Universität Rostock studieren. 1966 promovierte er zum Dr. med..[2] Nachdem er sich 1974 mit einer Arbeit über das postnatale Wachstum habilitiert hatte, arbeitete er zunächst als Privatdozent am Anatomischen Institut der Universität Rostock. 1977 wurde er als Professor an die Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald berufen. Dort war er von 1982 bis 2004 Direktor des Anatomischen Instituts. 2005 wurde Karlhans Endlich aus der Heidelberger Anatomie sein Nachfolger.
Für längere Zeit arbeitete Fanghänel am Institut für Biostrukturen der Medizinischen Akademie Stettin. An der University of Manitoba war er Gastprofessor.
Nach der Wende (DDR) wurde das Institut für Anatomie von Grund auf saniert. In den 1830 er Jahren war das schöne Gebäude von Fanghänels „Ahnherrn“ Schultze aufgebaut worden. 1998 wurde es anläßlich der 94. Versammlung der (internationalen) Anatomischen Gesellschaft eröffnet.
Dass Fanghänel dem Medizinernachwuchs zugetan ist, zeigte sich 2004 bei seiner Emeritierung. Im überfüllten Hörsaal dankten mehrere Studenten für seinen hervorragenden Unterricht. Fanghänel betreute 190 Doktorarbeiten und neun Habilitationen und beteiligte sich an der Einrichtung des Humanbiologie-Studiums.
Der Zahnmedizin immer eng verbunden, betrieb Fanghänel 2004/05 als Emeritus über drei Semester den Aufbau der Oralen Anatomie in Greifswald.[3] Mit 69 Jahren vom Universitätsklinikum Regensburg berufen, widmet er sich dort der Grundlagenforschung in diesem Spezialgebiet.
An der Entwicklung einer Knieendoprothese war er maßgeblich beteiligt.[4]
Ehrenämter
- Gründungspräsident der Deutschen Gesellschaft für Teratologie
- Vorsitzender der Gesellschaft für Anatomie der DDR (1979-1989)
- Ratsmitglied der European Teratology Society
- Präsident der Anatomischen Gesellschaft (1998-2002)
Ehrungen
- Ehrenmitglied der Anatomischen Gesellschaften Bulgariens, Rumäniens, der Tschechoslowakei und der Allunions-Gesellschaft
- Karl-Lohmann-Medaille (1988)
- Ehrenmedaille der US-amerikanischen und kanadischen Gesellschaft für Anatomie (1990)
- Forschungspreis ART.O[5]
Werke (Auswahl)
- Autor
- Embryologie des Menschen. Kurzlehrbuch. Dt. Ärzteverlag, Köln 1999, ISBN 3-7691-0272-X (mit Fred Sinowatz, Martin Bergmann und Jürgen Seitz)
- Segment-Anatomie. Elsevier, München 2009, ISBN 978-3-437-57970-7
- Herausgeber
- Waldeyer – Anatomie des Menschen . Berlin 2003, ISBN 3-11-016561-9
- mit Werner Linß: Histologie. Berlin 1999, ISBN 3-11-014032-2
- mit Gert-Horst Schumacher, Trivedi V. Persaud: Teratologie. Jena 1986, ISBN 3-334-60381-4
Einzelnachweise
- ↑ Laudatio für Prof. Dr. med. Jochen Fanghänel
- ↑ Dissertation: Über den funktionellen Bau der Herzkammern des Säuglingsherzen
- ↑ Die Laudatio im Ärzteblatt Mecklenburg-Vorpommern (2009) schrieb ein Greifswalder Zahnmediziner
- ↑ Aequos G 1-Knie
- ↑ Advancement of Research and Technology in Osteology, verliehen durch die Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Weblinks
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