- Jodel D140 "Mousquetaire"
-
Jodel D140 „Mousquetaire“ Typ: viersitziger einmotoriger Kabinentiefdecker Entwurfsland: Frankreich Hersteller: SAN (Societe Aeronautique Normande) Erstflug: 1958 Produktionszeit: 1958 - 1966 Stückzahl: ca. 195 Werkmaschinen
Gebaut wurde die Jodel D140 Mousquetaire von der Flugzeugfirma SAN (Societe Aeronautique Normande), die 1948 gegründet worden war. Die Jodel D140 entspricht in ihrer Form etwa den anderen Flugzeugen der Jodel Tradition mit Spornrad als freitragender Tiefdecker mit Knickflügeln aus Holz und Tuchbespannung und war eine Weiterentwicklung der D9 „Bebe“. Das Flugzeug wurde auf dem Beinamen „Musketier“ oder im französischen original „Mousquetaire“ getauft, weil sie im Verhältnis zu ihrem geringen Leergewicht einen recht starken Vierzylinder Lycoming Motor der Typen o-360 A1A, o-360 A2A oder IO-360 B2F6 mit 180 PS besaß.Folgende Versionen sind gebaut worden:
- D140 Mousquetaire: Ausgangsversion mit dreieckigem Seitenruder
- D140A Mousquetaire: verbesserte Motorenbelüftung
- D140B Mousquetaire II: verbesserte Bremsen und Motorhauben
- D140C Mousquetaire III: vergrößertes viereckiges Seitenruder
- D140E „Abeille“: nochmals vergrößertes Seitenruder und veränderte Verglasung mit besserer Rundumsicht
- D140R „Remorqueur“: Vorrichtung zum Segelflugzeugschleppen und geändertem Rumpfhinterteil.
Die Mousquetaire besitzt eine geräumige Fluggastkabine mit 4 oder 5 Sitzplätzen und einem großen Gepäckraum mit breiter Tür hinter der Fluggastkabine. Sowohl die Türen zur Kabine als auch zum Gepäckraum werden nach oben geöffnet - ganz nach Jodel Tradition. Das Flugzeug hat dank des 180PS Motors ausgezeichnete Reiseeigenschaften. Bereits nach 270 m Rollstrecke hebt die Maschine ab und hat nach weiteren 400 m bereits 15 Meter Flughöhe erreicht. Der Gepäckraum ist so groß, dass nach Wegfall der hinteren Sitzbank und Entfernung der Trennwand zwischen Gepäckraum und Fluggastkabine sogar ein Mensch liegend transportiert werden kann, z.B. bei einem Krankentransport. Die D140R kann genau so viel Nutzlast aufnehmen, wie sie selbst Leergewicht hat. Dies ist bei einmotorigen Flugzeugen sehr selten! Die beiden Kraftstofftanks fassen insgesamt 210 Liter und erlauben einen Aktionsradius von etwa 1200km.
Der erste zugelassene Prototyp, F-BIZE, startet am 8. Juli 1958 mit Lucien Querey auf dem Pilotensitz. Er ist der Vorgänger einer Reihe von 195 Maschinen, die von 1958 bis 1966 produziert wurden. Das französische Militär hat viele der Flugzeuge zu Ausbildungszwecken und als Verbindungs- und Sanitätsflugzeug gekauft. Man konnte auch Bausätze erwerben, die man innerhalb zirka 3500 Arbeitsstunden in ein zulassungsfähiges Fluggerät verwandeln konnte. Wie viele Maschinen in Eigenarbeit entstanden sind ist nicht bekannt.
Die Mousquetaire wurde von der Armee als Luftschlepper für Flugziele oder von Flugsportvereinen als Schleppflugzeug für Segelflugzeuge benutzt. Ende 1964 verlangt ein Oberst der Französischen Truppen, ihm ein Fluggerät zu konstruieren, das besser für diese besondere Benutzung des Schleppens angepasst ist. So entstand im Jahre 1965 das Derivat D 140 „Abeille“ (die „Biene“). Die D 140 „Abeille“ charakterisiert sich durch ein geringeres Gewicht, eine flachere Fluggastkabine mit verbesserter Rundumsicht und dem Wegfall des ausgedehnten Gepäckraumes. Die „Abeille“, die nur in 22 Exemplaren produziert wird, wird dank ihrer guten Übersichtlichkeit und der sehr guten Steigrate gerne in den Bergen geflogen. Optional konnte die D140 auch am Hauptfahrwerk mit Kufen für Schneebedeckte Lande- und Startbahnen ausgerüstet werden.
Dimensionen Spannweite 10,27 m Länge 7,92 m Höhe 2,13 m Flügeloberfläche 18,50 m² Motorisierung Typ Lycoming o-360 A1A, o-360 A2A, IO-360 B2F6 Leistung 180 PS Kabine Anzahl der Sitzplätze 5 Masse Leergewicht 660 kg („Abeille“: 610 kg) Maximales Abfluggewicht 1200 kg Flugleistungen Max. Sturzfluggeschwindiggkeit 290 km/h Höchstgeschwindigkeit 240 km/h Reisegeschwindigkeit 230 km/h Landegeschwindigkeit 115 km/h kritische Geschwindigkeit 85 km/h Steigrate 3,6 - 4,0 m/s - („Abeille“: 4,0 - 4,5 m/s) Weblinks
Wikimedia Foundation.