Johann Baptist Knebel

Johann Baptist Knebel

Johann Baptist Knebel (* 15. Dezember 1871 in Uissigheim; † 27. November 1944 in Freiburg im Breisgau) war deutscher Dekan, Theologe und Ehrendomherr.

Nach dem Besuch des Gymnasiums in Tauberbischofsheim und dem Theologiestudium in Freiburg im Breisgau wurde Johann Baptist Knebel am 4. Juli 1894 im Priesterseminar St. Peter in Freiburg zum Priester geweiht. Dank seiner Predigten und Vorträge während der Vikarsjahre in Ettlingen und Furtwangen sowie seines gewinnenden Umgangs mit Menschen wurde er 1899 als Pfarrkurat an die Herz-Jesu-Gemeinde nach Mannheim-Neckarvorstadt gerufen, wo er 1903 Pfarrer wurde. In dieser Arbeiterpfarrei musste er sich mit der sozialistischen und religionsfeindlichen Arbeiterbewegung auseinandersetzen und versuchte, durch Artikel in der Zeitschrift „Arbeiterfreund“, einem der ersten Organe in Deutschland für die sozialen und religiösen Anliegen der Arbeiter, Überzeugungsarbeit zu leisten. Diese Versuche sowie seine Predigten und Vorträge bewirkten, dass er daraufhin für das Zentrum in den badischen Landtag gewählt wurde.

Als geistiger Beirat der katholischen Sozialbeamtinnen Deutschlands und religiöser Betreuer der katholischen Lehrerinnen nahm er sich der Frauenfrage an. Ferner nahm Johann Baptist Knebel in der Marianischen Kongregation eine führende Stellung ein. Von 1916 bis 1924 betreute er die Pfarrei St. Martin in Freiburg und ging dann als einfacher Dorfpfarrer nach Kiechlinsbergen am Kaiserstuhl. Dort veranlasste er die Renovation der Kirche; außerdem gründete er die örtliche Winzergenossenschaft. Jahrelang war er Dekan des Kapitels Endingen am Kaiserstuhl.

Außer seiner Ernennung zum Geistlichen Rat und Dekan durch den Erzbischof wurde Johann Baptist Knebel 1924 die theologische Ehrendoktorwürde der Universität Freiburg zuteil. Er gehörte am 11. April 1933 auch zu den ersten vier Geistlichen der Erzdiözese Freiburg, die die am 12. Oktober 1932 vom Heiligen Stuhl neu geschaffene Würde eines Ehrendomherrs erhielten.

1939 ging er in Freiburg in den Ruhestand, wo er am 27. November 1944 bei einem Bombenangriff ums Leben kam.

Literatur

  • Helmuth Lauf und Otto Uihlein: Uissigheim im Spiegel seiner 1200-jährigen Geschichte. Eigenverlag der Gemeinde Uissigheim, 1966

Weblinks


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